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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Anwalt hat sie.“ Als er ihre grimmige Miene bemerkte, fuhr er fort: „O ja, ich habe meine Hausaufgaben gemacht und mir einen guten Anwalt gesucht. Sie haben sicher von Hawthorne, Hawthorne und Steele gehört? Rufen Sie Mr. Steele an, er ist der beste Immobilienanwalt in der Stadt, vielleicht im ganzen Süden.“
    Hope begann zu zittern. Sie hatte von Kenneth Steele gehört. Er war der Beste. „Egal, ich habe das Geld nicht.“
    „Aber Sie können es beschaffen. Das konnte Lily auch.“ Er machte eine allumfassende Geste. „Und sie lebte wesentlich weniger extravagant.“
    „Nein, ich kann nicht.“
    Er schnalzte mit der Zunge und amüsierte sich offenbar auf ihre Kosten. Wenn es nicht so sehr unter ihrem Niveau wäre, würde sie ihm die Augen auskratzen.
    „Ich bin sicher, dieses Haus ist so viel wert, wahrscheinlich mehr. Ich bin sicher, das St. Charles, Ihre Hälfte davon jedenfalls, ist noch mehr wert.“ Er grinste wie der Teufel persönlich. „Man stelle sich vor, der niedere, im Schmutz geborene Victor Santos ist Ihr Geschäftspartner. Oder besser noch, er lebt in Ihrer Villa.“
    „Niemals!“ spie sie wütend aus. „Eine … Kreatur wie Sie wird niemals mein Partner. Eher brenne ich das Haus nieder, als dass ich Ihnen einen Stein überlasse.“
    „Hat Ihnen nie jemand beigebracht, dass man nett sein sollte zu seinen Mitmenschen? Wahrscheinlich denken Sie, dass Sie sich wegen Ihres Reichtums und Ihrer Macht nicht an allgemein gültige Regeln halten müssen. Vielleicht bilden Sie sich ein, nie zur Rechenschaft gezogen zu werden, auch nicht bei der Bezahlung von Schulden. Offenbar halten Sie es nicht für nötig, andere mit schlichter menschlicher Anständigkeit zu behandeln.“ Er lachte, und sie hatte das Gefühl, das Böse rücke näher. „Nun, es ist Zeit zum Umdenken, Hope St. Germaine. Es ist Zeit, Ihre Schuld gegenüber Lily abzutragen.“
    Sie wandte sich von ihm ab und durchquerte das Foyer. Vor einem Sheraton-Konvexspiegel blieb sie stehen und schaute auf ihr verzerrtes Gesicht. Dabei suchte sie fieberhaft nach einem Ausweg. Das Hotel hatte nur noch einen Teil seines einstigen Wertes. Sie verfügte über einige Investments. Zusammen mit ihrem Anteil am Hotel reichten die Einkünfte gerade, ihren Lebensstil beizubehalten. Einige ihrer … Bedürfnisse … hatten sich im Laufe der Zeit als ziemlich kostspielig erwiesen.
    Es war wie bei einem Kartenhaus, entferne eine Karte, und alles bricht zusammen. Was sollte sie nur tun?
    „Es gibt vielleicht einen anderen Weg“, sagte Santos leise.
    Hoffnungsvoll suchte sie im Spiegel Blickkontakt. „Einen anderen Weg?“
    „Mir liegt weder an dem Geld noch an Ihrem Haus, am Hotel oder an Ihren sonstigen Gütern.“
    Hope drehte sich langsam zu ihm um, und zu ihrer Überraschung wirkte er nicht belustigt, sondern ernst. „Ihnen liegt nichts daran?“
    „Nein.“ Er kam auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Mir lag an Lily.“
    „Aber sie ist tot.“
    „Aber ihre Erinnerung nicht“, belehrte er sie nachdrücklich. „Und meine Gefühle für sie sind es ebenfalls nicht. Ich habe beschlossen, ihr das zu geben, wonach sie sich am meisten im Leben und leider vergeblich gesehnt hat: ihre Tochter.“
    „Ich verstehe Sie nicht“, entgegnete sie verwirrt.
    „Hope, Sie werden öffentlich erklären, dass Lily Ihre Mutter war. Sie werden allen erzählen, wer Sie sind und woher Sie stammen.“
    Hope wich entsetzt zurück, einer Ohnmacht nahe. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    „Glauben Sie’s nur, es ist mein Ernst. Vielleicht sollten Sie sich lieber setzen.“
    Sie nickte, sank zitternd in den Sessel, der neben dem Spiegel an der Wand stand, und faltete die Hände im Schoß. „Fahren Sie fort.“
    „Wenn Sie meinem Plan zustimmen, haben Sie Einiges zu tun.“ Da sie wieder nickte, fügte er hinzu: „Sie werden in ganzseitigen Anzeigen Ihre wahre Herkunft erklären. Zunächst in der Times Picayune im Hauptanzeigenteil der Sonntagsausgabe. Als Zweites im New-Orleans-Magazin .“ Er schob die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Füßen vor und zurück. „Sie werden Ihre wahre Abstammung erklären, zugeben, dass Sie jahrelang gelogen haben, und Ihr tiefes Bedauern ausdrücken, weil Sie Ihre Mutter im Stich gelassen haben.“
    „Und dann?“ fragte sie und verkrampfte die Finger ineinander.
    Er lächelte. „Als Nächstes geben Sie eine große Party, eine Gala zu Lilys Ehren. Sie werden Ihre illustren Freunde einladen, die Honoratioren

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