Verbannt
flammenfarbener Pelz im Sonnenlicht loderte, stand auf der Hochnase.
Distelpfote trug ihre Beute zum Frischbeutehaufen. »Was ist los?«, fragte sie Wolkenschweif, der sich mit seiner Gefährtin Lichtherz eine Drossel teilte.
»Eisjunges und Fuchsjunges werden zu Schülern ernannt«, antwortete Lichtherz.
»Wird auch Zeit«, murmelte Wolkenschweif. »Mir ist neulich vor Schreck fast das Fell ausgefallen, als sie riefen, der SchattenClan würde uns angreifen.«
Seine Gefährtin versetzte ihm einen sanften Stups mit der Pfote. »Es sind eben Junge, Wolkenschweif. Und eines Tages werden gute Krieger aus ihnen werden, das weißt du doch.«
Er schnaubte nur.
Distelpfote sah sich nach den anderen Schülern um. Honigpfote saß dicht bei Beerennase, der sie nicht weiter beachtete und sich stattdessen mit Birkenfall unterhielt. Häherpfote trat durch den Brombeervorhang am Eingang des Heiler-Baus und einen Herzschlag später gesellte sich auch Blattsee zu ihm. Distelpfote ging einen Pfotenschritt auf sie zu, wagte aber nicht, sich ihnen anzuschließen, weil sie fürchtete, sie könnten über Heiler-Angelegenheiten sprechen.
Mohnpfote und Rußpfote saßen neben Sandsturm und Graustreif, und als Distelpfote sich umschaute, entdeckte sie Löwenpfote, der aus dem Schülerbau kam und sich zu ihnen setzte. Distelpfote sprang zu ihnen hinüber.
Rauchfell kam mit Fuchsjunges und Eisjunges aus der Kinderstube, gefolgt von Borkenpelz. Der braun getigerte Kater sah aus, als würde er vor Stolz platzen.
Die Augen der Jungen leuchteten vor Freude und ihre Pelze glänzten im Sonnenlicht. Beide gaben sich alle Mühe, würdevoll zu wirken, aber auf halbem Weg über die Lichtung vollführte Eisjunges einen kleinen Hüpfer. Ihr Vater kam zu ihr und strich ihr mit dem Schwanz über das Ohr, danach schaffte sie es, ruhig weiterzugehen, bis sie mit ihrem Bruder vor der Katzenschar stand.
Feuerstern sprang den Steinfall von der Hochnase herab und rief die beiden Jungen zu sich.
»Eichhornschweif«, sagte er, »du solltest schon längst einen Schüler haben. Du wirst Fuchspfotes Mentorin sein.«
Eichornschweif trat mit hoch erhobenem Kopf und Schwanz aus der Menge. Als sie zu Feuerstern ging, rannte Fuchspfote ihr entgegen.
»Eichhornschweif, der ganze Clan kennt deinen Mut und deine Treue«, fuhr Feuerstern fort. »Tu dein Bestes und gib diese Eigenschaften an Fuchspfote weiter.«
Fuchspfote streckte sich und berührte Eichhornschweifs Nase mit seiner, dann zogen sich die beiden Katzen an den Rand des Felsenkessels zurück.
Eichhornschweif ist jetzt eine Mentorin, sagte sich Distelpfote. Und sie hatte Junge. Es geht also auch beides.
Feuersterns Augen ruhten nun auf einer jungen weißen Kätzin. »Weißflug, du bist ebenfalls bereit für deine erste Schülerin. Du wirst Eispfotes Mentorin werden.«
Mit freudestrahlenden Augen trottete Weißflug zu ihrer Schülerin hinüber. Sie legten die Nasen aneinander und gesellten sich zu Fuchspfote und seiner neuen Mentorin. Der übrige Clan scharte sich um die vier, beglückwünschte sie und rief die Schüler bei ihren neuen Namen.
Distelpfote bemerkte, dass Beerennase und Birkenfall blieben, wo sie waren.
»Ha!«, rief Birkenfall, laut genug, dass die Katzen um ihn herum es hören konnten. »Ich begreife nicht, warum Feuerstern Weißflug ausgewählt hat. Ich wäre ein ebenso guter Mentor gewesen.«
»Feuerstern wählt immer die besten Katzen für die Aufgabe aus«, erklärte Sandsturm im Vorbeigehen. »Weißflug ist älter als du. Und vergiss nicht, dass sie schon viel früher zur Kriegerin ernannt worden wäre, wenn sie nicht darum gebeten hätte, es aufzuschieben, weil du sonst der einzige Schüler gewesen wärst.«
Birkenfall murmelte etwas, das Distelpfote nicht hören konnte.
»Du wirst bald einen Schüler bekommen«, versicherte Sandsturm. »Der Clan besitzt gerade so viele Junge.«
Birkenfall wagte nicht, weiter zu meckern, aber er schien immer noch unzufrieden. Beerennase flüsterte ihm etwas ins Ohr, und die beiden jungen Kater gingen davon, die Köpfe eng zusammengesteckt.
Distelpfote seufzte. Sie wusste nicht, was in letzter Zeit in Birkenfall gefahren war. Früher war es mit ihm immer so lustig gewesen. Er war noch gar nicht so lange Krieger und musste doch noch genau wissen, wie es war, ein Schüler zu sein. Nun ist er genauso eine Nervensäge wie Beerennase, dachte sie.
Als Distelpfote sich endlich so weit durch die Menge gedrängt hatte, dass sie den Schülern
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