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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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schwedischen Marine geklaut. Üble Optik . Sie schaute sich die Finger des Riesen näher an. Armes dämliches Arschloch. Pass mal besser auf deine Griffel auf, wenn du noch jemals ein Messer benutzen willst.
    Sie tätschelte liebevoll ihr Thaitsuki-Nihonto-Katana-Schwert aus japanischem Carbonstahl. Vielleicht würde sie einen Daumen als Souvenir mitnehmen.
    Ein paar Minuten später hielt ein uraltes blaues Mercedes-770-K-Cabrio neben dem Riesen. Heraus stieg Dagher Ukea. Wow. Das Arschloch fährt noch nicht einmal ein schwedisches Auto. Na, mach dich bereit zu sterben. Zwei für den Preis von einem.
    Ukea und der Riese schüttelten sich die Hände. Dann verschwanden sie in einem verlassenen Lagerhaus am anderen Ende des Feldes. Distanz: 437 Meter, sagte der Laser-Entfernungsmesser. Ein Kinderspiel, wenn man ein Bravo-51-Scharfschützengewehr mit Zielfernrohr hatte. Aber sie zog es vor, aus der Nähe zu operieren.
    Sie wickelte sich ein Palästinensertuch um den Kopf, wie es die Mudschaheddin taten. Dann zog sie sich bis auf ihr Ninja-Outfit aus. Sie trug jetzt die Ninja-Slippers mit Gummisohle, die sie bei H&M erstanden hatte, und lief geräuschlos über das gefrorene Feld. Weit entfernt sah sie ein Rentier. Um dich kümmere ich mich später.
    Aus dem Lagerhaus kam der Knall einer kleinen Explosion. Instinktiv warf sie sich auf den Boden. Sie wartete, bis ihr Puls sich beruhigt hatte, sprang dann auf und rannte über das Feld. Sie musste halb um das Lagerhaus herumgehen, bis sie eine offene Tür fand. Aber sobald sie hineingeschlüpft war, hörte sie, wie sich ein Auto entfernte. Verdammt, da fährt Ukea. Muss ihn wohl ein andermal köpfen.
    Sie fand den Riesen in einem riesigen Raum mit zerbrochenen Fenstern, in dem hohe Palettenstapel vor sich hin rotteten. Dicke Möbelbolzen ragten zu beiden Seiten aus seinem Hals, das Blut strömte pulsierend heraus. Sie trat näher heran und sah, dass der Riese mit Füßen und Händen auf den Boden genagelt war, sodass sein Körper einen Tisch bildete.
    Sie stand über ihm und schaute prüfend auf ihn herunter.
    «Lebst du noch?»
    «Ja.»
    «Wer hat das getan?»
    «Der Meister.»
    «Wer ist der Meister?»
    «Herr Ukea.»
    «Wart mal eine Sekunde. Noch nicht sterben.»
    Sie zog eine Flip-MinoHD-Videokamera aus ihrer Ninja-Gürteltasche.
    «Würdest du das bitte nochmal wiederholen», sagte sie. «Wer hat dich umgebracht?»
    «Herr Ukea.»
    «Die Ukea-Familie ist ziemlich groß. Welcher Herr Ukea?»
    «Dagher Ukea.»
    «Wie hat er dich umgebracht?»
    «Er hat mir genagelt.»
    «Mit einer Pistole?»
    «Mit einer Nagelpistole. Er lachen. Nun Reinhard bin an seinem Ende, Reinhard bin Beistelltisch.»
    Krankes Arschloch, dieser Dagher .
    «Warum hat dich Ukea umgebracht?»
    «Nicht froh mit Reinhards Arbeit.»
    «Welche Arbeit?»
    «Mordsarbeit.»
    «Wen solltest du denn ermorden?»
    «Viele Person. Dich. Andere Halbschwester Lizzy. Fetter Journalist Blomquvist.»
    «–berg.»
    «Ja.»
    «Warum wollte Ukea, dass du all diese Leute umbringst?»
    «Sucht nach Buch. Von schlecht unveröffentlicht Autor. Den du köpfen.»
    «Wart mal eine Sekunde. Lass uns den letzten Teil nochmal filmen.»
    Das Mädchen machte ein paar Aufnahmen vom Lagerhaus für die Atmo und packte ihre Flip dann zurück in die Tasche.
    «Hast du Schmerzen?»
    «Was ist Schmerzen?»
    Stimmt. Das hatte ich vergessen.
    « Halbschwester Chamelea?»
    «Ja, Reinhard.»
    «Bitte lass Reinhard nicht für die Trolle.»
    «Die Trolle?»
    «Ja. Trolle kommen in Nacht.»
    «Ist gut, Reinhard. Ich bleibe bei dir, das verspreche ich dir.» Sie zog ein Buch aus ihrer Gürteltasche. «Ich hab das neueste von Henning Mankell. Soll ich dir daraus vorlesen?»
    «Reinhard nicht mag Mankell. Aber ja, lesen. Bitte.»
    Sie hatte erst ein paar Seiten vorgelesen, als sie bemerkte, dass keine kleinen Dampfwölkchen mehr vom Mund des Riesen aufstiegen. Er war tot.
     
    Salamander fuhr ihren Tera-10-Großrechner hoch und verursachte damit einen partiellen Stromausfall in der nahegelegenen Gemeinde Tyresö. Nach ein paar Sekunden Suche war klar, dass Twigs Blog aus dem Web gelöscht und durch ein Stub-Netzwerk ersetzt worden war, das nirgends hinführte. Keine große Überraschung. Das bedeutete nur, dass irgendjemand verhindern wollte, dass andere den Blog lasen. Natürlich hatte das an sich schon eine Bedeutung. Warum sollte man sich die Mühe machen, einen Blog zu entfernen, den ohnehin niemand las? Allein der Versuch legte nahe, dass hier

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