Verbotene Gefuehle
Mist. Patrick, das ist Lukas er hat mich nur heimgefahren.“ Er fragte, ohne den anderen aus den Augen zu lassen: „Warum bist du dann so verstört? Hat dieser britische Idiot dir etwas getan?“ Bei dem Gedanken, dass der Mistkerl ihr etwas angetan hatte, und er es nicht verhindert hatte, weil er abgehauen war, verkrampfte sich sein Magen zu einem eisigen Klumpen. Sie stöhnte gequält auf, „Niemand hat mir was getan, ich hatte nur eine ziemlich miese Vision. Und würdet ihr jetzt, wo das geklärt ist, endlich beide verschwinden, ich kann das jetzt echt nicht gebrauchen.“ Lukas sah sie ernst an und fragte besorgt: „Bist du sicher Anna? Soll ich dich nicht reinbringen“. „Danke Lukas, aber ich bin sicher, er wird nicht gehen, bevor du gehst. Und zwei kämpfende Wölfe auf der Straße kann keiner von uns gebrauchen.“ Er nickte ihr noch mal kurz zu, funkelte Patrick an und stieg wieder in seinen Wagen. Als er endlich weg war, richtete Patrick seinen Blick auf Anna und warf ihr vor: „Und wer ist der Kerl jetzt bitte wieder? Noch ein Teilnehmer am Prophezeiung Contest?“ „Patrick du bist so ein Idiot, Lukas ist der Mann meiner besten Freundin und ihr Gefährte, also hör auf, dich so aufzuführen. Ich bin gerne heute Abend für dich da, ich komme gegen sechs zu dir, aber jetzt brauche ich meine Ruhe.“ Damit lies sie ihn einfach stehen, und er war sich nicht sicher, ob er sie küssen oder schütteln wollte, so verrückt machte ihn seine Hexe.
Im Haus waren ihr sofort ihre völlig aufgelösten Eltern entgegen gekommen, im Gegensatz zu ihren sonstigen Angewohnheiten hatte sie die Fragen abgewimmelt und war auf ihr Zimmer geflüchtet und hatte sich dort auf ihr Bett geworfen. Sie hatte diesen ganzen Schlammassel so unendlich satt, Patrick machte sie zwar wahnsinnig an, aber er war ein Idiot. David mochte sie und sie sorgte sich um ihn, aber so richtig überspringen wollte der Funke bei ihr einfach nicht. Und dann noch diese verrückte Vision. Sie konnte ja schlecht beide wählen, und dann noch der Zirkelherr, der in der blutigen Masse auftauchte, sie konnte sich das Gesicht ihrer Eltern nahezu bildlich vorstellen, wenn sie ihnen eröffnen würde: „Ach ja, der Zirkelherr ist das Böse, wir müssen gegen ihn vorgehen, ich weiß nur nicht wie.“ Oh ja das Ganze wurde immer verdrehter, vielleicht war sie einfach verrückt und nichts davon war real und ein paar gute Beruhigungsmittel würden all ihre Probleme lösen, genau das war es, sie konnte nicht anders, sie begann hysterisch zu kichern.
Bis zum Abend hatte sie sich zum Glück wieder soweit gefangen, dass sie nicht mehr völlig von der Rolle war. Sie machte sich fertig, um wie versprochen um sechs bei Patrick anzuklopfen, aber ihr schlechtes Gewissen David gegenüber plagte sie. Er hatte ziemlich verletzt gewirkt, als sie einfach so weggelaufen war. Sie sollte ihn anrufen, aber was hätte sie ihm sagen sollen, sie war noch immer nicht viel schlauer als gestern, am liebsten hätte sie sich in ihrem Bett versteckt und irgendjemand anderem die Entscheidung überlassen. Sie beruhigte sich, indem sie sich vornahm, es morgen Abend, wenn sie David wieder traf, wieder gut zu machen und zu versuchen ihn zu beruhigen. Aber im Moment verkraftete sie es eindeutig nicht, es an einem Abend mit beiden zu tun zu bekommen.
Eine viertel Stunde später stand sie vor Patricks Einzimmerappartment und klopfte. Als er ihr öffnete, verschlug es ihr den Atem. Patrick stand nur mit einer engen Jeans bekleidet in der Tür und lächelte sie sinnlich an: „Komm doch rein, ich habe schon sehnsüchtig gewartet.“ „Was zum Teufel soll das, zieh dir gefälligst was an“, zischte sie ihn an. Er lachte nur samtig auf, „aber meine schöne Hexe, warum denn? Mir ist warm genug.“ Anna biss wütend die Zähen aufeinander, aber sie trat trotzdem ein, um nicht noch die alte Mrs Bernstin auf sich aufmerksam zu machen. Die alte Hausbesitzerin war sowieso die reinste Dorfzeitung, wenn sie mitbekam, dass Anna mit einem halb nackten Patrick hier rumstand, würde morgen die halbe Stadt über eine Affaire tuscheln, ach was, die ganze Stadt. Er schloss die Tür, trat hinter sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Dir muss warm sein, lass mich dir die Jacke abnehmen.“ „Was soll der Blödsinn? Ich kann meine Jacke sehr gut alleine ausziehen.“ „Sicher, aber du stehst doch so auf britische Höflichkeit, also lass es mich auch mal versuchen“, schnurrte er, dabei trat er so nah an sie
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