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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Wohnhauses gefunden. Der Körper war ausgezeichnet erhalten, obwohl Miß Callwell schon fünfundzwanzig Jahre tot sein muß.
    Freunde, die die Leiche identifizierten, gaben an, daß sie seit dem Verschwinden um keinen Tag älter aussähe. Die Polizei vermutet ein Verbrechen und ermittelt weiter.
     
    30
    Von frühester Jugend an hatte ich mir ein Leben voller Aben teuer gewünscht, und vielleicht trifft es zu, daß solche Träume zuweilen das spätere Leben eines Menschen bestimmen. Zu mindest mag das einer der Gründe sein, warum ich schon sehr früh meinen Pilotenschein machte, warum ich diese phantasti sche Reise zum Mars überhaupt plante – die mich dann zur Venus führte! Abenteuer hatte ich in letzter Zeit genug er lebt. Ich hatte langsam genug und beschloß, mich mit Duare so schnell wie möglich nach Süden abzusetzen und unsere Suche nach Korva endlich aufzunehmen.
    Normalerweise wäre es mir eine Freude gewesen, Jonda in seine Heimatstadt Tonglap zu bringen, aber ich gedachte Duare nicht noch einmal in Gefahr zu bringen. Ich war daher sehr erfreut, als Doran Jonda die Gastfreundschaft seines Landes anbot, bis er eine Möglichkeit fand, nach Tonglap zurückzukehren, das immerhin in der entgegengesetzten Richtung lag. Der Empfang in Japal war überwältigend, doch schon nach weni gen Tagen machten wir uns wieder auf die Reise. Der Anotar wurde reichlich mit Nahrungsmitteln und Wasser ausgestattet, und wir verabschiedeten uns von unseren Freunden.
    Duare und ich hatten unseren Kurs vorher genau festgelegt. In unseren Gesprächen waren wir zu dem Schluß gekommen, daß wir etwa in südwestlicher Richtung auf die Landmasse sto ßen mußten, die uns als Anlap bekannt war. Auf diesem Kon tinent lag Korva, unser Ziel.
    So überflogen wir zunächst die volle Länge des Japal-Sees und kamen dann auf das Noellatgerloo, den großen Ozean hinaus.
    »Ist das nicht herrlich!« sagte Duare.
    »Nach unseren Erlebnissen dürfte uns alles ›herrlich‹ vor kommen«, erwiderte ich. »Um ehrlich zu sein, ich traue dem Frieden nicht ganz.«
    »Ich fürchtete schon, daß ich dich niemals wiedersehen wür de, Carson. Man berichtete mir von den entsetzlichen Sitten der Brokolier – daß sie Menschenblut trinken und so weiter. Ich war schon halb verrückt vor Angst, bis ich endlich mit dem Anotar starten konnte. Wäre es nicht herrlich, wenn wir jetzt wieder in Korva wären, wo wir uns zu Hause fühlen können?«
    »Und wenn wir zum erstenmal wirklich in Frieden und Si cherheit leben könnten!« fügte ich hinzu. »Meine Liebste, wenn irgend möglich, werde ich Korva niemals wieder verlas sen!«
    »Oh, wie sich Taman und Jahara freuen werden, uns wiederzusehen! Carson, ich kann es kaum noch erwarten!«
    »Es ist ein langer Flug!« dämpfte ich ihre Begeisterung, »und wer weiß, ob wir Korva und Sanara sofort finden; Anlap ist ein sehr großer Kontinent.«
    Der Ozean, über den wir jetzt flogen, wollte kein Ende neh men und die Fliegerei wurde bald langweilig. Am unteren Ende des Japal-Sees und an der Küste des Ozeans sahen wir einige Schiffe; weiter draußen begleitete uns aber nur die endlose graue Wasserfläche – ein Meer, das niemals blau wirkte, weil die Venus keinen blauen Himmel hatte, der sich darin spiegeln konnte.
    Amtorische Schiffe wagen sich niemals weit vom Land weg, weil die zur Verfügung stehenden Karten höchst ungenau sind. Ich hatte mir aus dem Kopf einige Aufzeichnungen gemacht, die mir zusammen mit einem selbstgebauten Kompaß auf den richtigen Weg helfen sollten. Diese Karten waren natürlich al les andere als genau, aber sie glichen die falsche Vorstellung, die die Amtorier von ihrer Welt haben, weitgehend aus.
    Wir hatten genug von dem endlosen Ozean, als Duare plötz lich Land sichtete. Ich war überzeugt gewesen, daß Japal auf der nördlichen Hemisphäre des Planeten lag, und da wir nun schon eine gewaltige Strecke zurückgelegt hatten, war ich si cher, den Äquator wieder überschritten zu haben – so daß wir uns jetzt wieder auf dar südlichen Venushalbkugel befinden mußten, auf der auch Korva liegt. Vielleicht waren wir bald zu Hause! Erregung packte uns.
    Soweit mir bekannt, ist Anlap ein riesiger Kontinent, der sich vom Äquator nach Süden bis in die südliche gemäßigte Zone erstreckt. Besonders in seinen nördlichen Teilen ist er völlig unerforscht. Wie wir später erfuhren, wird er geogra phisch von zwei Gebirgen bestimmt. Eine der von Westen nach Osten verlaufenden Bergketten folgt

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