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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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schützen.
    Der Ongyan war noch immer sehr erregt, als er vor mir stand, der Kapitän war dagegen still geworden. Irgend etwas schien ihn zu verwirren, und als er die Farbe meines Haares und meiner Au gen bemerkte, war ihm die Verblüffung deutlich anzumerken.
    »Das ist ein grober Verstoß!« rief Ongyan Moosko. »Ich werde dafür sorgen, daß jeder einzelne Mann an Bord dieses Schiffes seine Strafe bekommt.« Sein Gesicht war zorngerötet, und er zit terte.
    »Sorge dafür, daß er nicht eher den Mund aufmacht, als bis er gefragt wird«, sagte ich zu Kiron und wandte mich dann an den Kapitän. »Sobald wir uns von deinem Schiff genommen haben, was wir brauchen«, sagte ich, »wirst du deine Reise fortsetzen können. Es tut mir leid, daß du mir nicht gehorcht hast, als ich dir den Befehl zum Stoppen gab – du hättest manches Menschenleben retten können. Wenn man dir noch einmal befehlen sollte, bei der SOFAL anzulegen, würde ich an deiner Stelle sofort gehorchen – und wenn du in deine Heimat zurückkehrst, kannst du den anderen Kapitänen sagen, daß die SOFAL unterwegs ist und daß man ihren Befehlen folgen muß.«
    »Würdest du mir bitte sagen«, fragte er, »wer du bist und unter welcher Flagge du segelst?«
    »Im Augenblick bin ich Vepajer«, erwiderte ich. »Aber wir se geln unter eigener Flagge. Kein Land ist für unser Tun verant wortlich – und wir sind auch keinem Land verantwortlich.«
    Mit Hilfe der Mannschaft der YAN ließen Kamlot, Kiron, Gam for und Zog noch vor Anbruch der Dunkelheit Waffen, Vorräte und die wertvollsten Güter an Bord der SOFAL bringen. Dann warfen wir die Kanonen der YAN über Bord und ließen das Schiff fahren.
    Moosko behielt ich an Bord. Man konnte nie wissen, wann man einmal eine Geisel brauchte. Er sollte auf dem Hauptdeck bewacht werden, bis ich mich entschlossen hatte, was mit ihm geschehen sollte.
    Die vepajanischen Frauen, die wir von Bord der SOVONG ge rettet hatten, hatten fast sämtliche freien Kabinen auf dem zwei ten Deck belegt, so daß ich nicht wußte, wo ich Moosko unterbrin gen konnte. Auf keinen Fall wollte ich ihn zu den anderen Gefangenen stecken.
    Zufällig war Vilor anwesend, als ich die Angelegenheit mit Kamlot besprach, und er schlug sofort vor, seine kleine Kabine mit Moosko zu teilen und für ihn verantwortlich zu sein. Da mir das eine gute Lösung des Problems zu sein schien, überließ ich Moosko der Obhut Vilors, der ihn sofort mit in seine Kabine nahm.
    Die Verfolgung der YAN hatte uns etwas vom Kurs abgebracht, und als wir jetzt wieder auf Vepaja zuhielten, ragte an Steuerbord eine dunkle Landmasse auf. Insgeheim fragte ich mich nach dem Land hinter der dunklen Küste und nach den Menschen, die in dem Gebiet leben mochten, das sich bis nach Strabol, der uner forschten Äquatorzone der Venus, erstreckte. Um meine Neugier wenigstens teilweise zu befriedigen, ging ich in den Navigations raum und stellte unsere Position fest, so gut es ging. Nach der Karte zu urteilen, befanden wir uns vor der Küste Noobols. Ich erinnerte mich daran, daß Danus dieses Land einmal erwähnt hat te, aber ich wußte nicht mehr, was er mir darüber erzählt hatte.
    Von meiner Phantasie angeregt, ging ich allein auf das Turm deck und starrte über die schwach erleuchtete Wasserfläche zur ge heimnisvollen Küste hinüber. Der Wind war stärker geworden und erreichte jetzt fast die Stärke eines Sturmes – der erste Sturm, den ich auf der Venus erlebte. Riesige Wogen begannen das Schiff durchzuschütteln, aber da ich wußte, daß meine Offiziere ihr Handwerk verstanden und ich mich auf das Schiff verlassen konn te, ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Mir fiel allerdings ein, daß das Unwetter vielleicht die Frauen erschreckt hatte, die wir an Bord hatten, und meine Gedanken, die sich ohnehin ständig mit ihr beschäftigten, wandten sich erneut Duare zu.
    Auch die Tatsache, keinen Grund zu haben, ist für einen Mann Grund genug, um sich dem Objekt seiner Leidenschaft zu nähern; aber jetzt glaubte ich eine wirkliche Entschuldigung zu haben, Duare wiederzusehen – einen Grund, den auch sie anerkennen mußte, weil er meiner Besorgnis um ihr Wohlergehen entsprang. Also stieg ich zum zweiten Deck hinab, um an ihrer Tür zu pfei fen. Unterwegs kam ich an Vilors Kabine vorbei und wollte noch schnell einen Blick auf meinen Gefangenen werfen.
    Als ich gepfiffen hatte, herrschte einen Augenblick Stille, ehe mich Vilor hereinbat. Ich betrat die Kabine und stellte zu

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