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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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können?
    Was würde sie ihren Freunden antun können?

KAPITEL 13
    »Na ja, das ist definitiv ein Tapetenwechsel.«
    Isabella wich einem Fischverkäufer aus und hakte Cassie gut gelaunt unter. »Genau das, was wir beide brauchen.«
    So viel stand fest. Cassie war froh, von der Fifth Avenue und dem Central Park wegzukommen - von der gesamten Upper East Side, in der die Akademie lag. Deswegen hatte sie nichts dagegen, sich zum Frühstück in eine winzige alte Teestube am Chatham Square zu zwängen. Anschließend schlenderten sie durch den Columbus Park und wanderten ziellos zwischen den geschäftigen Händlern und Touristen auf der Mulberry Street und der Canal Street umher. In den überfüllten Gassen und den Auslagen der Geschäfte waren immer noch Dekorationen vom chinesischen Neujahr zu sehen. Schäbig, aber fröhlich. Unwillkürlich hob sich Cassies Stimmung.
    Es ging laut, wild und chaotisch zu: Straßenverkäufer schrien, Autos dröhnten und hupten, Musik quoll aus dem Restaurants. In all diesem Lärm konnte Cassie sich kaum selbst denken hören. Und was noch wichtiger war, sie konnte Estelle nicht denken hören. Obwohl ihr Hunger immer stärker wurde, konnte sie in dem Duft-Mischmasch aus Räucherstäbchen und gekochtem Essen keinen menschlichen Atem riechen, selbst nicht mit ihren geschärften Sinnen.
    Wie Isabella das Klingeln ihres Handys hörte, konnte Cassie sich nicht erklären. Doch plötzlich blieb ihre Freundin stehen und nahm einen Anruf entgegen. Von der Unterhaltung bekam Cassie nichts mit, aber man musste kein Hellseher sein, um zu erraten, wer der Anrufer war. Man musste nur in die Rehaugen ihrer Mitbewohnerin schauen.
    »Cassieeee«, jubilierte Isabella, während sie ihr Telefon zuklappte und einem DVD-Verkäufer auswich. »Das war Jake! Ist es in Ordnung, wenn wir uns doch treffen?«
    Cassie blieb neben einem Verkaufsstand mit in Blättern gehüllten Reispäckchen stehen. »Äh, natürlich. Warum auch nicht?«
    »Na ja,...« Isabella wimmelte den Reisverkäufer ab und ging weiter. »Mir ist durchaus aufgefallen, dass die Situation zwischen euch beiden in den letzten Wochen ein wenig angespannt war.«
    Cassie fluchte im Stillen. Nicht auch noch Isabella. Warum musste sie so scharfsinnige Freunde haben ...
    »Na ja, wir haben immerhin ein ziemlich großes Geheimnis vor ihm, Isabella«, erwiderte Cassie wenig einfallsreich. »Ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen.«
    Sie brachte es nicht über sich, Isabella den wahren Grund für ihre Anspannung zu erklären. Ihre Freundin würde vollkommen ausflippen, wenn sie erfuhr, dass Jake Jagd auf Katerina machte.
    »Ich auch, aber so ist es das Beste, Cassie. Du darfst es ihm nicht verraten! Schwöre es. Du darfst nicht. Seit du zu den Auserwählten gehörst, ist eure Freundschaft sowieso schon belastet. Stell dir vor, was passiert, wenn er erfährt, dass du dich von mir nährst!«
    Cassie schauderte. Sie konnte es sich nur allzu gut vorstellen. »Ja. Ich weiß.«
    »Es wird sich schon irgendwie finden. Er himmelt dich an, Cassie. Er hat eben so seine Probleme. Aber das weißt du ja. Mit Ranjit. Und Jessica. Und...«
    Cassie stöhnte verärgert auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Hör mal, ich mache Jake keinen Vorwurf, dass er seiner Schwester gegenüber loyal ist. Aber wenn er nur versuchen würde, Ranjit ein wenig kennenzulernen, würde er vielleicht feststellen, dass Ranjit Jess niemals absichtlich in die Falle gelockt hätte. Ich kann verstehen, dass unsere Beziehung für Jake hart ist...« Ihre Stimme verlor sich. »Für mich ist es auch irgendwie hart«, fügte sie hinzu, beinahe so, als spreche sie mit sich selbst.
    Isabella tätschelte ihren Arm. »Na ja, irgendwann werden Jake und Ranjit schon lernen, miteinander auszukommen. Sie müssen - wir müssen in der Lage sein, zu viert auszugehen!« Sie lächelte, seufzte laut und dramatisch und breitete dann so abrupt die Arme aus, dass sie
    beinahe eine verhutzelte alte Dame von ihrem Fahrrad gestoßen hätte. »Aber wenn du Jake im Moment lieber nicht sehen willst, kann ich ihm absagen...«
    »Red keinen Quatsch, Isabella. Natürlich werden wir uns mit Jake treffen!«
    Isabella grinste. »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    »Was du nicht sagst! Drama Queen. Wedele nicht wieder mit den Armen, du hättest gerade beinahe jemanden umgebracht. Wo treffen wir uns denn?«
    »Vor dem Lincoln Center, auf der West Side. Ein Uhr.«
    Isabella schaute auf ihre Armbanduhr, beschleunigte

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