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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Morgengrauen erreichen wollten, beschlossen wir wieder zu landen und die Nacht auf dem See zu verbringen.
    Es war windstill, und das Wasser lag ruhig wie ein Spiegel. Wir machten es uns in den beiden Cockpits bequem und warteten auf den Morgen. Ich fragte Kandar, ob die Flucht sehr schwierig gewesen war.
    »Sie war nicht leicht«, erwiderte er. »Wie du weißt, ist die Verbindung zwischen dem Sklaventeich und dem See nicht breit genug für einen Mann – also mußten wir einen Weg zu einem der Palastbecken finden. Nach Tyros’ Tod herrschte große Aufregung. Seine Frau Skabra erklärte sich zur alleinigen Herrscherin. Dieser Anspruch wird von verschiedenen Grüppchen angefochten, die sich jedoch gegenseitig bekämpfen, so daß sie noch fest auf dem Thron sitzt. Aber die Disziplin der Palastwachen und der anderen Untergebenen ist natürlich sehr schlecht.
    Artol und ich kamen zu dem Schluß, daß wir diese günstige Situation ausnutzen mußten. Ausnahmsweise stand heute nacht nur ein einziger Krieger vor dem Sklavenlager Wache. Wir schlichen uns zu ihm hin und überwältigten ihn. Er hatte nicht einmal mehr Zeit, einen Schrei auszustoßen. Ich nahm ihm seinen Dreizack und sein Schwert ab. Dann marschierten wir in den Palast, der hier nicht allzugut beleuchtet war, und erreichten unbemerkt die Mauer, die das königliche Becken um gibt. Der Wächter hier bereitete uns noch weniger Schwierigkeiten als der erste, weil wir ja inzwischen bewaffnet waren.
    Jetzt betraten wir den Teil der Gärten, in dem das königliche Schwimmbecken liegt. Hier war alles hell erleuchtet, und es lungerten einige Gestalten herum. Als wir uns dem Becken näherten, kam einer der Myposier auf uns zu – Plin. Ich er kannte ihn sofort.«
    »Das ist der Sklave, der uns verriet und mir die Pistole stahl«, erklärte ich Duare.
    »Wie hast du sie überhaupt zurückbekommen?« fragte Kandar.
    »Plin warf sie in das Becken«, erwiderte ich, »und als ich Tyros und Duare in das Wasser folgte, fand ich sie unten auf dem Grund. Aber erzählt weiter, was geschah dann?«
    »Plin begann sofort nach den Wachen zu schreien, und wir stürzten uns ins Wasser – in der Hoffnung, den Tunnel zum See sofort zu finden.«
    »Und wir haben es auch geschafft«, schaltete sich Artol ein. »Ich hatte das Gefühl, schon mindestens viermal ertrunken zu sein, als wir endlich wieder an die Oberfläche kamen. Ich war praktisch bewußtlos, und wenn mich Kandar nicht ge halten hätte…«
    »Deshalb wurde also die Verfolgung so schnell aufgenom men«, sagte ich.
    Kandar nickte. »Ich bedauere es nur, daß ich Plin nicht den Hals umdrehen konnte.«
    »Soll ich dich wieder zurückbringen?«
    Kandar grinste. »Nein, danke«, sagte er. »So wütend bin ich auch wieder nicht. Außerdem wiegt eine Freundschaft wie die unsere alle Plins der Welt auf. Ich will nicht versuchen, dir und Duare für die wertvolle Hilfe zu danken – es gäbe keine passenden Worte dafür.«
    »Ich bin nur ein einfacher Krieger«, sagte Artol, »aber nach meinem Jong gehört all meine Loyalität dir.«
     
    19
    Am frühen Morgen setzten wir unsere Reise fort und nahmen Kurs auf Japal. Kandar vertrat die Auffassung, daß wir die Ma schine vorsichtshalber außerhalb der Stadt landen und er und Artol sich an einem der Tore identifizieren sollten. »Ich fürchte, daß man sonst auf uns schießt, wenn wir über die Stadt da hinfliegen«, sagte er.
    »Womit denn?« fragte ich. »Du hast mir doch erzählt, daß es bei euch keine Feuerwaffen gibt.«
    »Das stimmt auch«, erwiderte er. »Aber wir haben Ma schinen, die Felsbrocken und Brandfackeln hoch in die Luft schleudern können. Die Katapulte stehen auf den Stadtmauern und an Deck der Schiffe vor der Küste. Es wäre schlimm, wenn dein Propeller getroffen würde.«
    »Gut, dann landen wir eben vor der Stadt«, entschied ich.
    Japal machte einen freundlicheren Eindruck als Mypos und war auch größer als die Stadt der Fischwesen. Wir landeten auf der Ebene vor der Mauer und kamen etwa hundert Meter vor dem Tor zum Stehen. Unser Erscheinen rief große Verwirrung auf den Stadtmauern hervor. Mehrere Krieger schlossen in al ler Eile das Tor und starrten dann verblüfft zu uns herüber.
    Kandar und Artol stiegen aus und gingen auf das Tor zu. Dort unterhielten sie sich mit den Wächtern, wandten sich um und kamen wieder auf uns zw. Im gleichen Augenblick öffnete sich das Tor hinter ihnen und ließ einen Trupp Krieger durch. Kandar und Artol begannen zu laufen, und

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