Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
gebracht, mein Freund. Er gehört zu hundert Prozent dir. «
    Fantastisch. Die meisten Männer hatten einen Feuerdrachen als Sidekick. Aber oh, nein. Er nicht. Er zog einen Wasserdrachen. Was hatte er nur für ein verdammtes Glück.
    Er hoffte nur, Mac würde vernünftig sein. Sonst würde aus der Elliott Bay ein einziges großes Eisbad. Nicht gerade etwas, das die menschlichen Behörden verstehen würden. Oder schnell wieder vergessen.
    » Er hat einen Razorback da unten bei sich. «
    Rikar warf Bastian einen ungläubigen Blick zu. » Du verarschst mich. «
    » Nein «, sagte Bastian. » Den gelben Bastard … den Krieger, der nicht von ihm abgelassen hat .«
    Rikars Herz schlug einen Takt schneller, hämmerte gegen seinen Brustkorb. Ein Razorback. Mac hatte sich einen der Abtrünnigen geschnappt, einen, der vielleicht wertvolle Informationen besaß. Heilige Scheiße. Vielleicht war diese Nacht doch nicht so mies, wie sie aussah. Vielleicht konnte er dem ganzen Chaos doch noch etwas abgewinnen. Angela ein paar Informationen mitbringen, die sie haben wollte und …
    Er musste zu Mac … schnell.
    Rikar strengte seine Flügel an und schoss über den Hafen von Seattle. Unter ihm lag noch alles in Schutt und Asche – die Reste ihres letzten Zusammenstoßes mit Ivar. Verbogene Stahlcontainer, aufgerissener Asphalt, ein ramponierter Industriekran und ein Hochseefrachter mit einer riesigen Delle im Rumpf waren nur ein Teil des Durcheinanders. Als schwarze Punkte auf dem dunklen Beton eilten Menschen hin und her. In der Hoffnung, den Status quo wiederherzustellen, fuhren die Männer mit Gabelstaplern und Frontladern durch die Gegend und räumten auf.
    Rikar schnaubte. Viel Glück dabei. Sobald Wick – der Kerl, der zum Spaß gerne mit schwerem Gerät um sich warf – vorbeiflog, sähe es ohnehin wieder genauso aus.
    Rikar erreichte die Mitte der Bucht und drehte eine Runde, um das Wasser unter der Gischt der hohen Wellen abzusuchen. Ein stecknadelkopfgroßes Glühen direkt unter der Wasseroberfläche erregte seine Aufmerksamkeit.
    Bingo. Er hatte Mac entdeckt. Mit leuchtenden aquamarinblauen Augen stieg der Krieger mit dem gelben Drachen an die Oberfläche. Sein Schwanz schoss hin und her, die mit Schwimmhäuten versetzten Pranken taten ihre Arbeit, und Mac hatte den Razorback vollkommen in der Hand. Er spielte mit ihm, ließ ihn kurz Atem holen, bevor er ihn wieder nach unten zog.
    Rikar musste lächeln. Er konnte nicht anders. Mac war echt bösartig, gutes Benehmen sah anders aus. Und verdammt, das machte ihn einfach stolz. Zu dumm, dass er keine Zeit hatte, den Cop die Untiefen seiner Persönlichkeit ausloten zu lassen. Er brauchte den feindlichen Krieger lebendig. Und weit genug bei Verstand, um seine Geheimnisse auszuplaudern.
    » Mac. «
    Ein Knurren antwortete ihm.
    » Hol den Razorback hoch. «
    » Nein. « Mac drückte den Kopf seines Gegners nach unten, während die zwanzig Zentimeter hohe Klinge, die sich sein Rückgrat entlangzog, durch die Wasseroberfläche brach. Rikar starrte sie einen Moment lang an, beobachtete, wie sie einem Messer gleich durch die bewegten Wellen glitt. Himmel, die Rückenflosse eines Hais war nichts dagegen. Der Anblick jagte Rikar einen Schauer über den Rücken. Es wäre so gut wie unmöglich, Mac aus dem Wasser zu ziehen, wenn der Cop nicht mitkommen wollte. Mac befand sich in seinem natürlichen Lebensraum. Damit konnte nicht mal ein Frostdrache mithalten. » Er gehört mir. «
    » Komm schon, Mann. Ich brauche ihn. « Rikars weiße Schuppen blitzten im Mondlicht auf, als er noch einmal über ihn hinwegflog und auf den verzerrten Schatten unter den Wellen blickte. » Hör auf mit den Spielchen. «
    Mac fauchte.
    Rikar knurrte, das Geräusch war aggressiv und bestimmt. Klang nach Boss, nicht nach Kumpel.
    Luftblasen stiegen auf wie Luftballons und durchbrachen die Wasseroberfläche. Aus Angst, der Razorback könnte schon tot sein, fuhr Rikar ihn an: » Mac! Beweg deinen Arsch hier hoch! Oder ich schwöre bei Gott, dass ich dich in einen verdammten Eiswürfel verwandle.«
    » Er gehört miiiir. «
    Na, wunderbar. Mit Drohungen würde Rikar bei dem Idioten nicht weit kommen. Mac war schon zu tief abgetaucht. Hier spielte Instinkt gegen Intellekt. Für einen Jungdrachen war das ganz normal. Für einen Krieger konnte es tödlich sein.
    Rikar wechselte die Taktik, setzte den einzigen Hebel an, von dem er wusste, dass Mac auf ihn reagierte … sogar wenn sein Verstand sich verabschiedet

Weitere Kostenlose Bücher