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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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seiner Nordküste, und das Südgebirge teilt den übrigen Kontinent in zwei gleiche Teile.
    Auf unserem Flug nach Süden stießen wir nun auf die nörd liche Bergkette, die schwindelnde Höhen erreichte. Ungern gab ich meinen Südkurs auf und flog in östlicher Richtung an den Bergen entlang, um nach einem Einschnitt zu suchen. Es wäre sinnlos gewesen, in die untere Wolkendecke einzutauchen, ohne die Landschaft genau zu kennen. Ich will Sie nicht mit den Einzelheiten unserer Suche langweilen. Jedenfalls kamen wir nach langer Zeit zu einer Stelle, an der die innere Wolkenschicht etwas höher zu liegen schien, so daß wir einige niedrigere Gipfel ausmachen konnten, hinter denen ich offenes Land zu erkennen glaubte.
    Ich schlug natürlich sofort wieder Südkurs ein und steuerte mit Höchstgeschwindigkeit zwischen die Gipfel, die seit Anbeginn der Schöpfung sicher noch kein Mensch zu Gesicht be kommen hatte.
    Es war wichtig, die Berge so schnell wie möglich zu über winden, da sich die Wolkenschicht jeden Augenblick wieder herabsenken konnte.
    »So«, sagte Duare schließlich und sah sich um. »Das wäre geschafft. Aber das sieht nicht gerade wie die Ebene bei Sana ra aus, nicht?«
    »O nein«, sagte ich. »Und von einem Ozean ist auch nichts zu sehen. Aber die Gegend ist zweifellos sehr schön!« Und das stimmte.
    Vor uns erstreckte sich eine malerische Ebene, die am Fuße des Gebirges begann und nach Süden bis zum Horizont verlief. Nur hier und da durchbrachen Waldgebiete und Flüsse die Ebenmäßigkeit der pastellfarbenen Landschaft.
    »Sieh mal!« sagte Duare. »Da unten bewegt sich etwas.«
    Tief unter uns glaubte ich eine Gruppe kleiner Punkte zu erkennen, die sich parallel zu einem Fluß bewegten. Im ersten Augenblick hielt ich sie für Herdentiere, doch dann bemerkte ich die starre Formation. Es mußte sich um etwas anderes han deln. Ich beschloß, etwas tiefer zu gehen und mir die Sache anzusehen.
    Als wir schließlich Einzelheiten ausmachen konnten, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Da krochen etwa zwanzig riesige Gebilde über die Ebene. Vor und hinter ihnen bewegte sich eine große Anzahl kleinerer Ausgaben der Ungeheuer.
    »Was in aller Welt ist das?« fragte Duare.
    »Es sieht wie eine Schlachtflotte an Land aus«, erwiderte ich. »Das wollen wir uns näher ansehen!«
    »Sei vorsichtig«, warnte Duare. »Wir wollten keine Aben teuer mehr bestehen, vergiß das nicht.«
    »Ich weiß, Liebste«, sagte ich.
    Ich vollführte etwa dreihundert Meter über der Prozession eine Kehre und starrte hinab. Aus dieser Nähe wirkten die Gebilde noch verblüffender. Die größten Einheiten waren etwa zweihundertundfünzig Meter lang und erreichten mit ihren unteren Decks – wie soll ich sie sonst nennen? – eine Höhe von zehn Metern über dem Boden. Auf diesen Decks erhoben sich massive Aufbauten, und darauf wiederum weiter zurückgesetz te Aufbauten, die die Oberfläche bildeten. Der Gesamteindruck erinnerte mich so sehr an die Form irdischer Schlachtschiffe, daß ich diese Bezeichnung auch beibehalten möchte – zumal auch hinsichtlich der Beflaggung und Bewaffnung eine große Ähnlichkeit zu bemerken war.
    Die kleineren Einheiten unterschieden sich in ihrem äußeren Aufbau etwas von den größeren Schiffen und konnten vielleicht mit Zerstörern und Kreuzern verglichen werden. Auf allen Decks drängten sich Gestalten, die zu uns aufblickten. Als die Männer plötzlich nach unten verschwanden, ahnte ich Schlim mes und zog den Anotar in die Höhe. Gleichzeitig hörte ich das Summen starker Strahlenkanonen, und mit verzweifelten Zick zack-Manövern versuchte ich dem konzentrierten Feuer zu entgehen. Ich verfluchte mich, dieses unnötige Risiko eingegangen zu sein, und als ich mich bereits beglückwünschen wollte, ver schwand plötzlich die Spitze des Anotars mit dem Propeller. Ein Strahlenschuß hatte uns getroffen.
    »Da geht es wieder los«, sagte Duare.
     
    31
    Als ich im Gleitflug zur Landung ansetzte, hörte der Beschuß auf, und einige der Zerstörer näherten sich uns mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Sie waren zur Stelle, als ich aufsetzte, und hielten ihre Kanonen auf uns gerichtet. Ich erhob mich und machte ein Friedenszeichen. Eine Luke in der Flanke eines Zerstörers öffnete sich, und sechs Männer kamen auf uns zu. Sie trugen die auf Amtor üblichen Lendenschurze, waren aber auch mit Helmen ausgerüstet, was mir recht ungewöhnlich vorkam. Sie schauten

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