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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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du willst.«
    Charly hob ein Hinterbein und kratzte sich heftig hinter dem Ohr. »Da sag ich nicht Nein.«
    Vorsichtig zog Distelpfote die Galle aus dem Körper der Maus und versuchte, bei dem ekligen Gestank nicht zu würgen. Während sie ein paar Büschel Moos suchte, um die Galle aufzusaugen, erklärte sie Charly: »So machen das die Heiler-Katzen bei den Clans. Ich war auch eine Zeit lang Heiler-Schülerin, deshalb weiß ich, wie es geht.
    »Riecht ganz schön widerlich«, miaute Charly und wandte sich ab, als Distelpfote begann, die Zecken, die sich in seinem zerzausten Fell beulten, zu betupfen. Doch er hielt still und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Blutsauger nach und nach abfielen.
    »Kümmert sich dein Zweibeiner nicht um deine Zecken?«, fragte Distelpfote.
    Charly schüttelte den Kopf. »Mein Aufrechtgeher ist gestorben. Ich hab ein paar andere gefunden, die füttern mich immer mal wieder, aber um mein Fell kümmern sie sich nicht. Stört mich aber auch nicht weiter«, fügte er wenig überzeugend hinzu.
    Mitleid zog Distelpfotes Bauch zusammen. Dann ist er gar kein Hauskätzchen mehr! Nur ein Einzelläufer, der alt wird.
    »So, fertig«, sagte sie.
    Ein heiseres Schnurren drang laut aus Charlys Brust. »Danke, das fühlt sich viel besser an«, miaute er. »So was lernt man also als Heiler-Katze. Na ja, wenigstens das machen die Clan-Katzen richtig.«
    »Es tut uns wirklich leid wegen vorhin«, miaute Distelpfote leise. »Wir sind sehr dankbar, dass du uns gerettet hast.«
    »Ach, das war doch eine Kleinigkeit«, erwiderte der alte Kater. »Als ich es mit diesen Kötern aufgenommen habe, hab ich mich wieder richtig jung gefühlt.«
    »Ich glaube, wir könnten viel von dir lernen«, sagte Distelpfote.
    Die alte Katze schnaubte nur belustigt und senkte dann den Kopf, um die Überreste der Maus zu verschlingen. Distelpfote rollte sich neben ihm im Gras zusammen und sank begleitet von seinem zufriedenen Schnurren in den Schlaf.

18. KAPITEL
    Häherpfote versuchte, die Krallen in den kahlen Fels zu schlagen. Der Wind zerrte an ihm und drohte, ihn von dem schmalen Sims zu werfen, an den er sich angsterfüllt klammerte. Über seinem Kopf prangten kalt und glänzend die Sterne, um seine Pfoten war nur Schatten, der alles um ihn herum in Dunkelheit hüllte bis auf ein paar Schwanzlängen Gestein, das spitz aufragte wie das Rückgrat einer Katze.
    Irgendwo vor ihm teilten sich die Schatten und eine Katze kam auf ihn zu. Häherpfote erkannte den unförmigen, haarlosen Körper und die blinden Augen von Stein. Die alte Katze kam näher und balancierte dabei so leichtfüßig auf dem dünnen Steig, als stünde er mitten im Wald.
    »Ich bin hier, so wie du es wolltest.« Häherpfote bemühte sich, seine Stimme nicht zittern zu lassen. »Du hast doch gesagt, ich solle in die Berge kommen, weißt du noch?«
    Stein schüttelte den Kopf. »Ihr solltet zu dritt sein.«
    »Wir sind zu dritt«, protestierte Häherpfote und drehte sich nach Löwenpfote und Distelpfote um. »Sie müssen beim Aufstieg zurückgeblieben sein. Sie können nicht …«
    Sein letztes Wort wurde zu einem entsetzten Aufheulen, als seine Pfoten auf dem Fels abrutschten. Er fuhr mit den Krallen panisch um sich, fand aber auf dem glatten Stein keinen Halt und spürte, wie er hinab in die Schatten stürzte, immer tiefer und tiefer …
    »Wach auf!« Eine Pfote stieß in Häherpfotes Rippen. Es war Löwenpfote. »Beim SternenClan, du zappelst herum wie ein sterbender Fisch.«
    Erleichterung durchströmte ihn. Er lag sicher in seinem behelfsmäßigen Nest am Waldrand und Löwenpfote war bei ihm. Er schmeckte die Luft und witterte Distelpfotes Geruch ganz in der Nähe, worauf er sich noch mehr entspannte und die Erinnerung an den Traum wie klebrige Spinnweben von sich abschüttelte. Er rappelte sich auf und streckte sich ausgiebig. Die frühmorgendliche Kälte kroch ihm in den Pelz, und er hörte, wie sich die anderen Katzen um ihn herum regten.
    »Brombeerkralle hat uns erlaubt zu jagen«, miaute Löwenpfote, »aber wir müssen uns beeilen. Wir haben einen langen Weg vor uns, wenn wir die Berge vor der Abenddämmerung erreichen wollen.«
    Häherpfote kauerte auf dem taunassen Gras und verschlang eine Wühlmaus, als er Bernsteinpelz’ Schritte hörte. »Zeit, aufzubrechen«, verkündete sie. Er schlang die letzten Bissen hinunter und tappte zu den anderen Katzen.
    »Charly, es war schön, wieder einmal mit dir zu reisen«, miaute

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