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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Höflichkeit bei meiner zukünftigen Schwiegertochter und ihrer Familie vorstellig zu werden. Und natürlich möchte ich meinen einzigen Sohn in so einer schwierigen Zeit unterstützen.“ „Wer es glaubt wird selig“, dachte David sarkastisch, der alte Mistkerl hatte sich noch nie um seinen Sohn oder sonst jemand gesorgt, er hatte etwas vor, aber was. Diesmal war es David, der einfach auflegte, er hatte es jetzt bald mit zwei Feinden zu tun, denn würde sein Vater auch nur den Hauch eines Verdachts schöpfen, was er wirklich mit dem Erdenkind vorhatte, würde er ihn ohne zu zögern kaltstellen.

9.Kapitel

    Sie musste vor Ersch öpfung unter dem Baum eingeschlafen sein, denn als Anna den Kopf hob, stand sie wieder einmal im abgebrannten Wald und in dem blutigen Regen, der den Brand gelöscht hatte. Im Gegensatz zu sonst hetzte sie nicht wie von Furien gehetzt durch den Wald, während er noch brannte, sondern durchquerte die verbrannte Erde langsam, fast schon andächtig und konnte den Tod um sich herum spüren. Als sie zum Baum kam, hatte sich auch dort die Vision abermals verändert, neben dem verkohlten Stumpf standen Patrick und David, einer links der andere rechts davon, und sie streckten ihr auffordernd eine Hand entgegen. Anna graute davor wieder von der Blutflut überschwemmt zu werden, aber ihre Beine bewegten sich wie von alleine auf den Stumpf zu. Je näher sie kam, desto lauter konnte sie das Gluckern und Brodeln der blutigen Masse hören. Als sie vor dem Baumstamm stand, ergriff sie die Hände der beiden, die sie ihr immer noch hinstreckten. Sie zogen sie den letzten Meter nach vorne, bis sie so nah am Stamm stand, dass sie hineinsehen konnte. Wie schon zuvor brodelte die blutige Masse darin, aber heute ergoss sie sich nicht sofort über sie, sondern begann sich zu bewegen, eine Kontur zu formen. Anna strengte ihre Augen an, um etwas zu erkennen, es war ein Gesicht dass sich formte. Zuerst waren es noch vage Züge, aber je mehr sie Form annahmen, desto vertrauter wirkten sie, bis sich schließlich das schmale, strenge Gesicht von Joseph Namarra, dem Zirkelherrn darin abzeichnete. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, kam die Bedrohung von ihm, oder war es Etwas das passieren würde, wenn sie sich falsch entschied. Inzwischen wurde das Gesicht aus der Masse gedrückt, stieg nach oben, gefolgt von einem Hals, einem Oberkörper, bis die Silhouette eines blutigen Mannes vor ihr auf dem Stumpf stand. Sie wollte zurückweichen, aber immer noch hielten die beiden Männer ihre Hände fest. Die Gestalt streckte die Arme nach ihr aus, sie zerrte um sich loszureißen aber die beiden Männer waren zu stark. Als die Hände der Gestalt sie schließlich berührten, löste sie sich auf und ergoss sich als blutige Flut über sie. Anna schrie auf, als die volle Wucht der Flut sie traf, aber diesmal fiel sie nicht, Patrick und David hielten immer noch ihre Arme, und sie zogen jetzt an ihr, so angestrengt, dass die Flut sie nicht wie zuvor zu Boden werfen konnte. Als die Flut sich völlig über den Boden verteilt hatte, stand Anna noch immer, über ihre Hände mit den Beiden verbunden. Als sie den Kopf hob, um nach oben zu sehen, war da nur der unversehrte Stamm des alten Baumes, sie war aufgewacht und kniete noch immer im Moos. Wut stieg in Anna hoch, sie brüllte: „Was soll das denn wieder bedeuten, sie können ja nicht beide der Richtige sein. Wie wäre es mal mit einer präzisen Auskunft.“ „Dürfte ich erfahren, warum du den Baum anbrüllst, und gleich nebenbei, warum du überhaupt im Morgengrauen hier bist, anstatt in deinem Bett zu liegen?“, erklang eine männliche Stimme hinter ihr. Anna fuhr erschrocken herum, sie war so in der Vision gefangen gewesen, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte. Lukas, der Mann ihrer Freundin und Ranger und so ganz nebenbei Werwolf stand hinter ihr und musterte sie besorgt. „Hexenzeug“, murmelte sie, „und was tust du hier? Das ist nicht deine normale Jagtroute.“ „Stimmt, Jess hat mich rausgescheucht um dich zu suchen, als deine Eltern bei ihr angerufen haben, weil du nicht nach Hause gekommen bist. Sie hat darauf bestanden, dass ich dich suche, und ich hatte schon vermutet, dass du hier bist. Jess hat mir erzählt, was los ist, muss ganz schön hart sein.“ „Das kannst du laut sagen, ich hatte auf eine Antwort gehofft, aber es ist eher noch verwirrender geworden.“ „Bis zu meiner Hütte müssen wir laufen, aber dann kann ich dich nach Hause fahren, wenn du

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