Verboten Sinnlich!
Staubwolke war jetzt undurchdringlich, so dass es schwer war, Hindernisse zu erkennen, bevor er hineinlief. Das Fenster war nur noch ein schemenhafter heller Fleck in weiter Entfernung. Charles hustete trocken und dachte kurz daran, wohl hier nicht lebend raus zu kommen. Fast war er versucht zu lachen. Eigentlich hatte er das von Anfang an erwartet, aber doch nicht so! Jetzt, da Puertes sich nicht mit ihm direkt beschäftigen konnte, hatte er eine faire Chance auf einen Neuanfang. Er würde es schaffen. Er musste es schaffen. Mittlerweile hörte er keine Schreie mehr. Zentimeterweise schob er sich Richtung Fenster, als er hinter sich ein Geräusch vernahm. Er fuhr herum und starrte in die Mündung eines Revolvers. Puertes stand direkt hinter ihm und fixierte ihn mit wildem Blick.
„Dein beschissener Bruder ist an dem hier Schuld“, schrie er Charles an. „Ihr habt den Tod in mein Haus geholt.“ Er heulte jetzt wie ein waidwundes Tier und rollte wild mit den Augen. Es hatte nicht mal zwei Minuten gedauert, um dein prachtvolles Anwesen in einen Schutthaufen zu verwandeln, dachte Charles noch, als Puertes abdrückte. Charles spürte den Einschlag. Sein Körper wurde herumgerissen und mit Wucht in zwei fast senkrecht aufragende Stahlstäbe geschleudert. Er bekam nicht mehr mit, wie die zwei Stäbe in seinen Körper eindrangen. Die Brüder Zertes gab es nicht mehr. Puertes stieg hustend und würgend über die Leiche von Charles und schleppte sich keuchend Richtung Fenster. Der Fluchtweg über den Eingangsbereich war versperrt, denn dort brannte es lichterloh. Sein geliebtes Haus. Er brannte auch. Vor Hass. Er würde diese Schweine kaltmachen, sie bluten lassen. Seine Rache würde keinen aus deren Familien schonen, ob Mann, ob Frau oder Kind. Diesen Feind würde er auslöschen und zwar restlos. Er würde herausfinden, wer das getan hatte und würde sie vom Erdboden tilgen. Sein Hass war grenzenlos. Um sich am Fensterrahmen über die Betonteile hochzuziehen, musste er notgedrungen seine Waffe fallenlassen.
Widerwillig ließ er sie los. Zeitgleich wurde das Haus von einem vierten Treffer erschüttert. Puertes hatte keine Chance. Ein Wimpernschlag später brach der Fensterholm über ihm zusammen und mit ihm die Außenwand aus Beton und Stahl.
Sein Unterkörper wurde unter der Betonwand begraben und zerquetschte ihm das Rückrat. Seine Beine wurden zermalmt, ebenso sein Becken. Für lange ein oder zwei Sekunden fühlte er einen unbeschreiblich unmenschlichen Schmerz und dann nichts mehr. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Puertes begann wie irre zu lachen. Hier hing er, bei vollem Bewusstsein, wie ein gefangenes Insekt. Bei all seinem Einfluss, seiner Macht uns seinen diversen, millionenschweren Bankkonten.
Jetzt hatte er nicht einmal mehr eine Waffe um sein Leben in Würde zu beenden.
Er lachte noch lauter, wurde hysterisch, übertönte fast das Brüllen der Flammen, das Knacken des Holzes und die Geräusche, die das Nachrutschen des Gerölls produzierte. Innerhalb von wenigen Minuten hatten sie ihn vernichtet, einfach so. Dass waren seine letzten Gedanken, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und sein Herz seinen Dienst versagte. Juan Puertes, der große Drogenbaron, der Strippenzieher war tot.
Auf dem Hügel packten die Männer im Schutz der Bäume in Windeseile zusammen. Die Aktion hatte genau 3:25 Minuten gedauert und sie hatten Puertes Reich in Grund und Boden gestampft. Wenn seine Quelle zuverlässig gearbeitet hatte, war dieser Bastard Puertes jetzt Geschichte. Wer immer sich in diesem Haus befunden hatte, war tot, dessen war er sich sicher. Zufrieden nickte Malloy seinen Männern zu und startete den Truck. Im Affenzahn schrubbte er den Hügel hinunter und stellte den Truck auf einem Waldweg, ungefähr 100 Meter von einer Wanderroute entfernt, ab. Er stieg aus und gab jedem seiner Leute einen Rucksack. Sie luden alles, was sich in dem Truck befand, in ihre Rucksäcke um. Das Panzerabwehrgeschütz blieb im Truck, aber das war auch so geplant. Nichts würde auf sie hindeuten. Wortlos trennten sich die Männer und jeder ging, eine andere Richtung einschlagend, wie ein Spaziergänger, auf dem Wanderweg davon. In der Ferne hörte Malloy die Sirenen der Polizei und der Feuerwehrfahrzeuge.
38
North Rock Springs, Wyoming, die Überraschung.
„Wieso zum Geier schießt du mit einer Remi?“ Joses Stimme drang leise an Matts Ohr. „Damit treffích nicht mal ńen Elefanten“, stöhnte er, während Matt lachend
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