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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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breite Senke hinunter, während Pilzkralle zurückblieb, um die beiden DonnerClan-Katzen zu bewachen, und sie ein paar Schwanzlängen entfernt aus schmalen Augen böse musterte.
    »Das ist das SchattenClan-Lager?«, flüsterte Löwenpfote Brombeerkralle zu. »Es sieht so ungeschützt aus.«
    »Wir haben Glück, dass uns der Felsenkessel Schutz bietet«, erwiderte Brombeerkralle.
    Bei genauerem Hinsehen bemerkte Löwenpfote, dass dieses Clan-Lager dem ihren sehr ähnlich war, wenn auch anders angelegt. Rostfell war in einer Spalte hinter einem riesigen Felsen verschwunden, wo er den Bau des Clan-Anführers vermutete. Nicht weit davon entfernt wuchs ein struppiges Brombeerdickicht, vermutlich der Schülerbau, denn es lag ein dickes, von Kratzern übersätes Stück Holz davor, an dem die Schüler ihre Klauen schärften.
    Er schrak zusammen, als aus einem Eibenbusch am Hang direkt unter ihm ein Jaulen ertönte. »Das Moos ist ja pitschnass! Ich werde diesem Schüler die Augen auskratzen, wenn ich ihn erwische!«
    »Der Ältestenbau«, murmelte Löwenpfote seinem Vater zu. »Sie sind auch überall gleich.«
    Das Auftauchen von Rostfell lenkte ihn von seiner Betrachtung des Lagers ab. Schwarzstern folgte ihr aus der Lücke hinter dem Fels und sprang auf einen Baumstumpf inmitten der Senke. Rostfell winkte Pilzkralle mit dem Schwanz zu, und der braune Kater geleitete Brombeerkralle und Löwenpfote den Hang hinab, bis sie vor dem SchattenClan-Anführer standen. Löwenpfote spürte die neugierigen Blicke der SchattenClan-Krieger wie Feuer in seinem Pelz und hörte das leise Murmeln der Katzen untereinander. Sie klangen nicht sehr freundlich.
    Er hatte Schwarzstern schon bei Großen Versammlungen gesehen, aber so nah war er ihm noch nie gekommen. Nervös stellte er fest, dass der weiße Kater ein sehr mächtiger Krieger war. Ein einziger Hieb mit einer dieser riesigen schwarzen Pranken könnte ein Katzenohr zerfetzen. Er fragte sich, was Brombeerkralle täte, wenn Schwarzstern ihn angriff. Wäre er stark und geschickt genug, um ihn abzuwehren und aus dem feindlichen Territorium zu fliehen?
    Im Moment jedoch wirkte Schwarzstern ruhig, wenn auch nicht gerade freundlich.
    »Brombeerkralle«, miaute er. »Was machst du in unserem Territorium?«
    »Ich bin gekommen, um mit meiner Schwester Bernsteinpelz zu sprechen.«
    »Und was, wenn sie nicht mit dir sprechen möchte?« Rostfells Stimme klang scharf.
    Schwarzstern machte seiner Zweiten Anführerin mit dem Schwanz ein Zeichen, sie solle schweigen. »Was willst du von ihr?«
    Löwenpfotes Magen zog sich zusammen, als Brombeerkralle den SchattenClan-Katzen erzählte, wie Fang und Nacht aufgetaucht waren und welches Unglück über den Stamm des eilendes Wassers hereingebrochen war.
    »Feuerstern hat mir und Eichhornschweif gestattet, in die Berge zu gehen und den Stammeskatzen zu helfen«, schloss er. »Wir dachten, wir sollten auch Bernsteinpelz und Krähenfeder dazu einladen. Sie kennen den Stamm noch gut von der ersten Reise, die wir gemeinsam unternommen haben.«
    »Was?«, rief Rostfell, ehe Schwarzstern antworten konnte. »Du wagst es, hierherzukommen, um eine unserer Kriegerinnen mitzunehmen? Bernsteinpelz wird niemals mit euch gehen. Sie hat Junge, beim SternenClan!«
    Wieder schnippte Schwarzstern mit dem Schwanz. »Wenn du so sprichst, glauben diese DonnerClan-Katzen noch, wir würden ihnen nicht behilflich sein wollen«, sagte er zu ihr. »Warum fragen wir nicht Bernsteinpelz? Es ist ihre Entscheidung.«
    Löwenpfote schaute zu seinem Vater, doch der wich seinem Blick aus. Schwarzstern schien ganz offensichtlich davon auszugehen, dass Bernsteinpelz sich dafür entscheiden würde, bei ihren Clan-Gefährten und ihren Jungen zu bleiben.
    Der Anführer sprang von seinem Baumstumpf und führte sie durch das Lager zu einem Brombeerdickicht. »Das hier ist unsere Kinderstube«, miaute er. »Geht hinein und sprecht mit ihr.«
    Brombeerkralle nickte zum Dank und ging mit gesenktem Kopf durch den niedrigen Eingang. Löwenpfote folgte, während Schwarzstern zu seiner Erleichterung draußen blieb.
    Die Kinderstube des SchattenClans war größer als die im Felsenkessel, doch sie war ebenfalls mit einer gemütlichen Moosschicht ausgepolstert und vom gleichen warmen, milchigen Geruch erfüllt. Als sich Löwenpfotes Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erkannte er den schimmernden Umriss einer weißen Königin mit einem riesigen, geschwollenen Bauch, die sich in einem Moosnest

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