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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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uns aber, wie er den Mut aufgebracht hat te, die Waffe zu berühren. Entweder war die Versuchung zu groß gewesen, oder er hatte irgendwie unter Druck gestanden.
    Ich rechnete damit, sofort getötet zu werden. Aber gerade heute hatten die Myposier anderes im Sinn. An diesem Tage sollte einer der Kinder des Jong, das im Wasser herangereift war, zum erstenmal an Land kommen. Diese Feier erforderte den Einsatz zahlreicher Sklaven, und wir wurden in den großen Hof geführt, in dessen Mitte der Tümpel lag. Ich entdeckte Plin, der sich vor uns in den Teil der Gärten flüchtete, zu dem nur Freie Zugang hatte. Das war also seine Belohnung gewe sen! Natürlich konnte ich ihm nicht folgen.
    Ein Palastsklave, der den kleinen Zwischenfall beobachtet hatte, sagte: »Du mußt der Sklave sein, dem Plin die seltsame Waffe gestohlen hat«, sagte er.
    »Das bin ich«, erwiderte ich, »Ich wünschte nur, ich wüßte, wo sie ist.«
    »Sie liegt hier im Wasser«, sagte er. »Tyros hat sich so davor gefürchtet, daß er in seinem Schrecken Plin den Befehl gab, sie ins Becken zu werfen.«
    Wenigstens wußte ich jetzt, wo meine Pistole war, aber was nützte mir das? Sie konnte zwar nicht rosten, aber wie sollte ich sie jemals wieder in die Hände bekommen?
    Vor Beginn der Feierlichkeiten wurde viel getrunken. Tyros war schon ziemlich angeheitert. Ich sah auch Skabra, seine Frau, und wunderte mich nicht mehr, daß sich Tyros vor ihr fürchtete. Und ich sah Duare, konnte sie jedoch in dem Durcheinander nicht auf mich aufmerksam machen.
    Am Nachmittag erhob sich großes Geschrei, und alle wandten sich dem See zu, dem jetzt ein kleines Ungeheuer entstieg, das noch einen Fischkopf hatte. Einige Höflinge stürzten vor, um es zu fangen, doch es entwischte ihnen immer wieder. Schließlich wurde es mit Hilfe eines Netzes in feierlicher Pro zession in die königlichen Kinderzimmer gebracht, wo das We sen in einem eigenen kleinen Becken seine Entwicklung vollen den konnte.
    Inzwischen war Tyros völlig berauscht. Ich sah, wie er sich Duare näherte, und hörte wie Skabra heftig protestierte. Plötzlich packte der Jong Duare am Arm und zerrte sie davon.
    Ich setzte mich sofort in Bewegung. Niemand kümmerte sich um mich, weil sich alle für die Auseinandersetzung interessier ten.
    Tyros rannte auf den Teich zu, wobei er Duare mit sich zerrte. Er erreichte den Rand des Wassers, sprang hinein und zog Duare mit sich unter Wasser.
     
    16
    Ein Krieger versuchte mir den Weg zu verstellen, doch ich boxte ihn beiseite. Ein Dreizack sauste an meinem Kopf vorbei. Aber da war ich schon im Wasser und tauchte meiner Liebsten nach.
    Niemand verfolgte mich. Vielleicht nahm man an, daß Tyros in seinem natürlichen Element nicht gefährdet war. Vielleicht war er seiner Gefolgschaft auch egal – ich wußte es nicht.
    Der Teich war sehr tief. Schräg unter mir konnte ich die Gestalten von Tyros und Duare erkennen, die noch immer tie fer tauchten. Konnte ich sie einholen, ehe Duare ertrank?
    Als ich den Grund erreichte, sah ich Tyros in einer dunklen Tunnelöffnung verschwinden, und als ich Anstalten machte, ihm zu folgen, entdeckte ich zu meinen Füßen plötzlich einen Gegenstand. Es war meine Pistole, die Plin ins Wasser geworfen hatte. Ich brauchte nur die Hand auszustrecken und sie auf zunehmen. Im nächsten Augenblick war ich schon in den schwarzen Korridor eingedrungen, der kein Ende zu nehmen schien.
    Ich betete, daß der Tunnel zu einem anderen Becken irgendwo im Palast führen .würde, wie mir Kandar erzählt hatte. Und da wurde es schräg über mir auch schon hell. Mit letzter Kraft stieß ich mich zur Oberfläche hoch und sah Tyros, der Duare an Land schleppte. Sie rührte sich nicht. Noch ehe ich meine, Pistole in Anschlag bringen konnte, hatte Tyros sie aufgenommen und war durch eine Tür verschwunden.
    Ich war erschöpft. Ich versuchte an Land zu klettern und stellte fest, daß ich nicht mehr die Kraft dazu hatte. Die lange Strecke unter Wasser hatte mich völlig ausgelaugt. Ich klam merte mich am Rand des Beckens fest und sah mich um. Ich befand mich in einem Raum ohne Dach – in einer Art Innen hof, der außer dem Becken kaum etwas enthielt. Mehrere Tü ren waren zu sehen.
    Meine Kräfte kehrten schnell zurück. Ich zog mich an Land und haste durch die Tür, in der Tyros und Duare verschwun den waren. Hier stieß ich auf ein wahres Labyrinth aus Korri doren. Wohin war Tyros gegangen? Bald hörte ich eine Stimme und ging den Lauten nach. Mühelos

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