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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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dir, meine liebe Veneria, da irrst du dich! Meine Mutter hat mir oft gesagt, dass sie dich sehr gern mag. Dass sie eine Zeit lang die Verbindung nicht wünschte, ist - ich weiß, du musst mir da zustimmen - verständlich, denn ihre Grundsätze sind sehr hoch, und alle Skandale sind ihr widerwärtig - wie sie es ja auch wirklich jedem Menschen mit Anstand sein müssen."
    „So wie dir?", fragte sie.
    Er antwortete gewichtig: „Ich leugne nicht, dass es nicht gerade das ist, was mir gefällt. Ja, ich habe mit mir gekämpft und versucht, eine Zuneigung zu überwinden, die ich mir meinem Gefühl nach nie hätte erlauben sollen, überhaupt zu fassen.

    Aber es ging nicht. Ich habe mich überzeugt, dass weder in deinem Charakter noch deinem Gemiit etwas ist, das dich unwürdig gemacht hätte, die Nachfolge meiner heben Mutter als Herrin von Netherfold anzutreten. Du hast manchmal ein bisschen zu viel Flatterhaftigkeit, wie ich dir hie und da andeuten musste, an deiner Tugend hingegen zweifle ich nicht."
    „Edward, dieses Loblied - entweibt mich geradezu!", sagte Venetia schwach, sank in einen Sessel und bedeckte die Augen mit der Hand.
    „Du bist aus der Fassung geraten", sagte er gütig. „Es ist kein Wunder. Es war zu schmerzlich für dich, erfahren zu müssen, was dir großen Kummer zufügen muss, aber du darfst dich von ihm nicht allzu sehr bedrücken lassen."
    „Ich werde mein Bestes tun, um nicht glatt in Verzweiflung zu fallen", versprach Venetia mit schwankender Stimme. „Vielleicht ist es jetzt besser, du gehst, Edward!
    Ich glaube nicht, dass ich noch weiter darüber sprechen kann, ohne hysterisch zu werden!"
    „Ja, es ist sehr natürlich, dass du allein zu sein wünschst, um über alles nachzudenken, was du gehört hast. Ich werde dich denn verlassen, und in guten Händen", fügte er hinzu und verneigte sich leicht vor Mrs. Hendred. „Eines jedoch, was mir soeben einfällt, will ich noch sagen, bevor ich gehe. Es könnte sein, dass - äh - Lady Steeple versuchen wird, dich zu sprechen. Du wirst natürlich einem solchen Ansuchen nicht stattgeben, aber falls sie dir eine Botschaft sendet, antworte nicht darauf, bevor du mich nicht wiedergesehen hast. Es wird zwar eine peinliche Angelegenheit werden, aber ich werde sie mir sorgfältig überlegen und zweifle nicht daran, dass ich bis morgen imstande bin, dich zu beraten, in welche Formulierungen du deine Antwort kleiden sollst. Nun, glauben Sie ja nicht, Sie müssten nach Ihrem Butler läuten, um mich hinauszubringen, Ma'am, ich bitte sehr! Ich kenne mich aus!"
    Daraufhin drückte er seiner Gastgeberin die Hand, klopfte Venetia aufmunternd auf die Schulter und begab sich von hinnen. Mrs. Hendred sagte leicht beleidigt: „Na, wenn dich jemand beraten soll, wie du Aurelia zu antworten hast, hätte ich gedacht... aber ich bin überzeugt, er hat es nett gemeint. Armes Kind, du bist ganz außer dir! Ich wünschte zum Himmel ..."
    „Ich bin völlig aufgelöst!", gab Venetia zurück, ließ die Hand fallen und zeigte ihrer erstaunten Tante ein Gesicht, das ein einziges Lachen war. „Oh, meine liebe Ma'am, bitte, bitte, schauen Sie nicht so schockiert drein! Können Sie denn nicht verstehen, wie absurd ... nein, ich sehe, das können Sie nicht! Aber wenn er noch einen Augenblick länger geblieben wäre, hätte ich vor Lachen gebrüllt! Schmerzliche Neuigkeit? Ich war im Leben noch nie so hocherfreut!"
    „Aber, Venetia!", sagte Mrs. Hendred atemlos. „Meine liebste Nichte, du bist wirklich hysterisch!"
    „Ich versichere Ihnen, ich bin es nicht, liebste Ma'am - obwohl ich staune, wenn ich an all den Unsinn denke, der über meinen Ruf und meine Aussichten zusammengeredet worden ist, dass ich nicht platt auf dem Boden liege und mit den Füßen strample! Damerei muss doch die Wahrheit gewusst haben! Sie muss ihm einfach bekannt gewesen sein. Ja, ich bin überzeugt, er ist mit meiner Mama sogar sehr gut bekannt, denn sie schaute mir genau nach der Sorte Frauen aus, die er kennen muss! Ja, und wenn ich es jetzt bedenke, dann sagte er mir einmal etwas, das beweist, dass er sie kennt! Nur war er in einer seiner scherzhaften Stimmungen, und ich dachte mir nichts dabei. Aber ... aber wenn er alles über meine Mutter wusste, warum hat er dann geglaubt, es wäre mein Ruin, wenn ich ihn heirate? Das ist doch einfach idiotisch!"
    Mrs. Hendred, die sich unter diesem frischen Schock wand, sagte: „Veneria, ich flehe dich inständigst an ...! Es ist ja genau das, was es am

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