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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ich habe so ein Gefühl, Jackson. Denk an meine Ahnung in dem Ledet-Fall, ehe wir diesen Hurensohn festgenommen haben.“
    Jackson nickte und probierte seinen Salat. „Ich erinnere mich daran.“
    Santos nahm einen zaghaften Bissen von seinem vegetarischen Burger, fand ihn gar nicht übel und kehrte zu ihrer Unterhaltung zurück. „Ich weiß nicht, aber ich habe auch diesmal so ein komisches Gefühl.“
    „Wunschdenken, mein Junge.“
    „Nein, hör mir zu. Wir wissen beide, dass sich das Ritual eines Serienkillers langsam entwickelt, indem er lernt, was ihm am meisten Befriedigung verschafft. Wir wissen auch, dass Serienkiller durch das Land reisen, töten und weiterreisen. So kann das manchmal jahrelang gehen.“
    „Sechzehn Jahre?“
    „Henry Lee Lucas war dreizehn Jahre aktiv. John Wayne Gacy zehn. Die Akten sind voll von solchen Fällen.“
    „Mann, du bist kurz davor, in diesem Fall deine Objektivität zu verlieren.“
    Santos verengte leicht die Augen und musterte seinen Partner. „Meinst du wirklich?“
    „Allerdings.“
    „Scheißkerl.“
    „Ebenfalls Scheißkerl.“
    Sie sahen sich an und lachten. Für den Rest der Mahlzeit sprachen sie über ihre Fälle, Jacksons Familie und Lilys Gesundheit. Santos erwähnte den Schneewittchen-Killer nicht mehr und auch nicht seinen Verdacht, dass der bereits seine Mutter auf dem Gewissen hatte.
    Nachdem sie gezahlt hatten und aufstanden, deutete Jackson zu den Toiletten. „Ich muss noch mal für Königstiger.“
    „Wir treffen uns draußen.“ Santos ging zur Tür, blieb jedoch stehen, als er seinen Namen hörte.
    Er drehte sich um. Die Frau, die vor ihm stand, war auf eine unaufdringliche Art attraktiv. Sie hatte hellbraunes Haar und eine schlanke, knabenhafte Gestalt. Offenbar arbeitete sie im Restaurant. Er erinnerte sich, sie beim Hereinkommen gesehen zu haben. Aber er erkannte sie nicht.
    Sie lächelte: „Santos? Bist du das wirklich?“
    „Ich bin es.“ Er erwiderte das Lächeln. „Aber Sie haben mir etwas voraus. Tut mir Leid. Kennen wir uns?“
    „Ich bin’s, Liz. Liz Sweeney.“
    Trotzdem brauchte er einen Moment, sie wieder zu erkennen. Dann mochte er seinen Augen nicht trauen. „Liz Sweeney! Du bist aber wirklich erwachsen geworden.“
    „Du auch“, bestätigte sie lachend und gab ihm die Hand. „Schön, dich wieder zu sehen.“
    Er nahm lächelnd ihre Hand, und ihm gefiel die Frau, die sie geworden war. „Wie geht es dir?“
    „Großartig.“ Sie machte eine allumfassende Geste mit der Hand. „Das ist mein Lokal.“
    „Wirklich?“ Santos stieß einen leisen Pfiff aus. „Ich bin beeindruckt. Schön für dich.“
    Er merkte, dass er immer noch ihre Hand hielt, und ließ sie zögernd los. Es war schön gewesen, sie zu halten.
    Liz räusperte sich. „Ich war froh, mal ein paar Männer hier zu sehen. Bisher scheint meine Kundschaft auf das weibliche Geschlecht beschränkt zu sein. Hoffentlich hat dir das Essen geschmeckt.“
    „Es war wunderbar. Du …“
    „Tatsache ist“, warf Jackson ein, als er sich zu ihnen gesellte, „dass Sie für diesen Burschen hier dem Speiseplan etwas tote Kuh hinzufügen müssten.“ Er gab Liz die Hand. „Andrew Jackson, Victors einziger Freund.“
    „Hör nicht auf ihn“, sagte Santos und verdrehte die Augen. „Er sagt so was immer, um sich wichtig zu machen. Mein Partner, Detective Andrew Jackson. Jackson, das ist Liz Sweeney, eine alte Freundin.“
    „Wirklich? Eine alte Freundin?“ Er ließ den Blick spekulierend zwischen beiden hin und her wandern. „Schön, Sie kennen zu lernen, Liz.“
    „Ganz meinerseits.“
    „Also, woher kennt ihr zwei euch?“
    Santos sah Liz kurz an und senkte den Blick. „Ich war damals mit einer Freundin von ihr zusammen.“ Er sah Liz wieder an. „Wie geht es Glory?“ Noch während er sprach, verfluchte er sich für diese Frage.
    Liz’ Miene wurde verschlossener. „Ich weiß es nicht. Ich habe seit Jahren nicht mit ihr gesprochen.“
    Wahrscheinlich seit über zehn.
    Santos beobachtete sie einen Moment und spürte ihre Feindseligkeit gegen Glory, die seiner eigenen entsprach. Seltsam, dass plötzlich mehr Erinnerungen auftauchten, als ihm lieb war.
    Liz wirkte befangen, als fehlten ihr auf einmal die Worte, als würde auch sie von Erinnerungen überschwemmt. Sie räusperte sich und sagte: „Sie sind also Partner. Das muss bedeuten, dass du es geschafft hast, Santos. Du bist ein Cop, wie du es immer sein wolltest. Du hast dir deinen Traum

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