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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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fand ich den Myposier, der sich über Duare gebeugt hatte und ihr mit trunkener Stim me befahl, endlich aufzustehen, weil er sie nun genug getragen hätte. Es schien ihm nicht bewußt zu sein, daß sie nicht mehr lebte.
    Als er mich und meine Pistole sah, schrie er auf. Dann riß er Duare hoch und hielt ihren Körper wie einen Schild vor sich – gleichzeitig schleuderte er mir seinen Dreizack entgegen. Es war ein schlechter Wurf, und ich ging langsam auf ihn zu.
    Tyros schrie um Hilfe, was mich aber wenig kümmerte. Mei ne Pistole verschaffte mir den nötigen Vorteil, und ehe ich über wältigt wurde, wollte ich noch möglichst viele Myposier mit mir in den Tod nehmen. Weiterleben wollte ich nicht, wenn Duare tot war.
    Tyros versuchte sein Schwert zu ziehen, wobei ihn der Kör per des Mädchens behinderte. Schließlich ließ er sie zu Boden sinken und kam brüllend auf mich zu. Im gleichen Augenblick sprang die Tür auf, und ein Dutzend Krieger hastete in den Raum.
    Ich schoß zuerst auf Tyros, der sofort zusammenbrach, und richtete die Waffe dann auf die angreifenden Soldaten. Ich un terlief den Hagel von Speeren und drückte den Abzug. In Se kunden war alles vorbei.
    Ich wandte mich um und sah zu meiner Freude, daß sich Duare wieder aufgerichtet hatte und sich erstaunt umsah.
    »Wie hast du das geschafft, Carson?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich und nahm sie in die Arme. »Jetzt werden wir erst einmal weitersehen.«
    Ich führte sie zu dem Becken, in dem wir aufgetaucht waren. Durch ein kleines Fenster konnte ich das Ufer des großen Bin nensees erkennen, das kaum hundert Meter entfernt war. Ich war sicher, daß das Becken durch einen Tunnel mit dem See verbunden war. »Kannst du hundert Meter unter Wasser schwimmen?« fragte ich.
    »Ich kann es zumindest versuchen.«
    Ich tauchte als erster und entdeckte sofort eine Tunnelöff nung an der dem See zugewandten Beckenseite. Hier schien sich uns tatsächlich eine Fluchtmöglichkeit zu bieten. Die einzige Schwierigkeit war die Tatsache, daß wir in hellem Tageslicht bei den Kais der Stadt auftauchen würden; ich konnte nur hof fen, daß man uns nicht entdeckte.
    Ich ließ Duare zuerst in den Tunnel hineinschwimmen und folgte ihr in einigem Abstand. Schon bald stellte ich fest, daß ich mich in der Strecke getäuscht hatte – der Tunnel war ent schieden länger als hundert Meter. Ich bewunderte Duares Durchhaltevermögen, denn als wir endlich eine helle Stelle über uns entdeckten, war ich schon fast am Ende meiner Kräfte. Als wir japsend die Wasseroberfläche erreichten, lächelte sie zu mir herüber. Ah, was für ein Mädchen! Auf zwei Planeten – nein, im ganzen Universum gab es nicht ihresgleichen!
    Wir befanden uns in einem kleinen kreisförmigen Becken in einem dach- und fensterlosen Turm. Ein schmaler Rand lief an der Wand entlang, auf dem wir uns erschöpft niederließen, um ein wenig auszuruhen und neue Pläne zu machen. Zunächst beschlossen wir, bis zum Anbruch der Dunkelheit hierzublei ben. Wenn wir verfolgt wurden, ließ sich das Becken mit Hilfe der wiedergefundenen Pistole leicht verteidigen.
    Am frühen Abend legten wir dann auch den letzten Tunnel abschnitt zum See zurück und wanderten langsam an der Küste entlang. Auf der Suche nach dem Anotar ließ ich mich mehr von meiner Intuition leiten, doch in der Dunkelheit war nichts zu erkennen. Wir gaben schließlich entmutigt auf und legten uns in dem weichen Gras schlafen.
    Als wir erwachten, war es heller Tag. Ich setzte mich auf und sah mich um. Duare lag neben mir. Und am Waldrand – kaum hundert Meter entfernt – stand der Anotar.
    Ich werde nie vergessen, mit welcher Erleichterung und Dankbarkeit wir die Maschine starteten und die Schrecken des ungastlichen Landes unter uns zurückließen.
     
    17
    Uns winkte die Freiheit. Wir waren in Sicherheit! Welche Nu ancen dieses Wort hat! Sicherheit ist relativ. Auf unsere unmittelbare Vergangenheit bezogen, traf es zu; aber wir waren noch immer Tausende von Kilometern von Korva entfernt und hatten nur eine recht nebelhafte Vorstellung von der Richtung, in der wir suchen mußten.
    Wir hatten ausreichend Treibstoff an Bord, um das Flugzeug fünfzig Jahre lang in der Luft zu halten – das bereitete uns keine Sorge. Aber zwischendurch mußten wir immer wieder landen, um uns Wasser und Vorräte zu besorgen, und im Ge gensatz zur Erde ist eine solche Landung auf der Venus immer wieder ein Risiko. Das hatte ich oft genug am eigenen Leibe er

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