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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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wirklich unbegrenzt.
    Das Flaggschiff war jetzt in einen Kampf mit einem Schiff gleicher Größe verwickelt, das sich steuerbord an uns herangeschoben hatte. Auf der Brücke hatten wir bereits sechs Tote zu beklagen, und eine unserer Kanonen war ausgeschaltet. Außerdem hatte uns ein Säuregeschoß getroffen, und die Strahlenka nonen des Gegners begannen die Brücke zu bestreichen und ein großes Loch in unsere Panzerung zu reißen. Ein Kanonier nach dem anderen fiel. Zwei Männer schleppten eine Panzerplatte vor die Kanone neben mir, und ich half ihnen. Dabei waren die beiden unvorsichtig und wurden getötet.
    Ich sah mich um, doch niemand schien die Kanone bemannen zu wollen; die andere Kanone wurde gerade von dem einzigen noch lebenden Offizier wieder schußklar gemacht. Ich setzte mich hinter die Kanone und schaute durch das kleine Periskop, das mich über das Panzerschild blicken ließ. Vor Strahlenschüs sen war ich hier ziemlich sicher; es sei denn, wir wurden von einem neuen Säuregeschoß getroffen.
    Durch das Periskop war die Brücke des gegnerischen Schiffes deutlich zu erkennen, wo man nicht besser dran war als wir. Die mir zugewandte Kanone schien auch nur noch von einem Mann bedient zu werden. Unter mir beschossen sich die beiden Schiffe mit ganzen Breitseiten. In der Flanke des Gegners gähn te ein riesiges Loch – aber noch schienen keine lebenswichtigen Teile beschädigt zu sein.
    In diesem Augenblick entdeckte ich einen Fuß, der hinter dem Schild der Kanone auf der gegnerischen Brücke hervor ragte, und ich zögerte nicht, diesen Vorteil auszunutzen. Schmerzerfüllt sprang der arme Kanonier auf und gab mir so die Möglichkeit, ihn gänzlich auszuschalten. Die Kanone war nun unbemannt.
    Während des Kampfes rasten die beiden Schlachtschiffe nebeneinander her, und das Zielen war natürlich sehr schwierig. Das Bild tanzte im Periskop auf und ab, und es gab nur kurze Augenblicke, in denen beide Schiffe stillzustehen schienen. Meine Kanone auf die Mündung der gegnerischen Waffe ge richtet, versuchte ich in mehreren Anläufen mein Ziel zu fin den, aber erst nach langer Zeit gelang mir ein Schuß direkt in die Mündung der Kanone, die dadurch außer Gefecht ge setzt wurde.
    Jetzt konnte ich mich anderen Zielen zuwenden. Ich ließ mein Periskop über die beschädigte Flanke des feindlichen Schiffes wandern und entdeckte ganz unten einen Fleck, den ein Säure geschoß hinterlassen hatte. Natürlich war es bei dem wilden Auf und Ab unmöglich, die Kanone starr auf das Ziel gerich tet zu halten, aber nach einiger Zeit erschien ein Loch in der Panzerung – ein Loch, das sich vertiefte und das schließlich den Blick auf ein Raupenband freigab, auf dem sich das Mon strum vorwärtsbewegte. Das Band lief so schnell unter dem Loch hindurch, daß meine Strahlen nicht sofort wirkten, aber dann geschah es doch. Das Band riß, und das Schlachtschiff schwang zu uns herum, als seine Backbordräder blockierten. Wir wichen dem Zusammenstoß im letzten Augenblick aus, fuhren weiter und überließen das feindliche Schiff den Zer störern und Erkundungsschiffen, die sich schon darum zu scha ren begannen.
    Zum erstenmal konnte ich mich wieder umsehen und stellte fest, daß der Feind die Flucht ergriffen hatte. Soweit das Auge reichte, war die Ebene hinter uns übersät mit Schiffswracks, und am Boden entwickelten sich bereits Infanteriekämpfe, bei denen die Falsaner Gefangene zu machen versuchten.
    Die Nacht brach herein, und das Flaggschiff signalisierte sei ner Flotte, wieder in Formation zu gehen. Ich sah mich auf der Brücke um, auf der der Tod regiert hatte. Die Warnung des Offiziers war berechtigt gewesen; er und ich und zwei Kano niere waren die einzigen Überlebenden. Er kam jetzt zu mir herüber.
    »Du hast die Kanone gut bedient«, sagte er.
    »Nicht gerade wie ein panganischer Spion, oder?« fragte ich lächelnd.
    »Aber auch nicht wie ein Mann, der noch nie einen Lantar gesehen hat«, sagte er.
    »Ich kenne andere Schiffe und habe auf ihnen gekämpft – Schiffe, die aber auf dem Ozean schwammen. Was soll eigent lich dieser Krieg?«
    »Es geht um Weideland für unsere Herden«, erwiderte er. »Pangan erhebt Anspruch auf das gesamte Gebiet – und wir kämpfen nun schon zehn Jahre darum. Während wir kämpften, haben die Leute von Hangor die Herden unserer Feinde gestoh len, und die Männer von Maltor haben sich unsere Herden angeeignet. Warte nur, morgen kommen wir nach Hor, und dann gibt es einen

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