Verboten Sinnlich!
sein“, wiederholte Jose völlig fassungslos. „Was ist los bei dir, zum Teufel?“, herrschte Matt ihn an. „Los, rede mit uns, verdammt noch mal.“ „Ihr glaubt nicht, wen ich hier im Visier habe.“ Jetzt klang Jose ungläubig, so als hätte er ein Alien im Visier. „Einer der drei Kerle ist Joe. Wiederhole. Joe.“ Als sekundenlang alle schwiegen, räusperte sich Jose leise. „Jungs. Irrtum ausgeschlossen. Längere Haare und dünner, aber verdammt noch mal, das ist Joe bei der Sturmtruppe da drüben. Ich sehe Deniz und einen dritten Unbekannten. Deniz ist hier. Dieser menschliche Abschaum aus Afghanistan. Zusammen mit Joe! Matt? Hörst du mich?“ Es verstrichen einige Sekunden, bevor sich bei Matt die Schockstarre löste und er zu antworten versuchte. Allerdings kam kein Ton heraus. „Der Joe?“, fragte jetzt Nick ungläubig. Seine tonlose Stimme klang wie aus einer anderen Welt. „Vor dem Haus ein SUV, verdunkelte Scheiben, eine Wärmequelle“, sagte Tramaine, der sich neben Nick in der Küche positioniert hatte, nun leise. Tief durchatmend versuchte Matt Puls und Atmung unter Kontrolle zu bringen. Wie konnte es sein, dass Joe noch lebte? Jose und Tramaine waren sich damals absolut sicher gewesen, dass Joe in Afghanistan gefallen war? Und wenn Joe dieses Fiasko wirklich überlebt hatte, was musste mit ihm passiert sein, dass er heute neben Deniz stand und vorhatte, seine eigene Frau zu töten. Und wie kam das alles mit Puertes zusammen? Okay.
Alles war möglich in diesem schmutzigen Geschäft. Matt wurde speiübel. Er schaffte es gerade noch so in die Küche zum Abfalleimer, wo er sich heftig übergab. Oh Gott. Sie hatten einen der ihren zurückgelassen. Einen Kameraden dem Feind überlassen. Herr im Himmel. Siedend heiß fiel ihm Tammy ein. Matt schoss herum und sah direkt in Tammys schreckgeweiteten Augen. Für sie musste diese Situation noch ungleich schlimmer sein. Ihr tot geglaubter Mann lebte. Sie hatte ihn beerdigt und um ihn getrauert. Und jetzt? Joe war gekommen, um sie und Manuel zu töten. Tammys leises Schluchzen war so herzzerreißend, dass es Matt körperlich wehtat. „Verdammte Scheiße!“ Tramains Fluch riss Matt aus seinen Gedanken und der Lethargie, in die er kurzfristig verfallen war. Er zog Tammy in eine enge Umarmung und drückte sie tröstend an sich. „Alles wird gut, meine Süße. Alles wird gut. Ich bin bei dir. Wir schaffen das zusammen. Ich bin da.“
Aber anstatt wie erwartet in Tränen auszubrechen, stampfte Tammy plötzlich heftig auf. Ihre Augen blitzten zornig und ihr Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Sie war wütend. Und zwar richtig wütend. „Dieser verdammte Mistkerl“, schimpfte sie los. „All die Jahre…“ Sie knurrte. „Dafür könnt ich ihn töten.“ Tammys stieß die letzten Worte so hasserfüllt aus, dass Matt sie prüfend ansah. Ihr Gesicht war schmerzerfüllt verzerrt und sie schlang sich die Arme um die Mitte. „Ich muss hier raus. Entschuldige bitte“, keuchte sie und eilte aus dem Zimmer. Als Nicks Handy klingelte, schrak er heftig zusammen und ging gepresst atmend dran. Es war Jonathan Priest. „Sie haben Juan Puertes Leichnam gerade identifiziert. Er ist tot. Es wurden weitere fünf Leichen im Haus gefunden, vermutlich seine Männer.“ „Danke für die Info, aber das scheint unsere Angreifer nicht zu interessierten. Sie sind hier.“ Nick beachtete Priests Aufkeuchen nicht. „Ich melde mich wieder“, sagte er und legte auf. Dann informierte Nick seine Männer. „Nick“, drang Joses gequältes Geflüster an ihre Ohren. „Was soll ich tun? Das Geschütz ist ausgerichtet, die sind bereit zu feuern.“ Nicks Schießbefehl kam ohne Zögern. Auf dem Hügel vor der Rattenfalle justierte Jose die Entfernung zu seinem ersten Ziel. Joe stand völlig unbeweglich Seite an Seite mit Deniz, während der dritte Kerl an der Waffe rumhantierte. Also nahm Jose zuerst den Mann am Geschütz ins Visier. Von ihm ging die größte Gefahr aus. Jose veränderte seine Atmung und wurde noch ruhiger, sofern das möglich war. Drei Schuss, drei Treffer – so hielt er es immer! Sein Finger am Abzug krümmte sich, als plötzlich Bewegung in die Männer kam. Deniz zog etwas aus seiner Jacke. Ein Handy. Er hob es ans Ohr, lauschte kurz und begann dann, mit dem Anrufer wild zu diskutieren. Als er wenige Sekunden später sein Telefon zuklappte, schien er über irgendwas nachzugrübeln. Deniz redete kurz mit Joe und wandte sich dann an den
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