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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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war Samstag und er hatte frei. Seinen Job bei der Staatsanwaltschaft als kleiner Bürogehilfe hatte er seinem Bruder zu verdanken. Aber so hatte er Clarice kennen gelernt. Die arme Clarice. Gegen seinen Charme hatte sie keine Chance gehabt. Ja, das war schon immer seine Stärke gewesen. Sein Charme. Einzig bei seinem überdominanten Bruder verpuffte diese Stärke wirkungslos. Gegen seinen Bruder war er winzig klein und hilflos. Schon immer. Und immer wieder sein Bruder. Seinem Bruder war einfach nicht zu trauen und er würde heute ein für alle Mal Schluss damit machen, sich herumschubsen zu lassen. Heute Nacht hatte er den Entschluss gefasst, in seinem eigenen Leben endlich aufzuräumen.
    Schluss zu machen mit dem Lakaienleben, das er führte. Es war vorbei. Er würde Lawrence klarmachen, dass er keine weiteren Informationen mehr besorgte und sich nicht mehr herumschubsen lassen würde. Charles war es endgültig leid, für seinen Bruder, den Staranwalt, den Handlager zu spielen und den Kopf für dessen Scheiße hinzuhalten. Für die Informationen, die er ihm zugespielt hatte, würde er lebenslänglich in den Bau gehen und wäre dort ein gefundenes Fressen, ein leckerer Happen, weißes Frischfleisch für die Alten Hasen. Clarice war ins Badezimmer gegangen, um sich zum Einkaufen gehen fertigzumachen. „Clarice, ich muss noch mal kurz weg. Es gibt noch was Wichtiges zu erledigen, dann können wir uns ein gemütlichen Wochenende machen, okay?“ Das mürrische Gemurmel aus dem Badezimmer störte ihn nicht sonderlich. Er ging am Bad vorbei und packte seine kleine Sporttasche und legte auch seine Glock 9 mm hinein. Seine Tasche auf dem Gardarobentisch abstellend warf er noch einen Blick auf den Anrufbeantworter, der heftig blinkte. „Willst du nicht abhören?“, fragte er Clarice, in der Hoffnung, seinem Bruder ein letztes Mal Insider-Informationen zuspielen zu können, quasi als Ausstiegsgeschenk. Clarice ging zum AB und drückte auf die Taste. Das Gerät kündigte eine neue Nachricht an. „Clarice, bitte seien sie so nett und rufen mich zurück. Wir müssen heute Morgen eine kleine Extraschicht einschieben. Ich brauche sie hier im Büro, weil ich nicht an ihren Rechner rankomme. Passwortschutz sag ich nur. Wir brauchen einen Ersatzmann für Mr.
    Field, aber ich komm nicht an die Akten.“ Der Oberstaatsanwalt räusperte sich.
    „Bitte rufen sie mich schnellstmöglich zurück, vielen Dank. Und Clarice, zu keinem ein Wort. Nicht, ehe wir unseren Maulwurf gefunden haben.“ Das Gerät piepste und bestätigte noch mal den Eingang der Nachricht, dann war es ruhig.
    Charles sah sie an und bewegte sich nicht. Normalerweise rief Priest hier nicht an, also musste es wirklich wichtig sein. Die Schwingungen im Raum hatten sich urplötzlich greifbar geändert. Er sah förmlich, wie Clarice über Priests Anruf nachdachte. Darüber nachdachte, was er als Letztes gesagt hatte. Sie stand nur da und starrte Charles durchdringend an. „Wieso bist du noch hier und wieso belauschst du meine Telefonate?“ Sie kniff die Augenbrauen fest zusammen und durchbohrte ihn mit Blicken. Als Charles ihr nicht antwortete sondern sie nur beobachtete, zog sie plötzlich die Schultern nach oben und schlang die Arme um sich. Clarice riss die Augen auf. Sie wusste es. Sie hatte ihn durchschaut, das konnte er in ihren Augen erkennen. „Ich ruf schnell zurück und sag, dass ich gleich komme“, stieß sie hervor und wollte ins Schlafzimmer gehen, aber er versperrte ihr den Weg. Immer noch schweigend ging er auf sie zu, während sie heftig keuchend zurückwich. „Charles, was tust du? Was hast du getan?“ Jetzt panisch warf sie sich herum um in den Flur und von dort zur Wohnungstüre zu gelangen, aber wieder war er schneller als sie. „Tut mir leid Baby, aber ich kann dich jetzt nicht gehen lassen, nicht mehr.“ Blitzschnell packte er sie am Arm und zog sie mit einem Ruck an sich. Gleichzeitig schob er sich hinter sie und legte eine seiner Hände auf ihren Unterkiefer und über ihren Mund. Die andere Hand schob er ihr ins Genick unter den Haaransatz. „Verzeih mir, Clarice“
    flüsterte er ihr ins Ohr und brach ihr das Genick.
    Auf der anderen Seite der Stadt machte James O´Donell den einzigen Anruf, der ihm für den Tag erlaubt war. Er telefonierte mit Timothy Malloy, dem Neffen des besten Freundes seines Bruders. „Ich weiß jetzt, wer deinen Onkel und meinen Bruder hat töten lassen.“ Nachdem Timothy von James alle Einzelheiten erfahren

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