Verboten Sinnlich!
hatte, erwiderte er nur tonlos, „Ich werd mich drum kümmern, Jim! Er wird nicht wissen, wie ihm geschieht. Wir sehen uns in ein paar Tagen.“ James O´Donell lächelte, als er den Hörer auflegte. Er war sicher, dass der Mörder seines Bruders keine 24 Stunden mehr hatte … und er hatte das beste Alibi der Welt.
28
North Rock Springs, Wyoming
Es war kurz nach zwei Uhr am Samstagnachmittag, als der Wagen in die Einfahrt fuhr und das Fußballspiel der Kinder unterbrach. Neugierig betrachteten sie die Neuankömmlinge, die sich aus dem Wagen schälten und streckten. Matt, der im Schatten unter einem der Bäume lag und auf die beiden Männer gewartet hatte, sprang auf und ging mit großen Schritten auf die Gruppe zu. Tammy hatte sich heute noch nicht blicken lassen und er hoffte sehr, dass es ihr nach dem langen Schlaf etwas besser ging. Schlaf und Zeit heilten ja bekanntlich alle Wunden.
Jose hatte sich kaum verändert. Seine 1,75 Meter waren immer noch gertenschlank und gut trainiert. Sein Gesicht war kantiger geworden, erwachsener. Soweit Matt wusste, war Jose fünf Jahre jünger als er selbst, war sich aber nicht sicher.
Traimaine war so groß wie Matt, aber in den Schultern wesentlich breiter als er selbst und das sollte was heißen. Die Männer grinsten ihm entgegen und sie begrüßten sich mit ihrem üblichen Gruß, die Unterarme aneinander schlagend, rechte Hand in rechter Hand und dann ein kurzer Blick über die Schulter.
„Mensch, bin ich froh, euch zu sehen. Kommt, lasst uns reingehen, hier draußen ist es zum Quatschen zu heiß. Ich stell Euch alle vor und erklär euch noch mal in Ruhe, um was genau es geht.“ Matt wandte sich an Manuel und Sage, die die Männer voller Ehrfurcht betrachteten, vor allem Traimaine, was klar war. Der Kerl konnte auch so ziemlich jedem erwachsenen Mann Furcht einflößen. „Würdet ihr das Gepäck holen?“, fragte Matt die Jungs. „Geht klar“, antwortete Sage, was Matt total überraschte. Matt führte Jose und Tramaine in die Küche, wo sie auf Wes und Nick stießen. Nachdem Matt sie miteinander bekannt gemacht und jedem eine Tasse Kaffee hingestellt hatte, schilderte Matt die Lage noch mal in allen Einzelheiten. Jose nickte. „Wir sollen das Zweitobjekt überwachen und eventuelle Eindringlinge unschädlich machen“, stellte er fest und nickte wieder. Er schaute seinen Kumpel an, der grimmig vor sich hin starrte. „Wir werden die Schweine ausschalten, das garantiere ich dir, Matt!“ Joses tiefe Stimme hallte noch nach, als Tammy die Küche betrat. Sie sah müde und verschlafen aus, war aber sofort hellwach, als sie Jose und Tramaine entdeckte, die sie von Joes Geburtstagsfeiern und ihrer eigenen Hochzeit kannte. „Hallo Jungs. Ihr seid wohl die Kavallerie.“ Ihre müden Augen straften ihren flachsenden Tonfall Lügen. Sie trug ein hellblaues Tanktop über ihren schwarzen Leggings und sah Mitleid erregend aus. Die tiefblauen Flecken auf ihrem rechten Oberarm, der Schulter und an der rechten Halsseite waren gut sichtbar und sahen schlimm aus. Sowohl Tramaine als auch Jose zogen heftig die Luft ein. „Diese Drecksäcke…“, stieß Tramaine hervor. „Sind tot“, ergänzte Matt tonlos. „Wenn nicht, wären sie es spätestens heute Abend gewesen“, gab Tramaine zurück. Jose stand auf und ging auf Tammy zu und wollte sie mit einer Umarmung begrüßen, aber sie wich reflexartig vor ihm zurück. Sofort blieb er stehen und blickte sie mitfühlend an. Dann hob er beide Hände vor sich und zeigte ihr seine Handflächen. „Ist okay Tammy, alles gut!“ Schnell setzte er sich wieder hin und auch Tramaine blieb wohlweißlich sitzen, da er durch seine Körpermasse noch einschüchternder wirkte als Jose. „Es…“, setzte Tammy an, „…es tut mir leid, aber ich kann nicht.“ Matts Herz zog sich so schmerzhaft zusammen, dass er heftig keuchte. Er schob sich auf einen der Stühle und murmelte leise, „Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass du dich mit uns nicht wohl fühlst, Tammy. Du musst dich für überhaupt nichts entschuldigen.“ Matts schmerzhafter Blick ruhte auf ihr und ließ ihr Herz bluten. Es tat ihr leid, dass sie nicht umarmt werden wollte, aber dagegen kam sie nicht an. Ihr Körper reagierte instinktiv und schneller, als ihr Verstand sich einschalten konnte. Sie hoffte, diese Reaktionen würden bald vergehen, aber gegen die Panikattacken konnte sie momentan nichts tun. Matt war ihr einziger Halt, ihr Anker. Bei ihm fühlte sie sich sicher
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