Verboten Sinnlich!
hätte er einen megaguten Witz gemacht, lachte er laut und unpassend, was sein Bruder am anderen Ende nur mit einem verächtlichen Schnauben quittierte. Unruhig rutschte der Anrufer auf seinem Hintern hin und her. „Die zwei hatten die Schlampe entführt, aber keine Zeit gehabt, in Erfahrung zu bringen, wo der Junge steckt. Sie kamen auch nicht mehr dazu, das Miststück kalt zu machen.“ Er machte eine kurze Pause und holte dann zum Schwinger aus. „Und, die erste Zeugenanhörung ist in zwei Wochen.“ Ein wütendes Knurren klang aus dem Hörer. „Es wird wohl Zeit, meinen Trumpf auszuspielen, auch wenn ich dafür aus der Deckung kommen muss“, bellte Lawrence in den Hörer. „Melde dich, falls es was Neues gibt, ist das klar?“ „Natürlich, geht klar. Ähm, Clarice ist im Anmarsch, ich leg jetzt auf.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wurde bereits aufgelegt. Wütend starrte der Anrufer seinen Hörer an, schon wieder hatte sein Bruder einfach aufgelegt. So langsam konnte sich das Arschloch doch mal erkenntlich zeigen. All die Informationen, die er ranschleppte und was er dafür auf sich nahm. Pahh, er würde es ihm heimzahlen. Blitzschnell legte er das Handy weg und spurtete in die Küche, als er hörte, dass sich die Tür des Apartments öffnete. Er versuchte, seine Atmung zu kontrollieren. „Clarice. Mein Engel. Was machst du schon zu Hause?“
26
North Rock Springs, Wyoming
„Ihr wollt denen eine Falle stellen?“ Tammys aufgeregte Stimme hallte durch die Küche. „Was ist, wenn dabei was schief geht und ihr dann in eurer eigenen Falle sitzt?“ „Tammy, es ist unsere beste Chance herauszufinden, wer diese undichte Stelle ist.“ Matts besänftigende Stimme streichelte sanft ihre aufgewühlten Sinne. Sie hatten ihr den Plan erklärt und es war ihr nicht geheuer. Vor allem deswegen nicht, weil so viele ungeplante Komponenten mitspielten. Dicht an Matt gedrängt saß sie in der Küche und nippte vorsichtig an ihrem Tee, der vor ihr auf dem Tisch stand. „Du hast ja recht, aber wir haben keine andere Wahl“, argumentierte Matt weiter. „Wir werden so vorsichtig sein, wie irgendwie möglich, ich verspreche es.“ Sachte rieb er ihr über den Rücken, wollte sie nicht verschrecken. Aber Tammy schmiegte sich förmlich in seine Streicheleinheiten. Er lächelte sie an und sie lächelte zurück. „Ab sofort solltest du die Kinder zuhause unterrichten. Meinst du, du kriegst das hin?“ „In knapp zwei Wochen sind sowieso Ferien, da passiert vorher eh nicht mehr viel.
Ich werde gleich morgen den Direktor anrufen“, versprach Tammy und seufzte ergeben. Da sie scheinbar kein Mitspracherecht mehr hatte, musste sie sich wohl oder übel fügen. Wes kam gerade aus der Bibliothek zurück und grinste über das ganze Gesicht. „Gute Nachrichten, Leute.“ Abwartend blickten ihn vier Augenpaare an. „Kennt ihr James O´Donell?“ Als alle den Kopf schüttelten, fuhr Wes fort,
„James O´Donell ist der große Bruder von Terry O´Donell, eines der Opfer von Puertes und seinen Handlangern. Er sitzt im San Diego County Jail wegen Drogenhandels und Zuhälterei für insgesamt drei Jahre ein.“ Matt hielt die Luft an, genau wie Nick. Beide Männer hofften darauf …, konnte es wirklich sein?
„Ratet mal, wie viel er davon schon abgesessen hat? Zwei Jahre, 11 Monate und 24
Tage.“ Nick musste lachen, über Wes Euphorie. „Der Kerl wird in ein paar Tagen aus der Haft entlassen. Was glaubt ihr, hat er vor ungefähr zwei Stunden gesteckt bekommen?“ „Mensch Wes, wie hast du das nur hinbekommen?“ Matts Freude war nicht zu überhören, genau wie Manuels und Nicks Grinsen nicht zu übersehen war. „Beziehungen Mann, Beziehungen. Ich würde sagen, wir lassen uns überraschen.“ Tammy hatte stumm zugehört, während die Männer sich einen Ast freuten. Ihre leise Stimme holte sie alle sofort wieder zurück. „Ihr wollt also, dass sie sich gegenseitig umbringen. Das zumindest Puertes dabei stirbt, wenn die zwei Fronten aufeinanderprallen?“ Sie nickte langsam. „Das wäre wohl für alle die beste Lösung“, murmelte sie leise, „Wollen wir hoffen, dass dabei nicht unschuldige Menschen sterben.“ Sie erhob sich langsam und verließ die Küche, während ihr die Männer betreten hinterher sahen. Matt wollte ihr nachgehen, doch als hätte sie das geahnt, drehte sie sich noch mal um und schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich muss schlafen Matt, lass uns morgen weiterreden, okay?“
27
San Diego
Heute
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