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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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aufgelöste Schöpferin schließlich endlich verlassen konnte, hatte mein erster Weg mich in ein Einkaufszentrum geführt, hatte ich schon erwähnt, wie praktisch rund um die Uhr Öffnungszeiten für uns Vampire sind? Dort konnte ich mir endlich wieder vernünftige Klamotten und eine moderne Frisur zulegen. So startete ich in mein endlich wieder freies Leben und machte mich auf den Weg nach New York City. Ich hatte diese Stadt aus zwei Gründen gewählt, erstens es war leicht dort unterzutauchen und zweitens es war herrlich weit weg von meiner Ersatzmutter.
    Nach der ersten Euphorie wurden mir die Probleme, die sich außerhalb ihres kleinen Märchenreiches ergaben nur allzuschnell bewusst. Ich war zwar inzwischen sechsundzwanzig Jahre alt, und damit längst erwachsen, aber ich steckte noch immer im Körper einer Sechzehnjährigen, und zwar einer die viel zu jung wirkte, als dass ich irgendjemand vom Gegenteil hätte überzeugen können. Was mich im Wesentlichen vor zwei Probleme stellte, erstens niemand würde mir einen Job geben, von dem ich leben konnte, nun ja besser gesagt mein totes Leben finanzieren konnte. Zweitens niemand würde mir legal eine Wohnung vermieten. Was konnte ich also tun, nun genau das was jeder ausgerissene Teenager macht, ich tauchte in der Illegalität unter. Ich mietete mir von einem schleimigen Typen im schlechtesten Viertel eine Wohnung, die eher die Bezeichnung Verlies verdient hätte. Denn eigentlich bestand sie nur aus einem einzigen Zimmer, von dem provisorisch ein winziges Bad abgetrennt war. Davon abgesehen hatte sie nur ein winziges Fenster, was bedeutet, es war selbst an sonnigen Tagen stockdunkel. Was jeden vernünftigen Menschen nun abgeschreckt hätte, war für mich ideal. Ich fand auch bald eine Methode, wie ich meinen Blutdurst und mein Geldproblem auf einmal lösen konnte. Dabei half mir ironischerweise mein unterentwickelter Körper. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Perverse es auf der Welt gibt, und die meisten davon scheinen in dieser Stadt zu leben. Ich besorgte mir ein paar nuttige Tops und Röcke und stellte mich auf den Straßenstrich für Minderjährige. Eine ekelhafte Sache, aber sie funktionierte und das prächtig. Ich musste nur warten, bis so ein Mistkerl mich aufgabelte, mich von ihm in irgendeine dunkle Gasse oder Parkplatz fahren lassen, und dort legte ich los. Ich betäubte ihn, trank sein Blut und raubte ihn aus. Um meine Spuren zu verwischen und Regel eins zu befolgen, biss ich nicht zu, sondern schnitt sie in den Hals. Wenn die Kerle wieder aufwachen, glauben sie Opfer eines einfachen Überfalls geworden zu sein. Und das Beste ist, sie gehen nicht mal zu den Cops, weil sie schlecht zugeben können, eine Minderjährige aufgerissen zu haben. Tja ich kriege was ich will, und die kriegen was sie verdienen, irgendwie perfekt. Auf die Art und Weise verbrachte ich die nächsten fünfunddreißig Jahre. Das ist so ziemlich die stark gekürzte Zusammenfassung meines bisherigen Lebens.

    Eric

    Mein Leben begann in einem kleinen Städtchen irgendwo am Land. Es war eine kleine Stadt, in der jeder jeden kennt, wo es keine Geheimnisse gibt. Aber heute weiß ich, es gibt Geheimnisse, immer und überall, man muss sie nur erkennen. Es war letztendlich auch eine Reihe von Geheimnissen, die mich von jenem kleinen Städtchen nach New York City gebracht hat. Das Erste und wohl demütigendste davon wurde mir vor zehn Jahren eröffnet, als ich Amber meine große Liebe, dabei überraschte, wie sie meinen Bruder verführen wollte. Statt einer Entschuldigung bekam ich von ihr nur eine höhnische Erklärung, sie hätte mich nur benutzt, um an Jacob heranzukommen. Jacob mein älterer Bruder, der den Absprung aus diesem verschlafenen kleinen Nest geschafft hatte, und nur mehr am Wochenende dorthin zurück gekommen war. Rückblickend gesehen muss ich sagen, dass ich ein Narr war, anzunehmen eine Frau wie sie könnte sich in den jüngeren Bruder mit der Sehschwäche, dem schüchternen Naturell und kaum Geld verlieben, wenn der selbstbewusste Frauentyp Jacob in Reichweite war. Zu meiner Genugtuung hatte er sie abblitzen lassen. Aber an diesem Tag war mit Amber auch die Illusion einer glücklichen Zukunft für mich in meinem alten Leben gestorben. Denn wenn ich für sie nur ein Werkzeug war, könnte ich es auch für jede andere sein. Ich hatte genug von Beziehungen und vom Leben im Allgemeinen.

    Das zweite Geheimnis hielt mein Bruder für mich bereit. Er offenbarte es mir, nachdem

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