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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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mit ihrer Beziehung zu tun.
    Liz fasste den Picknickkorb fester. Santos verstand nicht, dass sie die Lücke füllen konnte, die Lily in seinem Leben hinterlassen hatte. Er sah nicht, dass sie zusammen eine neue Familie gründen konnten, die ihm ebenso viel Halt gab wie einst Lily. Er erkannte nicht, dass er das brauchte, dass er sie brauchte.
    Sie entdeckte Santos an seinem Schreibtisch. Er telefonierte. Jackson stand mit grimmiger Miene neben ihm.
    Sie ging langsamer und betrachtete Santos sehnsüchtig. Ihn nur zu sehen versetzte ihr Herz in Unruhe. Sie liebte ihn so sehr.
    Was soll ich tun, falls ich ihn verloren habe?
    Jackson sah sie zuerst und lächelte grüßend. Dann stieß er Santos an. Der blickte auf und wirkte für den Bruchteil einer Sekunde gefangen, wie ein Tier im Scheinwerferlicht eines herannahenden Fahrzeugs. Ihr Mut sank, und sie hatte Mühe, ihre Panik und augenblickliche Verzweiflung zu verbergen. Alles wird wieder gut, redete sie sich ein.
    „Hallo.“ Sie zwang sich zu einem strahlenden Lächeln, blieb neben dem Schreibtisch stehen und hielt ihm den Picknickkorb hin. „Ich dachte, ihr seid vielleicht hungrig.“
    Santos stand auf, um sie zu begrüßen, küsste sie jedoch nicht. Er sah ihr auch nicht in die Augen, sondern wandte den Blick schuldbewusst ab. „Das ist wirklich umsichtig von dir, Liz. Danke.“
    Ihr Puls schlug heftig, die Hände wurden ihr feucht. Sie stellte den Korb auf der Schreibtischecke ab. Warum sieht er mich nicht an? Geradezu verzweifelt wandte sie sich lächelnd Jackson zu. „Ich weiß, wenn ihr in Arbeit steckt, mögt ihr nicht gern zum Essen unterbrechen.“
    „Das liegt nur an diesem Irren, mit dem ich arbeite“, beschwerte Jackson sich lachend. „Er lässt nicht locker. Der bildet sich immer noch ein, er wäre zwanzig und könnte von Kaffee und eisernem Willen leben.“
    „Da wir von Arbeit reden“, sagte Santos leise, ohne auf Jacksons Witz einzugehen, „es wäre besser gewesen, du hättest angerufen, Liz. Dies ist kein besonders günstiger Zeitpunkt.“
    Santos’ Bemerkung war eine deutliche und schmerzliche Abfuhr. Jackson sah ihn verblüfft an und räusperte sich verlegen. „Ich muss noch einen Anruf machen. Liz, es war schön, Sie zu sehen, und danke für das Essen. Wir sprechen später noch.“
    Natürlich. Falls wir uns je wieder sehen.
    Liz verabschiedete sich von Jackson, drehte sich zu Santos um und sah ihm in die Augen. „Was ist los?“
    Er hielt ihrem Blick nur kurz stand. „Wir müssen miteinander reden. Ich wollte schon anrufen, aber … dies ist weder der Ort noch die Zeit.“
    Liz starrte ihn erbleichend an, als ihr die Wahrheit dämmerte. Glory. Es geht um Glory.
    „Du Hurensohn!“ presste sie hervor. „Du hast mit ihr geschlafen, nicht wahr?“
    Er wirkte geradezu komisch schuldbewusst. Sie hätte gelacht, wenn ihr nicht so sterbenselend gewesen wäre.
    Er nahm ihren Arm. „Gehen wir irgendwohin, wo wir ungestört sind.“
    Sie entriss ihm den Arm, Tränen in den Augen. „Du hast sie gevögelt, nicht wahr?“ Sie erhob die Stimme. „Sag mir, dass du das nicht getan hast, Santos. Sag’s mir!“
    „Das kann ich nicht“, erwiderte er ruhig. „Es tut mir Leid. Ich wollte dir nicht wehtun.“
    „O Gott!“ Liz schlang die Arme um sich. Ihr war schlecht. „Nach allem, was war … nach allem, was sie uns beiden angetan hat … wie konntest du?“
    „Ich hatte es nicht geplant.“ Er senkte die Stimme. „Es ist einfach passiert.“
    „Soll es mich vielleicht trösten, dass du von Leidenschaft überwältigt wurdest?“ Ihre Augen schwammen in Tränen. „Das tut es nicht, du Mistkerl.“
    Santos versuchte wieder, ihren Arm zu nehmen, doch Liz sprang geradezu zurück. „Es tut mir Leid, Liz.“
    „Ja, mir auch“, erwiderte sie voller Bitterkeit und Hass. „Wann wolltest du es mir sagen, Santos?“ fragte sie erhobenen Hauptes. „Oder hattest du vor, es mit uns beiden zu treiben?“
    Santos blickte sich unbehaglich um. „Das ist nicht der richtige Ort für eine solche Diskussion. Bitte, Liz, lass uns irgendwohin gehen, wo wir miteinander reden können.“
    „Warum? Weil du versuchen willst, es zu erklären, damit ich mich besser fühle? Vergiss es.“
    „Ich wollte dir nicht wehtun, wirklich nicht.“ Er senkte wieder schuldbewusst den Blick. „Was ich vorhin sagte, stimmt: Es ist einfach passiert.“
    „Und vielleicht sagst du jetzt, dass es ein Fehler war und dass ich es vergessen soll und wir so weitermachen wie

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