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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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grimmig drein, machten ansonsten aber einen recht guten Eindruck.
    »Kommt ‘runter!« sagte der Offizier.
    Ich half Duare zu Boden. »Warum habt ihr uns abgeschos sen?« fragte ich.
    »Vielleicht kann euch das Danlot erzählen«, erhielt ich zur Antwort. Wir wurden in das seltsame Fahrzeug geführt, mit dem sie gekommen waren. Es war etwa neunzig Meter lang und mußte eine Besatzung von etwa dreihundert Mann haben. Im unteren Deck lagen Schlafquartiere, Aufenthaltsräume, Küche und Lagerräume. Darüber war das Kampfdeck mit zahlrei chen Kanonen, die durch Luken nach beiden Seiten und nach vorn und hinten abgefeuert werden konnten. Das Oberdeck, auf das wir schließlich geführt wurden, war ebenfalls befestigt. Hier gab es Drehtürme mit Kanonen aller Art. In der Mitte er hoben sich Aufbauten, die wahrscheinlich die Brücke und die Quartiere der Offiziere enthielten.
    Wir wurden zu einem der Schlachtschiffe gebracht – einem Fahrzeug von überwältigender Größe.
    Auf dem vorderen Oberdeck erwartete uns eine Gruppe von Offizieren. Danlot, der die Flotte befehligte, war ein harter, selbstbewußter Mann. »Wer seid ihr, und warum seid ihr in diesem Ding über die Flotte von Falsa geflogen?« fragte er und musterte uns mißtrauisch.
    »Wir hatten uns verirrt und versuchten einen Weg in unsere Heimat zu finden«, sagte ich.
    »Und was ist eure Heimat?«
    »Korva«, erwiderte ich.
    »Nie gehört. Wo liegt das?«
    »Ich weiß es selbst nicht genau«, erwiderte ich. »Jedenfalls südlich von hier – an der Südküste Anlaps.«
    »Wir sind hier in Anlap«, sagte er. »Aber der Ozean liegt im Osten, und ein Korva gibt es nicht. Im Süden sind Berge, die noch niemand überquert hat. Was ist das für ein Gebilde, in dem ihr geflogen seid?«
    »Das ist ein Anotar«, sagte ich und erklärte ihm die Funk tion der Maschine.
    »Wer hat ihn gebaut?«
    »Ich.«
    »Und wo kommt ihr her?«
    »Aus dem Norden – aus einem Land namens Japal«, sagte ich.
    »Nie davon gehört. Wie soll ich euch glauben, wenn ihr aus einem Land kommt, von dem ich nie gehört habe, und wenn euer Ziel ein Land ist, das ich ebenfalls nicht kenne? Ich müßte fast annehmen, daß ihr panganische Spione seid.« Ich mußte lachen. »Was lachst du?« fragte er.
    »Weil diese Annahme ziemlich lächerlich wäre«, erwiderte ich. »Wenn wir Spione wären, hättet ihr uns niemals abschie ßen können.«
    »Die Panganer sind Dummköpfe!« sagte Danlot.
    »Es mag zutreffen, daß ich ein Dummkopf bin, aber ich bin kein Panganer. Ich habe von diesem Land überhaupt noch nicht gehört. Ich weiß überhaupt nicht, in welchem Land wir jetzt sind. Ich bin Carson von der Venus, und meine Begleiterin ist die frühere Janjong von Vepaja. Wenn die Falsaner ein zivili siertes Volk sind, werden sie uns unserem Rang entsprechend behandeln.«
    »Jedenfalls seid ihr meine Gefangenen«, sagte er. »Wo bringen wir nur die Frau unter? Für sie ist auf diesen Lantars wirklich kein Platz.«
    »Ich könnte zu meinem Leutnant in die Kabine ziehen«, sagte der Offizier, der uns an Bord begleitet hatte. »Dann kann die Frau meine Kabine haben.«
    »Gut, Vantor«, sagte Danlot. »Du kannst die Frau wieder mitnehmen.«
    Das gefiel mir ganz und gar nicht, aber Danlot wollte sich meine Einwände nicht anhören. Vantor grinste mich hämisch an, als er Duare abführte, und ich war nicht gerade bester Stimmung, als ich sie an Bord des Zerstörers verschwinden sah. Kurz darauf setzte sich die Flotte wieder in Bewegung.
    Danlot brachte mich bei einem jungen Leutnant unter – dessen Kabine ich aber nur bewohnen durfte, wenn er auf Wache war. Ansonsten durfte ich mich frei im Schiff bewegen, was mich ziemlich überraschte. Aber Danlot schien aus unse rem Gespräch tatsächlich den Eindruck gewonnen zu haben, daß wir keine panganischen Spione waren.
    Eine halbe Stunde später sah ich ein Gebilde, das sich mit großer Geschwindigkeit von vorn näherte. Es war ein kleiner Zerstörer, der längsseits ging und sich unserer Geschwindigkeit derart anpaßte, daß während des Fahrens ein Offizier zu uns an Bord kommen konnte, der sofort Danlot aufsuchte. Kurz danach begann es auf dem Oberdeck lebendig zu werden. Eine neue Flagge wurde unter den Schiffinsignien aufgezogen, ein rotes Tuch mit schwarzen gekreuzten Schwertern – die Kampf flagge von Falsa. Daraufhin ging die Flotte in Schlachtordnung. Die Zerstörer schwärmten aus und bildeten drei Auffangrei hen gefolgt von drei Reihen schwerer Kreuzer.

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