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Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Taille und zerrte sie zurück.
    „Amelie, meine Liebe! Überlegt doch selbst! Das ist die Lösung. Wenn er tot ist, hält uns nichts mehr auf. Dann fahren wir nach Gretna Green, und alles wird so, wie ich es immer geplant hatte“, erklärte er, und sein Blick funkelte wahnsinnig.
    Amelie stieß ihn von sich.
    „Seid Ihr von Sinnen? Befehlt dem Kutscher sofort anzuhalten“, verlangte sie, aber Adrian schüttelte den Kopf.
    „Setzt Euch!“
    „Niemals! Ihr werdet jetzt anhalten, Adrian! Ich will sofort aussteigen!“
    „Er liebt Euch nicht, das habt Ihr selbst gesagt“, erwiderte er.
    Adrian schüttelte mitleidig den Kopf, und sein raubtierhaftes Grinsen verursachte Amelie eine Gänsehaut. Sie sah nur einen Ausweg.
    „Wenn Ihr mir nur einen Moment zugehört hättet, wüsstet Ihr, dass es egal ist, ob er mich liebt oder nicht! Das Einzige, was zählt, ist, dass ich ihn liebe!“
    Mit einem stummen Gebet raffte sie ihre Röcke und sprang aus der fahrenden Kutsche.

 
Kapitel 16
     
     
    D ean hob die Lider. Seine Schläfe brannte wie Feuer, und er sah doppelt. Verwundert stellte er fest, dass er im Bett seines Londoner Stadthauses lag. Kerzen spendeten gerade so viel Licht, wie es ihm angenehm war. Helligkeit hätte er jetzt nicht ertragen.
    „Er ist wach“, flüstere Danielle, und sogleich schob sich Devlins besorgtes Gesicht in sein verschwommenes Blickfeld.
    „Dean? Kannst du mich hören!“, rief sein Bruder.
    Dean zuckte zusammen. Behutsam setzte er sich auf. 
    „Natürlich kann er dich hören, Dev. Du schreist ihm ja genau ins Gesicht!“, mischte sich Roses sonnige Stimme in die fragwürdigen Untersuchungsmethoden ihres Bruders ein. Sie drängte Devlin beiseite und wedelte mit den Fingern vor Dean herum.
    „Siehst du das? Wie viele Finger sind das? Wie viele? Kannst du das erkennen?“, fragte sie.
    „Lasst mich in Ruhe! Mein Kopf schmerzt furchtbar, und mir ist übel!“
    „Was kein Wunder ist“, betonte Deans Vater, der nun ebenfalls sorgenvoll auf seinen Sohn hinabsah. „Du hast einen Streifschuss am Kopf abbekommen. Dein Dickschädel hat dir das Leben gerettet, wenn man so will“, erklärte er.
    Dean tastete den Verband an seiner Stirn ab und zuckte zusammen, als ein Stechen durch seinen Kopf fuhr.
    „Ich werde dem Weib den Hals umdrehen – und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“, grummelte er und wurde prompt mit lauter verkniffenen Mienen bedacht, die alle auf einen Punkt hinter ihm gerichtet waren.
    Ohne sich umzudrehen und sich von seinem Verdacht zu überzeugen, fragte er:
    „Sie steht hinter mir, richtig?“
    Rose nickte und tätschelte Deans Schulter.
    „Wir lassen Euch besser allein“, schlug sie vor und bedeutete den anderen, den Raum zu verlassen.
    Erst als sich die Tür schloss und sie allein zurückblieben, drehte er sich langsam um. Sie stand an den Bettpfosten gelehnt und sah ihn schuldbewusst an.
    „Ehe Ihr etwas sagt, Dean, lasst mich Euch kurz etwas erklären“, bat sie, und, als er schwieg, fuhr sie fort. „Ich kann so nicht weitermachen. Darum habe ich Peter angewiesen, meine Sachen zu packen. Ich weiß, ich trage die Schuld daran, dass es zwischen uns so schwierig war, aber das gehört nun der Vergangenheit an. Ihr habt dieser Ehe zugestimmt, sie aber nie gewollt und auch nie vollzogen.“
    „Ihr habt gepackt?“, fragte Dean, und eine eisige Klaue griff nach seinem Herzen. „Ihr werdet nirgendwohin gehen! Packt wieder aus!“, befahl er schroff.
    Sie durfte ihn nicht verlassen! Zwar stimmte es, dass er die Ehe nie wirklich vollzogen hatte, aber wenn sie glaubte, er stimme einer Annullierung zu, um sie diesem Bastard zu überlassen, dann irrte sie.
    „Nein! Ich werde mich nicht länger Euren lächerlichen Befehlen fügen“, sagte sie. „Ihr habt mich geheiratet, hierhergebracht und mich absichtlich vergessen. In meinem Selbsthass, weil ich Euch zu alldem gezwungen hatte, stellte ich mein eigenes Glück hintenan. Aber das will ich nun nicht länger!“
    Amelie rührte sich keinen Millimeter, als er sich, nur mit dem Hemd bekleidet, erhob und zu ihr trat. Wusste sie nicht, dass sie ihn fürchten sollte? Dass er sie niemals gehen lassen würde, selbst wenn er sie ans Bett fesseln musste, um sie zu halten?
    „Ihr wollt das nicht länger? Ist Euch das klar geworden, als Ihr in leidenschaftlicher Umarmung mit Eurem Adrian in die Nacht geflohen seid?“, höhnte er und packte sie grob am Arm, um eine Antwort zu erzwingen.
    „Lasst mich los, Ihr tut mir

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