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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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bisher?“ Ein Hoffnungsschimmer keimte in ihr. Vielleicht wollte er sie trotz allem ja doch noch. Wenn ja, dann würde sie ihm verzeihen.
    Doch er schwieg. Und dieses Schweigen sagte ihr alles und brach ihr das Herz. Sie kam sich entsetzlich dumm vor, dass sie mit ihrer letzten Bemerkung ihre lächerliche Hoffnung so deutlich offenbart hatte.
    Sie wandte sich ab. „Ich hätte dir nie trauen dürfen. Ich hätte dir nie glauben dürfen, als du sagtest, du machst dir nichts aus ihr.“
    „Tue ich auch nicht. Aber ich habe erkannt, dass du und ich … dass es mit uns nichts wird. Es wäre nicht fair von mir, dich länger an mich zu binden.“
    Hass auf Glory wallte in ihr auf. Glory St. Germaine hatte ihr die Chance auf eine gute Ausbildung und eine strahlende Zukunft gestohlen. Jetzt stahl sie ihr den Mann, den sie liebte. Was kam als Nächstes? Ihr Restaurant? Die Luft, die sie atmete?
    Als lese er ihre Gedanken, drehte Santos sie sacht am Arm zu sich her. „Es geht nicht um sie, Liz. Es geht um uns, um Gefühle, die entweder da sind oder nicht. Bei mir sind sie nicht da.“
    Sie unterdrückte ihre Tränen, um sich nicht noch mehr zu blamieren, als sie es ohnehin schon getan hatte. Sie liebte ihn so sehr, dass sie betteln würde, wenn sie den Eindruck hätte, es würde nützen. Doch es war sinnlos. Sie atmete tief durch. „Nun gut, Detective, deutlicher kann man nicht sein.“
    „Tut mir Leid, Liz. Ich hätte mir gewünscht, dass wir Freunde bleiben können.“
    „Sag so etwas nicht. Ich liebe dich so sehr, dass ich für immer mit dir leben möchte, und du willst …“ Sie brach ab, die Worte erstickten sie geradezu. „Das tut mehr weh, als ich ertragen kann.“
    „Liz, es tut mir so Leid.“
    Er streckte eine Hand nach ihr aus, doch sie stieß sie weg. „Das hast du schon gesagt, Santos. Aber wenn es dir wirklich Leid täte, hättest du vor allem nicht mit ihr geschlafen. Alles, was du über deine Gefühle gesagt hast und dass es nicht um Glory ginge, war gelogen.“
    „Nein, Liz. Ich habe dich nie angelogen. Niemals.“
    „Richtig, vermutlich hast du dich nur selbst belogen.“ Sie wischte sich mit den Handballen die Tränen von den Wangen. „Ich will nie mehr mit dir reden, und ich will dich nicht wieder sehen. Ich werde keinem von euch das je vergeben … solange ich lebe.“

 
53. KAPITEL
    In den letzten Tagen ihres Lebens hatte Lily ihr Testament geändert. In einer Ironie des Schicksals hinterließ sie Glory das River-Road-Haus und Santos alles Übrige. Die Testamentseröffnung war ein schwerer Schlag für Santos. Nicht weil er glaubte, ein Anrecht auf das Haus zu haben, oder weil ihm dessen Wert etwas bedeutete, auch neidete er es Glory nicht. Aber er liebte das Haus, weil er in ihm sein Zuhause sah.
    Santos starrte den Anwalt an, glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen, und wusste doch, dass er richtig gehört hatte.
    Das River-Road-Haus gehört jetzt Glory. Ich kann dort nie mehr Ruhe und Frieden genießen.
    Erst in diesem Moment wurde ihm richtig bewusst, wie viel ihm dieses Haus bedeutet hatte.
    Er sah zu Glory hinüber, die ebenfalls verblüfft, ja geradezu überwältigt wirkte. Sie spürte seinen Blick und sah ihn entschuldigend an.
    Er senkte den Blick. Das Letzte, was er wollte – oder brauchte – war ihr Mitgefühl. Es war schlimm genug, dass sie sah, was er empfand, schlimm genug, dass er, indem er mit ihr schlief, seine große Sehnsucht nach ihr offenbart hatte.
    Seither begehrte er sie umso mehr. Es war wie ein Hunger, den er nicht stillen konnte, und er war machtlos, etwas dagegen zu unternehmen. Glory St. Germaine war unantastbar.
    Zwanzig Minuten später verließen sie das luxuriöse Innenstadtbüro des Anwalts und gingen den Flur entlang zu den Fahrstühlen. Santos drückte den Rufknopf und streifte Glory mit einem Blick. „Gratulation.“
    „Danke, ich …“ Glory faltete die Hände vor sich. „Es tut mir Leid. Ich hatte keine Ahnung, was sie plante … ich habe es nicht erwartet.“
    „Vergiss es.“ Der Fahrstuhl kam, sie betraten die Kabine, und Santos drückte den Knopf fürs Erdgeschoss. „Ich weiß nicht, was ich mit dem Haus hätte anfangen sollen, wenn sie es mir hinterlassen hätte.“
    Sie berührte ihn sacht am Ärmel, zog die Hand jedoch rasch zurück, als sei ihr die Geste peinlich. „Ich weiß, wie sehr du das Haus liebst und an ihm hängst.“
    „Bist du jetzt auch noch Gedankenleserin?“ fragte er unwirsch.
    „Das brauche ich nicht zu sein. Ich habe

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