Verbannt
es sei ihre Entscheidung«, erinnerte ihn Brombeerkralle.
Schwarzstern schlug mit dem Schwanz, sagte aber nichts.
»Wir hätten es wissen müssen«, fauchte Rostfell. »Da zeigt sich, dass sie doch keine loyale SchattenClan-Katze ist.«
Bernsteinpelz krümmte ihren Buckel. »Wag es nicht, meine Loyalität in Zweifel zu ziehen!«
»Bernsteinpelz.« Ein Krieger mit dem Namen Eschenkralle tappte zu ihr und drückte seine Schnauze gegen ihre Schulter. Sie lehnte sich an ihn und langsam glättete sich ihr Fell wieder. Löwenpfote fiel ein, dass Eschenkralle ihr Gefährte und der Vater der drei Jungen war.
»Bernsteinpelz vorzuwerfen, sie sei nicht loyal, ist Unsinn«, miaute er an Rostfell gewandt. »Im Gegensatz zu dir habe ich nicht vergessen, was die Stammeskatzen alles für uns getan haben. Sie verdienen unsere Hilfe.« Er senkte den Kopf und leckte Bernsteinpelz sanft zwischen den Ohren. »Ich bin stolz auf dich«, miaute er. »Und mach dir keine Sorgen um die Jungen. Ich kümmere mich um sie.«
Bernsteinpelz schnurrte leise. »Danke, Eschenkralle.« Dann wandte sie sich an Brombeerkralle und miaute energisch: »Gehen wir?«
Löwenpfote fand, dass sein Vater etwas verdutzt wirkte, als hätte er nicht erwartet, dass sie so einfach einwilligen würde.
»Wir sollten keine Zeit verlieren«, erklärte Bernsteinpelz. »Wir haben noch eine lange Reise vor uns bis zu den Bergen.«
»Stimmt«, murmelte Brombeerkralle. »Danke, Schwarzstern«, fügte er an den Clan-Anführer gewandt hinzu. »Der SternenClan wird sicher gutheißen, was du heute getan hast.«
Schwarzstern nickte verlegen. Er hatte offensichtlich nicht erwartet, dass sich die Dinge so entwickeln würden. Rostfell fauchte verärgert und wandte sich mit peitschendem Schwanz ab.
Erneut durchströmte Löwenpfote heiße Aufregung, als er mit Brombeerkralle und Bernsteinpelz zurück durch den Wald rannte. Bestimmt hatten Eichhornschweif und Distelpfote beim WindClan ebenfalls Erfolg gehabt. Katzen aller Clans schlossen sich zusammen, um dem Stamm zu helfen! Das war noch besser, als nur in die Berge zu wandern. Vielleicht würde er damit Teil eines weiteren unglaublichen Abenteuers werden, von dem die Clans eines Tages ihren Jungen erzählten, so wie die Geschichte über die Große Reise.
12. KAPITEL
Distelpfote stand nicht weit von den Trittsteinen entfernt am Ufer des Flusses, der die Grenze zum WindClan markierte. Der Wind vom Moor blies ihr das Fell platt gegen den Körper und brachte den Geruch von Katzen, Kaninchen und grobem Sumpfgras mit sich.
Neben ihr wartete Eichhornschweif mit zuckender Schwanzspitze. Distelpfote konnte nachvollziehen, warum ihrer Mutter so unbehaglich zumute war. Nach dem Ärger um die verschwundenen WindClan-Jungen im letzten Jahr war die WindClan-Grenze immer noch heikles Gebiet.
Ihre Gedanken flogen zurück zu den unterirdischen Gängen und dem tosenden Flusslauf in der Höhle. Sie und die anderen Schüler waren mit den Jungen den Fluten gerade noch lebend entkommen.
»Sie kommen!« Eichhornschweif sog prüfend die Luft ein.
Einige Herzschläge später stürmte eine WindClan-Patrouille den Hügel hinauf auf sie zu: Fetzohr, Hellschweif und Windpfote. Distelpfotes Magen zog sich zusammen, als der Schüler seine Clan-Gefährten überholte und auf sie zupreschte. Sein Pelz war gesträubt, offenbar war er für einen kleinen Grenzstreit bereit, aber als er Distelpfote erkannte, wurden seine Schritte langsamer.
»Ach, du bist das«, murmelte er und blieb auf der anderen Seite des Bachlaufs stehen.
»Ja, ich bin das.« Distelpfote hatte nicht vergessen, wie er ihr mit seinem ständigen Gemecker und Gezanke in der Höhle auf die Nerven gegangen war. »Ich kann mich eben einfach nicht von dir fernhalten.«
Sie schrak zusammen, als Eichhornschweif ihr mit dem Schwanz gegen das Ohr schnippte.
»Windpfote!«, rief Hellschweif, als sie und Fetzohr den Schüler eingeholt hatten. »Komm da weg.«
Windpfote fletschte wütend die Zähne, senkte dann jedoch den Kopf und tappte leise murrend davon.
»Was wollt ihr?«, rief Fetzohr mit kühler Stimme.
»Wir müssen mit Krähenfeder sprechen«, erklärte Eichhornschweif.
Sowohl Fetzohr als auch Windpfote nahmen eine drohende Haltung an und wechselten misstrauische Blicke.
»Es geht um die Reise, die wir zusammen zum Wassernest der Sonne gemacht haben«, fügte Eichhornschweif rasch hinzu.
»Das ist schon lange her«, knurrte Fetzohr.
»So schlecht dürfte Krähenfeders
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