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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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heiraten, tat ich es aus Unbedachtsamkeit. Nun aber habe ich erkannt, daß mehr auf mich wartet, als das Leben an der Seite einer Frau zu verbringen, die ich nicht liebe. Das Schicksal hält immer wieder neue Aufgaben für uns bereit. So wie jetzt. Gestern noch waren wir gelangweilte Männer, und heute schon ist uns ein junges Leben anvertraut, das wir schützen müssen."
    Langsam war der Major zu dem Lord ans Fenster getreten und ließ schwer die Hand auf seine Schulter fallen. „So einen wie dich gibt's nur einmal. Du kannst immer auf mich zählen, Wilcox." Schweigend blickten die beiden Männer in die Nacht.
    „Es ist so schön, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Alle Unklarheiten sind verschwunden, und vor mir zeigt sich der Weg, den ich nun gehen muß."
    Livingston war erleichtert, daß der Lord in einer völlig anderen Stimmung war. Er schien gelöster und viel lebendiger zu sein. Jeglicher Unmut war aus seinem Gesicht gewichen, und seine Augen hatten einen Glanz wie nie zuvor. Der Major war dankbar, daß Philippe im richtigen Moment aufgetaucht war, denn durch ihn, so schien es, hatte der Lord zu seinem wahren Selbst zurückgefunden.
    „Doch nun ist es an der Zeit, daß du dich um deinen jungen Gast kümmerst", sagte Livingston nach einem weiteren Moment. „Stanton wird ihn nach seinem Schwächeanfall in sein Zimmer gebracht haben."
    „O ja, wir müssen gut auf ihn aufpassen, denn er hat die Strapazen der schrecklichen Erlebnisse noch nicht überwunden. Was mag ihn nur so erregt haben?" Wilcox blickte den Major fragend an. „Philippe erinnert mich sehr an seine empfindsame Mutter. Doch es liegt auch etwas in seinem Wesen, was sie nicht hatte. Ich kann es nicht in Worte fassen. Es ist mir zutiefst vertraut und dennoch sehr fremd. Manchmal schaue ich ihn an und entdecke in seinem Blick etwas Entschlossenes, das zugleich ängstlich und hilflos wirkt."
    Nachdenklich blickte der Major den Lord an. „Philippe beschäftigt dich sehr, wie mir scheint. Du darfst aber nicht vergessen, was im Augenblick unser größtes Problem ist." Livingston hob abfällig seine linke Augenbraue. „Lady Fairfax wird mit dir einiges zu besprechen haben, und du solltest ausgeruht sein, wenn du ihr begegnest."
    „Mit diesem alten Drachen werde ich schnell fertig, auch wenn ich glaube, daß sie irgend etwas zurückhält. Aber eins nach dem anderen."
    Munter ging Wilcox auf die Tür zu und blickte sich im Türrahmen nochmals nach seinem Kameraden um. „Ich spüre, daß uns große Veränderungen bevorstehen, und vielleicht ist das gut so." Mit diesen Worten verschwand er.
    Nach dem Zwischenfall hatten sich die beiden Damen empört in den blauen Salon zurückgezogen. Schwer atmend saß Lady Fairfax neben ihrer Tochter auf dem Samtsofa und fächelte sich Luft zu.
    „So kann es nicht weitergehen! Wir werden hier zum Narren gehalten! Es dauert alles viel zu lange. Was ist nun wieder in diesen Satan gefahren?" Gereizt versetzte sie Fiorinda einen leichten Hieb in die Seite. „Sitz nicht so gelangweilt herum, du dummes Ding. Es geht nicht nur um meine Zukunft."
    Einen Augenblick herrschte eine angespannte Stille. „Dieser Mann hat dich während des gesamten Dinners nicht eines Blickes gewürdigt. Man könnte glauben, er wäre seinen Pferden mehr zugetan als dem weiblichen Geschlecht."
    „Mutter!" Fiorinda sprang empört auf. Doch dann erklärte sie betrübt: „Auch ich hatte das Gefühl, daß er nicht einmal mein neues Kleid beachtet hat, obwohl es uns ein Vermögen gekostet hat."
    „Beruhige dich, mein Täubchen. Ich kenne die Waffen einer Frau. Alles ist nur eine Frage der Zeit.” Angestrengt dachte sie nach. „Und doch – mein Instinkt sagt mir, daß hier irgend etwas im Spiel ist, was meine Erfahrungen übersteigt. Etwas Fremdes hat von diesem jungen Nichtsnutz Besitz ergriffen und versperrt uns den Weg."
    „Aber was könnte das bloß sein?" Fiorinda war ratlos.
    „Das werden wir im Moment nicht herausfinden, doch wir müssen schnell handeln und dem Jungen seinen Kopf wieder gerade rücken." Lady Fairfax dachte angestrengt nach.
    „Weißt du, meine Liebe", bemerkte sie schließlich, „dieser neue Diener ist irgendwie merkwürdig, so anders als das übrige Gesinde. Wer ist er? Leute wie ihn werden wir bald entlassen müssen. Er scheint zuviel Temperament zu besitzen. Außerdem kann es sich kein Diener leisten, einen Ohnmachtsanfall zu bekommen. Das ist schlechter Stil."
    „Aber Mutter, was hat der Domestik mit

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