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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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klang es aus seinem Mund ganz neu und ungewohnt.
    Der Lord setzte sich wieder auf die Bettkante. „Nun", erwiderte er nach einem Moment zögernd, „das gute Aussehen stelle ich auch an dir fest." Beide schauten sich tief in die Augen.
    „Wilcox, in den letzten Wochen wußte ich ... wußte ich, daß du ... der einzige Mensch bist, der mich retten kann. Nie mehr möchte ich dich verlieren."
    Lady Fairfax hatte sich unterdessen ihren Weg in den Westflügel des Schlosses gebahnt, um den Lord zur Rede zu stellen. Immer noch kochte sie vor Wut, und die kleine Laterne zitterte in ihrer Hand. Niemals würde sie eine weitere Verzögerung der Hochzeit dulden. Sie war entschlossen, ihre Pläne nach mühevollen Vorarbeiten zu einem Ende zu führen. Nichts auf dieser Welt würde sie davon abhalten können.
    Was ging nun schon wieder in dem Kopf dieses Scharlatans vor sich und wo steckte er überhaupt? Entrüstet pochte sie gegen die Tür von Wilcox' Schlafgemach, doch nichts rührte sich. Erbost preßte sie ihre Hände zusammen und trat den Rückweg zu ihrer Tochter an, als sie am Ende des dunklen Korridors eine angelehnte Tür wahrnahm, aus der ein schwaches Licht fiel.
    War es nicht die Stimme des Hausherrn, die sie dort im Flüsterton zu vernehmen meinte? Mit wem sprach er nur? Geschwind blies sie die kleine Laterne aus und wartete, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Es war eindeutig Wilcox, den sie nun etwas deutlicher hören konnte. Behutsam schlich sie auf Zehenspitzen bis kurz vor die Kammer, aus der die Stimmen drangen.
    „Aber Philippe, niemals wieder werden wir uns verlassen müssen. Dies sind keine Sommerferien mehr. Wir sind frei und erwachsen. Wenn ich geahnt hätte, daß du wegen meiner Heirat einer Ohnmacht nahe warst, so hätte ich dich sofort trösten können."
    Lady Fairfax erstarrte in der schützenden Dunkelheit. War das etwa dieser schwächliche Diener, mit dem sich Wilcox dort unterhielt? Angespannt lauschte sie weiter.
    „Niemals wird diese absurde Verbindung zustandekommen. Wie könnte ich mich binden, wo ich doch frei sein will. Der Krieg hat mich gelehrt, daß nur das Vertrauen unter Kameraden zählt. Keine Frau wird mich je binden können. Und Fiorinda Fairfax schon gar nicht."
    Erleichtert seufzte Philippe auf. „Du meinst, daß ich nicht befürchten muß, wieder fortgeschickt zu werden, bevor der Krieg beendet ist?"
    „Ich möchte dich nicht fortschicken, Philippe. Mir liegt nichts mehr am Herzen als deine Sicherheit. Außerhalb dieser Mauern könnte es sehr gefährlich für dich werden. Napoleon hat seine Leute überall.”
    Für einen Moment herrschte eine Stille im Raum, die Lady Fairfax' Geduld auf das Äußerste anspannte. Leise ging sie in die Hocke, um durch das Schlüsselloch einige Blicke zu erhaschen. Tatsächlich sah sie nun Philippe, der zusammengesunken auf der Bettkante saß.
    Wilcox hielt beschützend seinen starken Arm um den jungen Mann und blickte ihn an. „Sollte außer Livingston und Stanton auch nur eine Menschenseele erfahren, daß du dem französischen Hochadel entstammst, so wirst du nicht mehr sicher sein."
    Philippe lief ein Schauder über den Rücken.
    „Fürchte dich nicht, mein Freund", fuhr der Lord beruhigend fort, „du bist der beste Diener, den ich jemals sah." Diese Bemerkung entlockte dem jungen Mann ein fröhliches Lachen.
    „Doch, im Ernst, Philippe, du gefällst mir in deiner Rolle, und solange die beiden Fairfax-Damen anwesend sind, werden wir das Spiel weiterspielen müssen."
    „Aber wie lange wird das sein? Meine Unbeholfenheit wird bald erneut auffallen." Philippe hob fragend die Augenbrauen.
    „Du hast recht. Lange können wir die Welt nicht zum Narren halten. Die Angelegenheit ist zu delikat. Doch glaube mir, ich werde alles tun, um bald wieder ungestört mit dir zu sein."
    Lady Fairfax traute ihren Ohren nicht. Es fiel ihr schwer, die Ruhe zu bewahren.
    „Aus diesem Grund ist es notwendig, daß ich die Dinge endlich einmal beim Namen nenne. Die Hochzeit mit Fiorinda darf um keinen Preis stattfinden. Was würde aus dir werden, wenn dieser Haushalt unter dem Regiment der Damen stünde?"
    „Aber liebst du Fiorinda nicht, Wilcox?" Der gesamte Raum schien auf eine Antwort zu warten.
    „Liebe? Manchmal weiß ich nicht, ob ich schon jemals geliebt habe – oder geliebt wurde." Seine Augen nahmen einen tiefgründigen Glanz an. „Doch laß uns nicht davon sprechen. Es gibt vielleicht wichtigere Dinge im Leben als dieses

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