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nicht jedes Mal einen blasen müssen, wenn ich Geld brauche.«
Bjurmans Gesichtsausdruck veränderte sich. Aus heiterem Himmel versetzte er ihr mit der flachen Hand eine Ohrfeige. Lisbeth riss vor Überraschung die Augen auf, aber bevor sie reagieren konnte, hatte er ihre Schultern gepackt und zog, ja warf sie fast bäuchlings aufs Bett. Sie war von der plötzlichen Gewalttätigkeit überrumpelt. Als sie versuchte, sich umzudrehen, drückte er sie auf die Matratze und setzte sich rittlings auf sie.
Wie schon beim letzten Mal konnte sie körperlich nichts gegen ihn ausrichten. Um physischen Widerstand zu leisten, brauchte sie eine Waffe. Aber diesen Plan hatte sie bereits aufgegeben. Verflucht, dachte Lisbeth Salander, als er ihr T-Shirt nach oben riss und ihr über den Kopf zog. Sie begriff mit schrecklicher Klarheit, dass sie sich zu viel vorgenommen hatte.
Sie hörte, wie er die Kommodenschublade neben dem Bett öffnete und Metall klirrte. Erst verstand sie nicht, was geschah, dann sah sie, wie die Handschelle um ihr Gelenk zuschnappte. Er hob ihre Arme, zog die Kette der Handschelle durch eine Leiste am Kopfende des Bettes und fesselte auch ihre andere Hand. Er brauchte nur ein paar Sekunden, um ihr Schuhe und Jeans auszuziehen. Zum Schluss zog er ihr auch noch die Unterhose aus und behielt sie in der Hand.
»Du musst lernen, mir zu vertrauen, Lisbeth«, sagte er. »Ich werde dir dieses Erwachsenenspiel beibringen. Wenn du böse zu mir bist, wirst du bestraft. Wenn du nett zu mir bist, werden wir Freunde.«
Er setzte sich wieder rittlings auf sie.
»Du magst also keinen Analsex«, sagte er.
Panisch öffnete Lisbeth den Mund zu einem Schrei. Er packte sie bei den Haaren und stopfte ihr ihre Unterhose in den Mund. Sie spürte, wie er etwas an ihren Fußknöcheln befestigte, ihre Beine spreizte und sie am Bett festband, sodass sie ihm völlig ausgeliefert war. Sie konnte hören, wie er sich im Zimmer bewegte, konnte aber durch das T-Shirt über ihrem Gesicht nichts sehen. Er brauchte ein paar Minuten. Dann fühlte sie einen irrsinnigen Schmerz, als er mit Gewalt etwas in ihren Anus einführte.
Cecilia Vangers Hauptregel lautete weiterhin, dass er nicht bei ihr übernachten durfte. Kurz nach zwei Uhr nachts kleidete er sich an, während sie noch nackt im Bett lag und ihn anlächelte.
»Ich mag dich, Mikael. Ich mag es, wenn du bei mir bist.«
»Ich mag dich auch.«
Sie zog ihn zu sich ins Bett hinunter und zog ihm das Hemd wieder aus. Er blieb noch eine Stunde.
Als Mikael später an Harald Vangers Haus vorbeikam, meinte er, gesehen zu haben, wie sich eine der Gardinen im Obergeschoss bewegte. Aber es war zu dunkel, als dass er sich völlig sicher hätte sein können.
Lisbeth Salander zog sich gegen vier Uhr morgens an. Sie nahm ihre Lederjacke und den Rucksack und wankte zur Tür, wo er frisch geduscht und sauber gekleidet auf sie wartete. Er gab ihr einen Scheck über 2500 Kronen.
»Ich fahre dich nach Hause«, sagte er und öffnete die Tür.
Sie trat über die Schwelle aus der Wohnung und drehte sich zu ihm um. Ihr Körper sah zerbrechlich aus, und ihr Gesicht war vom Weinen verschwollen, aber er prallte fast zurück, als sich ihre Augen trafen. Noch nie in seinem Leben war ihm derart nackter, glühender Hass begegnet. Lisbeth Salander sah genau so geisteskrank aus, wie ihre Akte es beschrieb.
»Nein«, sagte sie so leise, dass er die Worte kaum hörte. »Ich schaffe es schon allein nach Hause.«
Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
»Sicher?«
Sie nickte. Der Griff um ihre Schulter wurde fester.
»Denk daran, was wir vereinbart haben. Du kommst am nächsten Samstag hierher.«
Sie nickte abermals. Gedemütigt. Er ließ sie los.
14. Kapitel
Samstag, 8. März - Montag, 17. März
Lisbeth Salander verbrachte die Woche im Bett, mit Unterleibsschmerzen, Blutungen aus dem Enddarm und anderen, weniger auffälligen Verletzungen, die länger brauchen würden, bis sie verheilt waren. Was sie erlebt hatte, war etwas völlig anderes gewesen als die erste Vergewaltigung in seinem Büro. Hier ging es nicht mehr um Zwang und Erniedrigung, sondern um systematische Brutalität.
Viel zu spät ging ihr auf, dass sie Bjurman völlig falsch eingeschätzt hatte.
Sie hatte ihn als Machtmenschen gesehen, nicht als waschechten Sadisten. Er hatte sie die ganze Nacht gefesselt liegen lassen. Sie hatte mehrmals geglaubt, er wolle sie töten, und einmal hatte er ihr ein Kissen so lange aufs Gesicht
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