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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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folgte ihr und packte sie am Arm. „Liz, warte. Ich möchte dir danken, dass du mir geholfen hast. Niemand hat je so etwas für mich getan. Es bedeutet mir viel.“
    Liz lächelte: „Vergiss es, Glory. Wie ich das sehe, schulde ich dir immer noch was.“ Sie ging durch die Tür.
    „He, Liz?“
    Liz blieb stehen und sah über die Schulter zurück. „Ja?“
    „Ich mag dich auch. Und ich glaube, es wäre echt cool, deine Freundin zu sein.“
    Strahlend stürmte Liz den Flur entlang.

 
20. KAPITEL
    Glory und Liz wurden unzertrennlich. Sie trafen sich zwischen den Unterrichtsstunden und aßen Lunch zusammen. Nachts redeten sie am Telefon, und am Morgen stiegen sie fünf Haltestellen früher aus dem Bus, damit sie den Rest des Weges zusammen gehen konnten.
    Glory und Liz teilten einander ihre tiefsten Geheimnisse, ihre Hoffnungen und Ängste mit. Ihre Einstellungen zum Leben, zu Familie und Herkunft waren völlig verschieden. Und doch verstanden sie sich so vollkommen, dass sie einander nur stumm ansehen mussten, um zu wissen, was die andere dachte oder fühlte.
    Eine wirkliche Freundin zu haben war eine neue und beglückende Erfahrung für Glory, die sie in vollen Zügen genoss. Sie hätte nie vermutet, dass man sich mit Freunden so gut fühlte und so viel Spaß hatte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie einsam sie ohne Liz gewesen war.
    Glory lebte allerdings auch in der Angst, dass ihrer Mutter die Freundschaft mit Liz missfiel und sie einen Weg finden könnte, sie zu beenden. Schlimmer noch, dass sie Liz vielleicht gegen sie aufbrachte. Sie hätte nicht gewusst, was sie ohne Liz’ Freundschaft tun sollte. So zu leben wie zuvor wäre ihr nicht mehr möglich gewesen.
    Sie hätte sich allerdings keine Sorgen machen müssen. Hope wusste um die Freundschaft ihrer Tochter mit der Stipendiatin. An der Akademie geschah wenig, das Hope nicht erfuhr. Sie hatte etwas nachgeforscht und alles erfahren, was sie über Liz Sweeney wissen musste: Liz war zurückhaltend, höflich und eine eifrige Studentin. Außerdem war sie schrecklich schüchtern und ziemlich unauffällig. Nicht der Typ, der Jungen jagte oder von ihnen gejagt wurde.
    Am besten gefiel Hope jedoch Liz’ heikler Status an der Schule. Ihr Stipendium konnte jederzeit widerrufen werden, aus jedem Grund, den die Verwaltung für angemessen hielt. Als größte Wohltäterin der Akademie wusste Hope, dass sie die Freundin ihrer Tochter notfalls unter Druck setzen konnte, indem sie ihr damit drohte, das Stipendium zurückzuziehen.
    Allerdings hoffte sie, dass es nicht nötig werden würde, auf solche Maßnahmen zurückzugreifen.
    Vorläufig fand Hope, dass Liz Sweeney einen guten Einfluss auf ihre Tochter hatte. Seit die zwei befreundet waren, hatten sich Glorys Benehmen, ihre Noten und ihre Einstellung gebessert. Hope gab dieser Freundschaft ihren Segen. Sie tat das kund, indem sie Glory gestattete, ihre Freundin jederzeit mit nach Hause zu bringen.
    Wirklich jederzeit.

 
21. KAPITEL
    Philip St. Germaine saß an seinem massiven Schreibtisch, der, über achtzig Jahre alt und aus Louisiana-Zypressen gearbeitet, bereits vier Generationen von St. Germaines gedient hatte. Damals, als sein Großvater den Tisch entwarf, waren alle feinen Möbel aus importiertem Mahagoni, aus Walnuss oder Kirsche gearbeitet worden. Zypresse galt als Abfallholz.
    Sein Großvater hatte jedoch darauf beharrt, einheimische Zypresse zu benutzen. Wenn du die Wahl hast, hatte Großvater stets gepredigt, schweife nicht in die Ferne, um deine Wünsche zu erfüllen. Denn dein Herz ist in deiner Heimat, und dort findest du Kraft.
    Heimat. Herz. Philip fuhr mit einer Hand über die polierte Platte. Hier lagen weder Unterlagen noch Aktenordner, noch Kataloge oder Berichte. Das kam nur selten vor. Das Heim gehört der Familie. Auch das hatte er von seinem Vater gelernt, und der wiederum von seinem.
    Etliche gerahmte Familienfotos standen auf dem Schreibtisch, und sein Blick blieb an einem von Hope aus den frühen Jahren ihrer Ehe haften. Bitterkeit stieg in ihm auf. Was war aus der sanften, freundlichen jungen Frau geworden? Was war aus dem Mädchen geworden, das sein Herz zum Überquellen gebracht hatte und ihn an Engel aus Fleisch und Blut glauben ließ?
    Er hatte alle Illusionen über seine Frau verloren. Es hatte wohl an dem Tag begonnen, als sie ihr Neugeborenes zurückwies. Lange hatte er sich eingeredet, dass alles wieder gut werden und sein sorgenfreies Leben andauern würde.
    Diese Zeiten sind

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