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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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meisten Haussklaven waren in der Küche beschäftigt. Claudius schlich auf leisen Sohlen, um nicht entdeckt zu werden. Er hatte vor wenigen Augenblicken Pila durch den Gang huschen sehen.
    Pila suchte in den Truhen, um ein passendes Laken für Romelia zu finden. Als sie sich vornüberbeugte, um ein Tuch zu entnehmen, spürte sie einen festen Griff um ihre Hüften. Mit einer schnellen und heftigen Bewegung fuhr sie herum, packte die Handgelenke des Angreifers und stieß ihr Knie in die Lendengegend des Mannes.
    »Halt, halt!«, rief Claudius erschrocken und sprang zurück. »Willst du aus mir einen Eunuchen machen?«
    »Claudius!« Vorwurfsvoll und erleichtert zugleich hielt Pila inne. »Wie kannst du dich so an mich heranschleichen? Das wäre dir jetzt beinahe schlecht bekommen.«
    »Das glaube ich auch. Ich sehe, du hast meinen Schutz gar nicht nötig, du kannst dich sehr gut selbst verteidigen.«
    »Allerdings. Und jeder Angreifer würde es bitter bereuen. Niemand darf mich ungestraft berühren!« Pila reckte stolz den Kopf.
    »Niemand?«
    Sie lachte. »Niemand. Und auch du darfst es nur, wenn ich es dir gestatte.«
    »Sieh an. Mein hübscher Schwan besitzt die Giftzähne einer Natter. Aber es beruhigt mich ungemein, dass keine fremde Hand an den Körper gelangt, der nur mir geweiht wurde.«
    »Geweiht? Die Weihen einer Ehe bleiben mir für immer versagt. Auch wenn ich einmal davon geträumt habe. Doch letztlich habe ich mich nur dir hingegeben. Für mich ist es gleichbedeutend mit einer Ehe. Ich werde dir niemals untreu werden.«
    Er schlang seine Arme um sie und blickte ihr tief in die Augen. »Ich bin sehr gerührt, dass du dich als meine Frau fühlst. Nun, Männer schwören ihrer Ehefrau keine Treue, das ist gegen die Natur des Mannes. Aber bei den Göttern, ich gäbe etwas dafür, dass ich es tun könnte. Denn es verlangt mich nach keiner anderen Frau, sei es reiche Patrizierin oder Hetäre. Alle Freuden des Körpers kann ich mit dir erleben. Und nicht nur das. Ich habe festgestellt, dass die Freuden sich unglaublich vermehren, wenn das Herz dabei ist.«
    »Warum bist du mir dann nicht treu?«
    »In meinem Herzen bin ich es. Mit meinem Körper würde ich es gern sein. Doch ziehe ich mich von Romelia zurück, muss ich auch dich verlassen. Dann bestimmt Lentulus über mein weiteres Schicksal.«
    Er zog Pila auf einen Stapel Wäsche, der in einer Ecke auf dem Boden lag. Er warf sich auf den Rücken und bat Pila, sich rittlings auf ihn zu setzen. Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn.
    »Es ist wohl so, dass unsere Schicksale durch andere Menschen bestimmt werden. Dabei hasse ich es, wenn ich nicht mein eigener Herr sein kann«, fuhr Claudius fort. »Auch wenn ich kein Sklave bin wie die meisten anderen Gladiatoren in der Schule, so habe ich doch keinen freien Willen. Ich bin ein Nichts, ein Werkzeug der Mächtigen.« Seine Hände streichelten zärtlich über Pilas Schenkel.
    »Früher glaubte ich, dass die Nornen, die Schicksalsfrauen, über mein Leben entscheiden. Jetzt muss ich erkennen, dass es auch andere Menschen sind, die mein Schicksal bestimmen.«
    »Siehst du, so unähnlich sind wir uns doch gar nicht. Was macht es da, wenn wir für einen Moment unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und uns an der Köstlichkeit des Augenblicks ergötzen.«
    Er umfasste Pilas Hüften und führte sie sanft über seine erregten Lenden. »Mach mich glücklich, für diesen einen Augenblick«, murmelte er. »Ohne dich ist mein Leben leer wie eine alte Amphore. Fülle es auf mit Honig und Nektar, mit Wein und Myrte! Und schau mir dabei in die Augen!«
    Pila lachte. »Dabei musste ich feststellen, dass die römischen Männer lieber den Rücken ihrer Partnerinnen betrachten.«
    »Schau an, du bist sehr gelehrig. Mit Hetären macht man das häufig so. Warum soll ich denen in ihre lieblosen Augen blicken? Du bist meine Geliebte, meine Frau. Du sprichst mit den Augen zu mir. Durch deine Augen kann ich in dein Herz blicken.«
    Pila antwortete nicht. Ihr Atem ging heftig, als sie sich mit ihm zu vereinigen begann. Diesmal übernahm sie die Initiative und ihre Hände streichelten den unter ihr lustvoll stöhnenden Claudius. Ihre Blicke versanken ineinander. Claudius richtete seinen Oberkörper auf und Pila lehnte ihre Stirn an seine.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie und suchte seine Lippen. Claudius ließ sie nicht wieder los. Auf dem Höhepunkt ihrer innigen Umarmung presste Pila ihren Kopf auf seine Schulter. Sie

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