Verboten Sinnlich!
Schützen. Dieser fing an, hitzig mit Deniz zu diskutieren, woraufhin Deniz ausholte und zuschlug. Atemlos beobachtete Jose die Szene durch sein Zielfernrohr. Joe begann, die Dragon zu demontieren.
Ganz plötzlich hob er denn Kopf und sah direkt in Joses Richtung. Er konnte ihn nicht sehen. Oder. Nein, unmöglich. Trotzdem wurde Jose das Gefühl nicht los, dass Joe genau wusste, dass er da war und alles beobachtete. „Deniz und seine Männer ziehen sich zurück“, flüsterte Jose ins Mikro. „Sie brechen den Angriff ab. Deniz hat telefoniert, dann wies er an, zusammenzupacken. Was soll ich tun?
Soll ich sie trotzdem erledigen?“ „Negativ“, flüsterte Nick zurück, der wie die anderen auch mit angehaltenem Atem abgewartet hatte. Nicks Erleichterung darüber, dass Jose nicht schießen musste, war riesig. Matt keuchte auf, als Nick Jose anwies, nicht zu schießen. „Was soll das, Nick? Die Typen wollten Tammy und Manuel töten“, knurrte er ins Mikro. „Was, wenn sie es noch mal versuchen?“ Was, wenn Joe es noch mal versuchte? Matt wagte nicht, seinen Gedanken laut auszusprechen. Die Gewissheit darüber, dass Joe noch lebte und zum Feind übergelaufen war, bohrte sich wie ein Stachel in sein Herz. Aber er würde Joe finden und herauskriegen, was mit seinem Freund passiert war. Er würde Joe aufspüren und persönlich in die Mangel nehmen. In dieser Gewissheit ließ endlich seine Anspannung etwas nach und er machte sich auf die Suche nach Tammy. „Der SUV vorm Haus ist weg“, kam Tramains Ansage über die Leitung. „Ja“, bestätigte Jose, das Geschütz ist im Truck. Sie fahren. Puh, das war knapp.“ „Trotzdem Männer. Gute Arbeit“, lachte Nick befreit. „Tramaine, dreh endlich diese beschissene Heizung runter.“ Noch bevor das Gelächter der Männer verklungen war, hatte Nick die Nummer seiner Exfrau gewählt. „Wo seid ihr, Patty? Geht es euch gut?“ „Wir sind in einem Hotel, Nick“, berichtete Patty ihm. Deine Mitarbeiter lassen mich keinen Schritt alleine tun. Könntest du mir bitte mal erklären, was das alles soll?“ Nick atmete erleichtert aus. „Patty. Schalt bitte die Nachrichten ein. Juan Puertes, ein Drogenboss ist heute getötet worden. Lawrence ist sein Anwalt und solange nicht klar ist, dass er in nichts Kriminelles verwickelt ist, musst du dich von ihm fernhalten.“ Nick betete, dass Patty ihren gesunden Menschenverstand einsetzte und nicht irgendwelche haarsträubenden Gegenargumente anführte. Er hörte, wie sie durchs Zimmer ging und den Fernseher anschaltete. Die Bilder der zerbombten Villa flimmerten über alle Kanäle. Sie schluchzte leise auf. „Oh Gott Nick. Lawrence hatte noch einen Termin heute Vormittag, mit seinem wichtigsten Kunden. Glaubst du…?“ Schnell unterbrach Nick Patty, bevor sie es aussprechen konnte, „Schatz, ich kann noch nichts sagen, aber egal was auch passiert ist oder noch passiert, ich bin für euch da, hörst du?“ Er lachte leise. „Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück, ich verspreche es. Jetzt, wo unser Auftrag sich quasi in Luft aufgelöst hat, komme ich heim, dann reden wir, okay? Wo ist unsere Maus? Schläft sie schon?“ „Ja, sie liegt hier bei mir. Wir haben eine schöne Suite mit riesigem Doppelbett.“ Jetzt lachte Patty und Nick ging das Herz ein Stückchen weiter auf. „Nick?“ fragte sie leise. „Ja?“ „Danke. Danke für alles. Das ist sehr großzügig von dir!“ Als er ungläubig schnaubte, lachte sie leise. „Komm schnell zu uns zurück.“ Als er auflegte, hatte er ein so gutes Gefühl wie schon lange nicht mehr. Matt fand Tammy unter einem der riesigen Bäume im Garten. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen und den Kopf in den Nacken gelegt. Ihre Augen waren geschlossen und sie war völlig reglos. Matt räusperte sich, um sie nicht zu erschrecken und sofort riss sie die Augen auf. Als sie ihn sah, schob sich ein Lächeln über die überschatteten Augen und ihm war sofort wohler. Er setzte sich wortlos neben sie und schlang seinen rechten Arm um ihre Schultern. Seufzend ließ sie ihren Kopf gegen ihn sinken und schloss wieder die Augen. So saßen sie schweigend nebeneinander, bis sie in der Einfahrt ein Fahrzeug hörten. Nick, Jose und Tramaine waren zurück. Heute Nacht war keiner gestorben, jedenfalls nicht durch ihre Hände. Der Polizei gegenüber wären sie wenigstens in Erklärungszwang gekommen, wenn es Verletzte oder Tote gegeben hätte. Nick war heilfroh, dass sich die Situation so
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