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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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durch die Luft und ließ sich auf der Blume Athenais nieder. Der Schmetterling hatte große bunte Flügel, doch sein Körper war menschlich. Diodoros blickte genauer hin. Die kleine Gestalt des Schmetterlings war ihm nicht fremd, doch er wusste nicht, woher er diese kleine Gestalt kannte. Dann blies der Wind und der Schmetterling segelte wieder davon. Doch Diodoros blieb auf der Wiese sitzen. Er wähnte sich immer noch dort, als er schweißgebadet erwachte. Irritiert blickte er sich um. Der Morgen dämmerte und warf fahle Schatten in sein Gemach. Was hatte dieser Traum zu bedeuten?
    Auch das Orakel sprach von einer Wiese mit Blumen und einem Schmetterling. Doch wer war nicht Fremder, nicht Freund, der das Haupt der Attika in Besitz nahm?
    Diodoros wälzte sich auf den Bauch und stützte den Kopf in die Hände. Attika war eine Landschaft in Griechenland, und seine Hauptstadt war – Athen! Und der Name seiner Frau war Athenais – die aus Athen stammende … Nicht Fremder, nicht Freund nimmt das Haupt der Attika in Besitz. Es ging um Athenais. Ein Schmetterling ließ sich auf der Blüte nieder, ein Schmetterling, der die Blume befruchtete. Nein, nicht er, Diodoros, war es. Wer war dieser Schmetterling? Nicht Fremder, nicht Freund …
    Plötzlich sprang er auf. In diesem Traum wurde ihm der Sinn des Orakels erschlossen. Er eilte hinaus, ließ sich den Wagen anspannen und fuhr nach Pompeji, wo die Familie eines entfernten Verwandten von ihm lebte. Etwas stürmisch verlangte er Einlass, und als er hinter seinem Onkel dessen gut aussehenden und jungen Sohn stehen sah, der ihn genauso überrascht anblickte wie dessen Vater, wusste Diodoros, dass er am Ziel war. Er packte die Hand des jungen Mannes.
    »Solonios, das Orakel hat dich dazu ausersehen. Begleite mich in mein Haus. Du wirst der Erzeuger meiner Kinder sein!«
    Die Gästekammer, die Claudius bewohnte, war schlicht, aber sauber und bequem. Ein breites Bett aus Holz nahm den größten Teil der Kammer ein. Eine kleine Fußbank, ein Holzstuhl und eine Truhe, auf der eine Waschschüssel, ein Wasserkrug und eine Öllampe standen, vervollständigten die karge Einrichtung. Durch ein kleines Fenster mit kunstvollem Gitter an der Stirnseite des Raumes fiel das matte Licht der Abenddämmerung herein.
    Pila eilte durch den dunklen Gang. Die Götter mussten wirklich mit ihnen sein, denn Romelia hatte Drusilla vor ihrem Schlafgemach postiert, um ihr notfalls auch bei Nacht zur Verfügung zu stehen. Pila war allein! Sie bereitete sich sorgfältig zur Nacht vor, wusch sich gründlich im Sklavenbad und flocht ihre Haare ein, die sie zuvor mit einem Duftwasser besprengt hatte. Dann warf sie sich eine leichte Tunika über und legte sich zu Bett. Sie wartete, bis in den Kammern der Sklaven Ruhe eingekehrt war, dann erhob sie sich und lief hinüber zum Gästetrakt. Leise klopfte sie das vereinbarte Zeichen an der Tür zu Claudius’ Kammer und wartete mit hämmerndem Herzen.
    Claudius öffnete und riss Pila in die Arme. »Geliebte!«, murmelte er und überhäufte sie mit Küssen. Überwältigt ergab sie sich seinen stürmischen Liebkosungen.
    Nur allmählich vermochte sie sich aus seiner Umarmung zu lösen. Sie lächelte. »Wir haben noch die ganze Nacht Zeit«, flüsterte sie.
    »Dieser Augenblick sollte zur Ewigkeit erstarren«, erwiderte Claudius, der nur ungern seine Umarmung lockerte.
    Pila nahm auf dem Rand seines Bettes Platz. Mit anmutiger Bewegung streifte sie eine Sandale ab. Claudius betrachtete sie fasziniert. Er setzte sich auf den Stuhl, um ihr beim Auskleiden zuzuschauen. Sie veränderte ihren Sitz und schlug das andere Bein über. Mit der Hand schob sie ihr Gewand am Bein empor, um die zweite Sandale loszubinden. Ihre Fesseln waren schmal und hell, ihre Haut leuchtete im Dämmerlicht der Kammer. Wieder konnte sich Claudius des Gefühls nicht erwehren, dass Pila von innen heraus leuchtete, in einem sanften, diffusen Schein wie ein göttliches Wesen. Während sie sich nach vorn beugte und die Sandale abstreifte, rutschte ihr Kleid von der Schulter und gab eine ihrer schönen Brüste frei. Claudius unterdrückte ein Stöhnen und presste seine Hände zwischen die Knie. Er wollte noch nicht aufspringen, um sie in die Arme zu reißen. Er wollte dieses unvergleichliche Schauspiel genießen.
    Pila erhob sich, wobei sie die andere Schulter entblößte. Mit der Hand hielt sie jedoch den feinen Stoff über ihren Brüsten fest und drehte sich um. Langsam glitt das Gewand herab und

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