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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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verächtliche Figur machen würde, während er hingegen ihr Mitleid und ihre Bewunderung für seine unerschütterliche Ruhe und edle Haltung gewönne."

    Sie musste lachen, sagte aber doch ziemlich besorgt: „Ich weiß, dass er das meinte, als er sagte, Sie würden noch von ihm hören - aber er wird doch bestimmt nichts derart Dummes anstellen? Denn wenn er darüber nachdenkt - nein, das ist ja genau das, was er nicht tun wird! Wenn er Sie fordert, müssen Sie dann eigentlich die Forderung annehmen?"
    „Was, die Forderung eines jungen Hundes annehmen, der noch nicht einmal die Milchzähne verloren hat? Nein, Sie albernes Mädchen! Das muss ich ganz entschieden nicht!"
    „Na, Gott sei Dank!", sagte sie erleichtert. „Nicht, dass er eine tüchtige Lektion nicht verdienen würde! Er hat mich fast diese unglückseligen Kätzchen fallen lassen, indem er mich in dieser abscheulichen Art angegangen ist! Es gibt nichts, das ich mehr hasse!"
    „Ich stimme mit Ihnen überein, dass er eine Lektion nötig hat. Ich nehme als ziemlich sicher an, dass es sein erster Versuch war. Er hätte natürlich zuerst das Viehzeug loswerden sollen", sagte Damerei, nahm ihr den Korb aus der Hand und stellte ihn nieder, „denn solange Sie um die Sicherheit der Kleinen so sehr besorgt waren - was konnte er denn anderes als eine Zurückweisung erwarten? Sobald er die beiseitegetan hatte, hätte er Sie in seine Arme nehmen sollen - aber so -, und nicht wie ein Bär, der Sic totdrücken will. Auch bin ich nicht dafür, Küsse über das ganze Gesicht eines Mädchens zu tupfen. Wenn man sie nicht durch List überreden kann aufzuschauen, soll man sie mit einer Hand unter ihrem Kinn dazu veranlassen - so etwa, mein liebes Entzücken!"
    Sie hatte keinen Widerstand geleistet und hob nun ihr Gesicht, ohne dass seine Hand nachhelfen musste. Sie wurde etwas rot, schaute ihm aber sehr willig in die Augen und lächelte.
    Auch er lächelte, aber als er auf sie hinunterstarrte, sah sie, wie sein Lächeln schwand und ein intensiver, forschender Blick an dessen Stelle trat. Er hielt sie immer noch umfangen, schien aber steif zu werden. Sie hörte, wie er den Atem scharf einsog, und im nächsten Augenblick kam Aubreys Stimme, die seinen Namen rief, und dann war sie nicht länger in seinen Armen. Er hatte sich abgewandt, um Aubrey zu antworten. Sie schaute ihn zweifelnd an, denn es hatte ihr geschienen, dass es nicht Aubreys Stimme gewesen war, die ihn davon zurückgehalten hatte, sie zu küssen, sondern eine Sinnesänderung.
    Aubrey kam hinkend zwischen den Bäumen auf sie zu. „Was zum Kuckuck macht ihr hier?", fragte er. „Ribble sagte, du hättest nach mir gefragt, Jasper."
    „Stimmt, aber da er meinte, du seist in der Bibliothek, ich aber wusste, dass du nicht dort bist, habe ich die Suche aufgegeben. Ich wollte dir nur Reids Intellectual Powers bringen, und ich habe das Buch auf deinem Schreibtisch gelassen."
    „O gut! Danke. Ich war im Gewchrzimmer, wie sich Ribble hätte denken können, wenn er sich je die Mühe geben würde zu denken. Übrigens, ich habe die Stelle gefunden - es war doch Vergil, aber in den Bucolica, nicht in der Vierten Ekloge.

    Komm mit ins Haus, ich zeig es dir!"
    „Ich glaube dir auch so. Ich kann jetzt nicht hierbleiben. Ich habe außerdem ein unbehagliches Gefühl, dass man, wenn ich mich noch länger hier aufhalte, an mich appelliert, einen Wurf Kätzchen zu ertränken, und ich ziehe es vor, diese Aufgabe dir zu überlassen!"
    „Hat dich das hergebracht?", erkundigte sich Aubrey bei seiner Schwester. „Ja, jetzt erinnere ich mich, du hast etwas beim Frühstück davon gesagt, nicht?" Er warf einen flüchtigen Blick auf die Waisenkinder und fügte hinzu: „Gib sie Fingle, der wird sie für dich ertränken."
    „Schäm dich! Hast du gar kein Gefühl?", sagte Damerei leichthin. Er streckte Venetia die Hand hin. „Ich muss gehen. Wissen Sie, er hat recht, Sie werden sie nie aufziehen können." Er hielt ihre Hand einen Augenblick fest, und als zwänge ihn etwas dazu, hob er sie zu den Lippen und küsste sie. Ihre Augen trafen einander nur flüchtig, aber sie sah in den seinen die Antwort auf die Frage in ihrem Herzen, und der winzige Zweifel, der ihr Glück verstört hatte, schwand.
    Fingle jedoch, der Damerei insgeheim beobachtete, als er das Pferd für ihn sattelte, fiel auf, dass Seine Lordschaft ungewöhnlich grimmig dreinsah. Er hatte im Allgemeinen immer ein freundliches Wort und ein Lächeln für jedermann, der

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