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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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konnte die Darlehen aus den erhöhten Einnahmen zurückzahlen, die sich aus mehr Gästen und höherer Belegungsrate ergaben.
    Ja, ich habe es mir genau ausgerechnet.
    Philip sank wieder in seinen Sessel. Allerdings blieb das erhöhte Einkommen zur Darlehenstilgung aus. Wer hätte ahnen können, dass der Boom schlagartig vorüber war? Der Markt wurde geradezu überschwemmt mit Öl. Die Preise sanken in den Keller, und die Ölund Gasförderung wurden eingestellt.
    Zur Krönung wurde die viel gepriesene Weltausstellung in New Orleans ein finanzielles Desaster ersten Ranges.
    Geschäfte schlossen täglich, Entlassungen sorgten für tiefe Einschnitte. Die hoch bezahlten leitenden Angestellten der Ölfirmen und ihre Familien verließen Louisiana in Lichtgeschwindigkeit, und die Touristen blieben aus. Anstelle des erhofften erhöhten Einkommens durch mehr Übernachtungen im St. Charles war die Belegungsrate auf dreißig Prozent und weniger gesunken.
    Philip ließ den Kopf in die Hände sinken. Zwei Rückzahlungstermine für das Darlehen hatte er schon verstreichen lassen müssen. Die Gläubiger hatten sich mit einer Verlängerung einverstanden erklärt. Doch diesmal hatten sie sich geweigert. Sie wollten ihr Geld, und er hatte es nicht.
    „Philip?“
    Er hob den Kopf. Hope stand an der Tür seines Arbeitszimmers. Sie hatte ihr Haar aus dem üblichen Knoten gelöst und es glänzend gebürstet. Es fiel ihr wie eine dunkle Wolke auf die Schultern.
    Der transparente Stoff ihres Hausmantels und das helle Flurlicht ließen die sinnlichen Konturen ihres Körpers erkennen. Philip starrte sie an, sein Mund wurde trocken, und sein Verlangen regte sich. Leise fluchend wandte er den Blick ab.
    „Du verkriechst dich hier schon seit Stunden.“
    „Tue ich das?“
    „Das weißt du selbst.“ Sie kam bis in die Raummitte. „Was ist los?“
    Er streifte sie mit einem kurzen Blick. „Wir stecken in Schwierigkeiten“, erklärte er emotionslos. „Finanziellen Schwierigkeiten.“
    Hope wurde blass. „Was meinst du damit? Wie kann das sein?“
    „Das Darlehen für die Renovierung des Hotels ist fällig. Die Gläubiger wollen es nicht mehr verlängern, und wir haben das Geld nicht.“
    Sie legte eine Hand an die Kehle, und er sah, dass sie zitterte. „Wie viel?“ fragte sie.
    „Fünfhunderttausend.“
    „Aber das ist doch nicht so viel. Die haben wir doch sicher. Irgendwo müssen wir die …“
    Philip stand auf und ging zum Fenster. Er blickte einen Moment in die Dunkelheit und drehte sich dann zu Hope um. „Wir haben sie nicht.“
    „Wirklich nicht?“ fragte sie zurück, als verstehe sie nicht ganz, was er sagte. Sie kam einen weiteren Schritt näher. „Bestimmt können wir doch irgendetwas zu Geld machen. Aktien, Wertpapiere. Auf einem der Konten ist doch sicher …“
    „Da wäre unser Haus“, fiel er ihr ins Wort. „Dein Schmuck. Die Kunstgegenstände. Einige Grundstücke in der Stadt.“ Er dachte an die schlechten Geschäfte, die er in den letzten Jahren gemacht hatte. „Ich habe kräftig in Immobilien investiert, vorwiegend gewerbliche. Der Vermietungspreis für einen Quadratfuß Gewerbefläche lag seinerzeit bei achtzehn Dollar. Achtzehn Dollar, Hope! Und die Gebäude waren zu neunzig Prozent oder mehr belegt. Natürlich habe ich Höchstpreise für die Immobilien bezahlt und damit unsere Finanzkraft so gut wie ausgeschöpft. Heute haben die meisten Gebäude eine geringere Belegungsrate als unser Hotel.“
    Er wagte einen Blick auf seine Frau. Sie wirkte erschüttert, am Boden zerstört. So hatte er sie noch nie gesehen.
    „Verkauf sie, Philip“, sagte sie leise. „Verkauf sie sofort.“
    „Hältst du mich wirklich für so dumm, dass ich daran nicht auch schon gedacht hätte?“
    „Stellst du mir die Frage im Lichte dieser Unterhaltung ernsthaft?“
    Er sah sie einen Moment an, und sein Puls schlug schneller. „Sie sind nicht mehr das wert, was ich für sie bezahlt habe.“ Er wandte sich wieder dem Fenster zu. Langes Schweigen, dann: „Ein Kapitalgeber hat sich erboten, als Gegenleistung für das halbe Hotel, die Renovierungskosten zu übernehmen.“
    „O mein Gott!“ Hope hielt sich an einer Stuhllehne fest. „Was werden die Leute von uns denken? Wir werden die Lachnummer der ganzen Stadt.“
    „Ich habe schon abgelehnt.“
    „Du hast … abgelehnt?“ Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Aber was sollen wir dann wegen dieses Darlehens unternehmen?“
    Er drehte sich wieder zu ihr um. „Das Hotel ist

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