Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
mich. Aber ich brauche kein Wasser, danke, sondern nur, dass man mir die ganze Wahrheit sagt, und ]a nicht die Stückchen, Edward, wie du sie für angebracht hältst. Ich schließe also daraus, dass meine Eltern geschieden wurden. Guter Gott, war es genauso wie bei ... ist meine Mutter mit diesem Mann durchgebrannt?"
    „Ich glaube, Venetia, es ist unnötig für dich, mehr als die bloßen Tatsachen zu erfahren", sagte Edward zurückhaltend. „Ja, ich vertraue darauf, dass du, wenn du ein bisschen deine dir gemäße Gemütsverfassung wiedergewonnen hast, gar nicht mehr erfahren willst. Das Thema ist kein erbauliches, noch eines, über das ich es wagen kann, dich aufzuklären. Du musst dir ins Gedächtnis rufen, dass zur Zeit jenes unglücklichen Ereignisses ich selbst noch in der Schule war."
    „Oh, um Himmels willen, Edward, musst du wirklich so altväterlich sein?", fragte sie empört. „Tante: Ist sie durchgebrannt?"
    Mrs. Hendred begann nun, da die Neuigkeit aus dem Sack war, wieder aufzuleben.
    Sie setzte sich auf, rückte ihr elegantes Hütchen zurecht und antwortete ziemlich ruhig: „Nein, mein Liebes. Nein, durchgebrannt ist sie nicht, genau genommen.
    Irgendwie möchte man es fast wünschen - nicht, dass ich sagen will -, nur war es nicht das erste Mal, was es noch schlimmer zu machen schien, weil die Leute schon seit Jahren redeten, was es alles so unangenehm machte, obwohl sie im Anfang so diskret war, dass ich wirklich nicht die leiseste Ahnung hatte -das heißt bis zu der Affäre mit ... na, ist ja egal! Es hat überhaupt keinen Zweck, denn damals lebte der General noch, der Arme, und er überredete Francis, es ihr zu verzeihen, denn er schwärmte regelrecht für sie. So etwas hat es einfach kein zweites Mal gegeben, denn ich glaube nicht, dass ihr auch nur ein Deut an ihm lag oder an sonst jemandem! Eine herzlosere ..."
    „Moment, Ma'am, Moment! Was für ein General?"
    „Heiliger Himmel, Venetia, natürlich ihr Vater - dein Großvater, obwohl du dich natürlich nicht an ihn erinnern kannst. General Chiltoe, ein so liebenswürdiger, entzückender Mann! Jeder hatte ihn gern - ich selbst auch. Sie war sein einziges Kind, und es war ihm nichts gut genug für sie, denn seine Frau starb, als sie noch ein Säugling war, das heißt, ich meine natürlich die Tochter, was vermutlich bestimmt daran schuld war. Sie war derart verwöhnt, und man hat ihr in allem nachgegeben, dass jeder schon voraussagen konnte, wie es einmal werden würde, und ich kann dir versichern, dass die arme Mama - deine hebe Großmama, mein Liebes - Francis bat und anflehte, nicht um sie anzuhalten, aber es hatte gar keinen Zweck! Er war völlig von Sinnen, und im Allgemeinen, weißt du, hatte er einen höchst überlegenen Verstand, und ich versichere dir, dass ihm Mama nicht nur ein einziges taugliches Frauenzimmer vorführte, sondern gleich mindestens ein Dutzend! Aber seine Gefühle erwärmten sich nie im Geringsten -und du weißt, meine Liebe, obwohl ich das nicht zu dir sagen sollte, warmherzig war er nicht veranlagt! Aber kaum hatte er Aurelia erblickt, als er sich heftig in sie verliebte und auf kein Wort hören wollte, wer immer es ihm auch sagte!" Sie seufzte plötzlich tief auf und schüttelte den Kopf. „Ich mochte sie nie, nie! Ich muss sagen, dass sie sehr schön war - alle hielten sie für hinreißend! -, aber sie hatte immer etwas an sich, was ich nicht ganz mochte. Und ich war nicht die Einzige, versichere ich dir! Sehr viele meiner Freundinnen hielten die Aufregung und das Getue um sie entschieden für unsinnig, aber natürlich konnte nicht einer der Herren den geringsten Fehl an ihr sehen! Alle liefen hinter ihr her, in der albernsten Art - und kein Vermögen, bedenke! Das war es, was das Ganze so besonders ... aber ich muss zugeben, dass es ein großer Triumph für deinen Vater war, dass er sie eroberte, obwohl er, weiß der Himmel, besser daran getan hätte, Georgiana Denny zu heiraten - Sir Johns Schwester, mein Liebes, die später Appled-ores ältesten Sohn heiratete -, denn du weißt ja, wie er war, liebes Kind, zwar nicht gerade knauserig, aber vorsichtig, und gleich von Anfang an gab es Verdruss, weil sie nicht die leiseste Ahnung vom Sparen hatte, abgesehen davon, dass sie eine geradezu fatale Leidenschaft fürs Spielen hatte. Und die Kleider, die sie sich machen ließ! Die Juwelen, die sie Francis herausschmeichelte! Meine Liebe, diese Diamanten, die sie heute Abend trug! Ich habe noch nie etwas derart

Weitere Kostenlose Bücher