Verboten Sinnlich!
und geborgen, keine Spur von Panik oder Angst. Also ging sie zu ihm, streichelte ihm übers Haar und lächelte ihn an. Dann schob sie sich in all ihrer Fülle auf seinen Schoß. Vertrauensvoll legte sie ihm ihre Hände um den Nacken und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. So an ihn gekuschelt verharrte sie, mitten in einem Raum voller Männer. Matt hob den Blick und schaute Nick an, auf dessen Gesicht sich ein Lächeln ausgebreitet hatte. Auch Wes und Jose lächelten ihn an, als er den Blick auf sie richtete. Ganz langsam schlang Matt seine Arme um sie und zog sie enger an sich heran und sie wehrte sich nicht dagegen, sondern presste sich noch enger an ihn. Tramaines Adamsapfel hüpfte hektisch auf und ab. Krampfhaft versuchte er seine Gefühle zu unterdrücken. Eine verängstigte, panische Frau, die Trost und Geborgenheit suchte und Angst vor Nähe und Berührung hatte, weil sie misshandelt worden war. Zwei Sekunden später stand blanke Mordlust in seinem Blick und Matt zweifelte nicht daran, sie würden diese Dreckskerle zur Strecke bringen.
29
San Diego
Langsam fuhr Charles die San Marino Avenue entlang und parkte seinen Wagen zwei Blocks entfernt von dem Anwesen seines Bruders. Lawrence war ein angesehener Anwalt, der unter anderem auch diesen Bastard Juan Puertes vertrat, in dessen Auftrag er all die vielen kleinen Informationen sammelte. Charles war schon immer der sportlichere der beiden Brüder gewesen. Während Lawrence eher der Denker war, war Charles handwerklich geschickter und wesentlich wendiger als sein Bruder. Als er jetzt zur Rückseite des Grundstückes schlich, nahm er wahr, dass das Auto seines Bruders nicht da war, wohl aber das seiner neuen Freundin.
Was sollś, dachte er sich, muss ich halt auf ihn warten. Im Garten spielte Sarah, die niedliche Kleine von Patty mit einer ihrer Puppen und einem kleinen Pony, das lange, schlohweiße Haare hatte. Als die Kleine ihn entdeckte, sprang sie ihm entgegen. „Hallo, Onkel Charles, spielst du mit mir?“ „Jetzt nicht, meine Süße, ich muss mit meinem Bruder Lawrence reden. Weißt du, wo er ist?“
„Nein. Das weiß ich nicht.“ Verschwörerisch senkte Sarah die Stimme und fuhr flüsternd fort. „Mama und Lawrence haben gestritten und dann ist er weggegangen.
Hoffentlich bleibt er lange weg. Er hat mich nämlich nicht lieb.“ Sie lächelte Charles traurig, aber völlig arglos an. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte fest damit gerechnet, seinen Bruder um diese Zeit anzutreffen. „Wo ist deine Mama?“ Charles wollte dem Mädchen nichts tun und ihrer Mutter auch nicht. Er mochte sie. Außerdem waren sie völlig unschuldig in die Sache und damit zwischen die Fronten geraten. Aber wenn es sich nicht vermeiden ließe…
30
North Rock Springs, Wyoming
„Komm, lass uns nach oben gehen, Süße“, flüsterte Matt Tammy ins Ohr. Die anderen Männer hatten sich zurückgezogen, nachdem Tammy auf Matts Schoß quasi wieder eingeschlafen war. Sie hatten ihn mitfühlend angeschaut und waren von der Küche in die Bibliothek umgezogen, wo sie ungestört alle Einzelheiten der bevorstehenden Tage besprechen konnten. Sogar Wes spannte bei Tammys Anblick so hart seinen Kiefer an, dass Matt seine Zähne knirschen hörte. Ihm ging die Sache mit ihr auch sehr nahe. Wes hatte Matt einen Moment lang die Hand auf die Schulter gelegt und leicht gedrückt und da wurde Matt bewusst, dass er Wes mochte. Er lachte leise. Vor nicht mal 24 Stunden hätte er ihn am liebsten erwürgt und jetzt war er ein Freund geworden, ein Verbündeter. Langsam schlug Tammy die Augen auf und war einen Moment lang völlig desorientiert. Als sie bemerkte, wo sie sich befand, glitt sie wortlos von Matts Schoss. Er erhob sich sofort, um sie aufzufangen, falls ihr schwindelig oder schlecht werden sollte.
Aber sie hielt sich tapfer und so gingen sie schweigend nebeneinander nach oben.
Tammy steuerte Matts Zimmer an, was ihn wohlig erschaudern ließ. Sein Herz ging ihm auf, so sehr freute er sich über ihren Vertrauensbonus. In seinem Zimmer angekommen, zog Tammy ihre Schuhe aus und legte sich wortlos auf sein Bett.
Erwartungsvoll blickte sie ihm aus riesigen Augen entgegen und er hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. „Hast du irgendwo Schmerzen, Tam?
Brauchst du irgendwas. Kann ich dir was bringen?“ Besorgt blickte er sie an.
„Dich“, war ihre leise Antwort. „Ich brauche nur dich!“ Kurz war er sprachlos, räusperte sich und zog dann auch seine Schuhe aus.
Weitere Kostenlose Bücher