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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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tragen.
    Sie wollte gerade ein Kaninchen aus dem Haufen ziehen, als Honigpfote zu ihr gesprungen kam. »Für wen ist das?«, fragte sie.
    »Für die Ältesten.«
    »Ich habe ihnen schon ein Eichhörnchen gebracht«, erklärte Honigpfote. »Wenn die Kinderstube versorgt ist, sind wir fertig.«
    Distelpfote ließ das Kaninchen wieder fallen. »Da ist nicht mehr viel Frischbeute«, miaute sie. »Ich frage Farnpelz, ob wir jagen gehen können.«
    Noch am Morgen hatte es geregnet, doch nun hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne schien. Ein steifer Wind wehte Beutegeruch vom Wald herüber, und Distelpfotes Tatzen juckten vor Sehnsucht, das Lager verlassen zu können.
    »Da kommt gerade eine Jagdpatrouille zurück«, meinte Honigpfote und schnippte mit dem Schwanz in Richtung Lagereingang.
    Graustreif tauchte auf und trug ein Eichhörnchen und zwei Mäuse im Maul, gefolgt von Lichtherz mit ein paar Wühlmäusen und Beerennase, der ein Kaninchen schleppte.
    »Oh, sieh nur!« Honigpfote riss die Augen auf. »Beerennase hat ein riesiges Kaninchen gefangen. Er ist einfach unglaublich!«
    »Beerennase?« Distelpfote konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme vor Erstaunen quietschte. Seit der cremefarbene Kater vor fünf Tagen zum Krieger ernannt worden war, hatte er sich zur herrischsten Katze im ganzen Clan verwandelt.
    Honigpfote blinzelte verlegen und scharrte mit den Pfoten am Boden. »Ich mag ihn sehr«, gestand sie. »Aber jetzt, wo er ein Krieger ist, wird er mich bestimmt nicht mehr beachten.«
    Distelpfote dachte bei sich, dass Beerennase die Nase so hoch trug, dass er sowieso keine andere Katze mehr sah. Und wenn er wüsste, dass Honigpfote ihn mochte, würde er nur noch unausstehlicher werden.
    »Du bist gut genug für …«, hob sie an, verstummte jedoch, als Honigpfote davonstürmte, um Beerennase in der Mitte der Lichtung zu begrüßen.
    Distelpfote seufzte. Sie waren erst Schüler, da war es doch sicher zu früh, darüber nachzudenken, sich einen Gefährten zu suchen! Sie jedenfalls wollte sich zuerst als Kriegerin beweisen, Mut zeigen bei der Verteidigung ihres Clans und Geschick bei der Jagd. Sie wollte Verantwortung dafür übernehmen, wie ihr Clan geführt wurde, wollte den DonnerClan groß machen, Blattwechsel für Blattwechsel …
    Distelpfote stand stocksteif da, die Pfoten wie festgefroren. Ja!, dachte sie. Ich wäre viel lieber eine Clan-Anführerin als eine säugende Königin.
    Einen Herzschlag lang jagte ihr das brennende Verlangen ihres Ehrgeizes Angst ein, dann beruhigte sie sich wieder. Es war nichts Schlimmes daran, Clan-Anführerin werden zu wollen, wenn es bedeutete, dem Clan mit jedem Muskel ihres Körpers und jedem Haar ihres Pelzes zu dienen. Genervt von Honigpfotes Anblick, die bewundernd um Beerennase herumstrich, wandte sie sich vom Frischbeutehaufen ab und erblickte ihre Mutter, die aus dem Kriegerbau trat.
    Distelpfote sprang zu ihr. »Eichhornschweif, darf ich dich etwas fragen?«
    Die Ohren ihrer Mutter zuckten. »Gern.«
    »Du hattest doch Junge«, miaute Distelpfote. »Und trotzdem bist du Kriegerin geblieben. Wie hast du das geschafft?«
    Eichhornschweif kniff die Augen zusammen, und einen Moment lang meinte Distelpfote, in ihren grünen Tiefen etwas aufblitzen zu sehen, ein Gefühl, das sie nicht durchschaute. Aber die Stimme ihrer Mutter klang ruhig, als sie fragte: »Warum willst du das wissen?«
    »Ich wollte nur …« Distelpfote war verlegen. »Ich habe irgendwie das Gefühl, alle erwarten von Kätzinnen, Junge zu bekommen, und ich weiß nicht genau, ob ich das auch will. Ich möchte lieber eine Kriegerin sein.«
    Zu ihrem Ärger kringelte sich Eichhornschweifs Schwanz amüsiert. »Du brauchst nicht zu weit in die Zukunft zu planen«, miaute ihre Mutter. »Der SternenClan hat deinen Pfad bereits festgelegt, und es werden Biegungen und Wendungen darin sein, die du heute noch nicht vorhersehen kannst.«
    »Aber …«
    »Sieh dich um«, fuhr Eichhornschweif fort. »Viele Kätzinnen haben Junge und kehren dann in den Kriegerbau zurück.«
    Aber werden sie auch Clan-Anführerinnen?
    »Mach dir keine Gedanken«, schloss Eichhornschweif und legte ihre Schwanzspitze auf die Schulter ihrer Tochter. »Konzentriere dich einfach auf das Training.«
    Das hilft mir nicht , dachte Distelpfote enttäuscht. Das hilft mir kein bisschen weiter.
    Distelpfote kehrte von der Jagd zurück und stellte fest, dass sich der Clan gerade auf der Lichtung versammelte. Feuerstern, dessen

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