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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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her aus; Kannibalen der niedrigsten Entwicklungsstufe. Sie hatten keine Kleidung, waren aber mit Steinschleudern und primiti ven Bögen bewaffnet.
    Diese Nobargans – wie sie auf amtorisch genannt wurden – kamen knurrend auf uns zu. Wenn sie ihre Schlingen richtig einzusetzen verstanden, waren wir verloren, denn dann kamen wir mit unseren Haken nicht nahe genug an die Burschen her an.
    Ich ließ meinen Haken fallen und zog die Pistole, wobei ich mit dem Schwert die Wurfgeschosse der Wilden abwehrte. Jon da wollte sich sofort in den Nahkampf stürzen, aber ich hielt ihn zurück.
    Die Wilden umkreisten uns jetzt vorsichtig. Ich hob die Waf fe und erschoß den ersten; dann brauchte ich nur weiter zu schießen – einer nach dem anderen sanken die Wilden um. Drei konnten noch zum Angriff übergehen, aber es nützte ihnen nichts.
    Totenstille herrschte auf den Rängen; dann hörte ich Dumas Stimme, der wie ein Wahnsinniger tobte. Man hatte ihn seines Vergnügens beraubt. Es hatte keinen Kampf gegeben, und wir waren noch am Leben. Er befahl seinen Kriegern, mir die Waffe abzunehmen.
    Sie gehorchten mit deutlichem Unbehagen. Ich bedrohte sie mit der Pistole, und als sie zögerten, kreischte ihnen Duma neue Befehle zu. Natürlich blieb ihnen nichts anderes übrig, und sie griffen an – und machten es mir nicht schwerer als die Wilden.
    Die Zuschauer verharrten in absolutem Schweigen. Nur Du ma war alles andere als ruhig. Wutschäumend sprang er hin und her. Er hätte sich das Haar gerauft, wenn er welches ge habt hätte. Schließlich befahl er jedem bewaffneten Zuschauer, in die Arena zu steigen und mich fertigzumachen, wofür er eine große Belohnung aussetzte.
    »Gut machst du das!« sagte Jonda. »Wenn du alle Einwoh ner Brokols getötet hast, können wir nach Hause gehen.«
    »Alle schaffe ich nicht – sie werden uns sicher überwältigen. Aber es soll sie teuer zu stehen kommen!«
    Schon sprangen Tausende von Bewaffneten über die Barriere und kamen auf uns zu. Dabei beeilten sie sich nicht gerade. Man schien gern bereit, einen anderen den Preis gewinnen zu lassen. Trotzdem kamen sie immer näher.
    Als es langsam gefährlich wurde, hörte ich über mir plötzlich ein vertrautes Geräusch. Das war doch unmöglich! Aber tat sächlich – weit oben kreiste ein Flugzeug. Das konnte doch nicht sein – aber Jonda hatte es ebenfalls gesehen. Soweit ich erkennen konnte, handelte es sich um meine Maschine – mei nen Anotar. Wer hatte ihn repariert? Wer saß an den Kontrol len? Wer außer Duare kam dafür in Frage?
    Von allen Bewohnern dieses Planeten verstand es nur Duare, den Anotar zu steuern!
    »Schaut!« brüllte ich. »Sie kommt! Loto-El-Ho-Ganja Kum O Raj will sich rächen!«
    Alle schauten nach oben. Ruckartig wandten sich die Köpfe dann Duma und Ro-tan zu. Auch ich schaute zu den beiden hinüber. Sie verließen eben Hals über Kopf die Arena.
    Der Anotar kam jetzt tiefer herab, und ich winkte wie ver rückt, um Duare auf mich aufmerksam zu machen – und gleich darauf lehnte sie sich heraus und winkte zurück.
    Ich rief den Brokoliern zu, sie sollten die Arena freimachen – oder sie würden von dem Vogelschiff getötet, das jetzt mit einer neuen Loto-El-Ho-Ganja käme. In panischem Entsetzen stürzten sie aus dem Stadion.
    Duare landete – eine wunderbare Landung – , und einen Augenblick später lagen wir uns in den Armen. Doran saß auf dem Sitz neben ihr. Jonda und ich stiegen ein, und dann saß ich wieder an den Kontrollen.
    Ich erfuhr bald, daß Kandars erste Amtshandlung als Jong die Entsendung eines Kriegertrupps nach Timal gewesen war, der Duare und Artol an seinen Hof holen sollte. Nach meinen Anweisungen ließ er auch einen neuen Propeller für den Ano tar herstellen. Da man inzwischen wußte, daß ich von den Bro koliern gefangengenommen worden war, ahnte man auch, wo man nach mir suchen mußte.
    Wir flogen in mehreren hundert Metern Höhe, und ich blickte mich um. Jonda starrte mit weit aufgerissenen Augen nach unten.
    »Was hältst du davon?« fragte ich.
    »Ich glaub’s einfach nicht«, sagte er.
    Anmerkung des Chronisten:
    Obwohl es für diesen Bericht ohne Belang ist, möchte ich – als Beispiel eines bemerkenswerten Zufalls – aus einer Meldung zitieren, die kürzlich in der Tagespresse erschien:
    Brooklyn, 24. September: Von unserem Sonderkorrespondenten. Die Leiche Betty Callwells, die vor fünfundzwanzig Jahren spurlos verschwand, wurde gestern früh im Hinterhof ihres früheren

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