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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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durch. »Wir standen hinten in der Schlange an der Achterbahn. Es war eine wirklich lange Wartezeit, daher hat Jake angeboten, mir Zuckerwatte zu holen, während ich in der Schlange stehen blieb. Kurz darauf hat mich jemand von hinten gepackt...« Sie sah zu Cassie auf und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ich dachte, Jake würde mir einen Streich spielen, aber dann wurde mir eine Hand auf den Mund gelegt und ich wurde weggeschleppt. Ich konnte nicht schreien... Dann kam Jake zurück und entdeckte mich. Er schrie - oh Cassie, du hättest ihn hören sollen! Man hätte meinen können, er habe einen Geist gesehen, so verängstigt wirkte er. Dann kam ein Sicherheitsmann, und wer immer es gewesen war, ließ mich los und lief weg, bevor sie ihn erwischen konnten ...«
    »Isabella, das ist ja schrecklich!«
    »Wenn Jake es nicht gesehen hätte ... Wenn er nicht gerade in diesem Moment aufgetaucht wäre, weiß ich nicht, was passiert wäre. Isabella schauderte und schlang die Arme fester um die Knie.
    »Jetzt bist du in Sicherheit.« Cassie drückte ihr tröstend die Schultern. Sie schüttelte den Kopf. »Warum um alles in der Welt sollte jemand so etwas tun?«
    Isabella zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Vielleicht wollte er meine Handtasche? Jake meinte, dass wir beobachtet würden, als wir Karussell gefahren sind, aber ich dachte, er wäre einfach paranoid. Doch jetzt... oh Cassie, ich will nicht länger darüber nachdenken.«
    »Natürlich nicht. Hör mal, du solltest versuchen, dich ein wenig auszuruhen.«
    »Ich komme schon zurecht, Cassie.« Isabella verstumm te, schlang die Arme unter ihrer Bettdecke um ihren Körper und lächelte dann wieder schwach. »Aber ich bin eine schreckliche Freundin - ich habe dich nicht einmal nach deinem Date gefragt! War es fabelhaft?«
    »Na ja.« Isabella lachte kurz auf. »Unser Date war auch irgendwie ereignisreich ...«
    »Wow.« Als Cassie mit ihrer Geschichte über die Carnegie Hall, die seltsamen Kräfte, die sie zur Schau gestellt hatte, und Sir Alrics Unfähigkeit, die Ereignisse zu erklären, fertig war, schloss Isabella demonstrativ mit einer Hand ihren heruntergeklappten Unterkiefer. Dabei hatte Cassie nicht erwähnt, dass Sir Alric sie und Ranjit bei ihrem Kuss ertappt hatte. Sie konnte nicht darüber sprechen. Irgendetwas an der Intensität ihrer Umarmung verursachte ihr Unbehagen. Und sie musste Isabella bitten, Jake nicht von Katerina zu erzählen.
    »Cassie, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Was für ein Date! Aber ich bin mir sicher, dass Sir Alric herausfinden wird, was geschehen ist.«
    Einen Moment lang betrachtete Cassie ihre Freundin eingehend. In Isabellas Augen schimmerte schwache Furcht. Aber nach dem, was Cassie soeben berichtet hatte, war das nur verständlich. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, nicht allzu gründlich über die Vorfälle nachzudenken. »Ja. Bevor das alles passiert ist, war es aber umwerfend. Stell dir vor: Bis eben hatte ich noch gedacht, dass ich den Abend mit Freuden gegen einen Hot Dog auf Coney Island eingetauscht hätte. Aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Schon komisch, dass heute für uns beide alles schiefgelaufen ist, nicht wahr?«
    »Hm. Zum Schreien komisch.« Cassie verzog das Gesicht.
    Isabella seufzte tief. »Cassie. Vergessen wir das alles für heute Nacht. Du hast ganz recht: Wir brauchen beide ein wenig Schlaf.«
    RANJIT!
    Cassie rannte wieder. Rannte auf ihn zu und alles war in dieses albtraumhafte rote Licht getaucht, und...
    RANJIT!
    Fang ihn, halt ihn fest...
    DAS WERDE ICH, ESTELLE! DIESMAL WERDEN WIR NICHT SCHEITERN...
    »Cassie? Cassie!« Isabellas Kopf tauchte in ihrem Sichtfeld auf. Auf dem Gesicht ihrer Freundin spiegelte sich eine Mischung aus Belustigung und Sorge. »Hey, Cassie! Aufwachen! Aufwachen!«
    Verschlafen warf Cassie die Bettdecke von sich und sah ihre Mitbewohnerin blinzelnd an. »Wie spät ist es?«
    »Spät genug, um aufzustehen. Komm schon. Du hast dich die ganze Nacht hin und her gewälzt, aber heute Morgen - du schläfst wie ein Stock! Ich dachte ja, ich sei schlimm...«
    »Man schläft wie ein Stein, Isabella. Wie ein Stein.«
    Cassie richtete sich auf und bei der Erinnerung an ihren Traum wurde ihr heiß. Zumindest wirkte Isabella ein wenig fröhlicher als in der vergangenen Nacht. Die Fähigkeit des Mädchens, unangenehme Dinge zu verdrängen, versetzte sie in Staunen - sie hätte dieses Talent jederzeit gegen die Sache mit der unsichtbaren Kraft

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