Verbotene Geliebte des Scheichs
verfahrene Situation zu retten?“ In einer emotionalen Aufwallung war Aarif zum vertrauten Du ihrer heißen Liebesnacht zurückgekehrt, und Kalilas Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
„Indem wir lügen?“, fragte sie rau.
„Indem ich dich beschütze!“ Aarif wirbelte herum, und Kalila wich instinktiv einen Schritt zurück. Ein Manöver, das er mit einem harten Auflachen quittierte. „Der Himmel weiß, ich habe wieder einmal versagt! Aber diesmal werde ich die Sache auch selbst wieder in Ordnung bringen!“ Aus seiner Stimme sprach eiserne Entschlossenheit.
„Wie?“, wisperte Kalila.
„Ich werde mit Zakari reden.“
Sie schloss die Augen und wollte sich weder das Gespräch zwischen den Brüdern vorstellen noch was das Ergebnis ihrer Unterhaltung für sie bedeuten würde.
„Dann ruinierst du meine Hochzeit, und …“
„Ich werde ihm sagen, dass ich allein die Schuld …“
„So war es aber nicht!“, fuhr sie wütend dazwischen. „Willst du ihm etwa weismachen, du hättest mich vergewaltigt?“
Tiefe Zornesröte ließ Aarifs grimmiges Gesicht noch finsterer erscheinen. „Ich war verantwortlich!“, sagte er kalt, und Kalila konnte sehen, wie viel Anstrengung es ihn kostete, sich zu beherrschen. „Ich hätte es stoppen können … mich wegdrehen müssen!“ Er brach ab und schüttelte heftig den Kopf. „Dich habe ich bezichtigt, selbstsüchtig zu sein, Kalila, aber ich bin viel schlimmer als du.“
Während er sich anklagte, ging sie auf ihn zu und legte eine Hand auf seinen Arm. „Aarif, ich hätte protestieren oder mich wehren können. Ich habe es nicht getan und wollte es auch gar nicht. Als du mich berührt und geküsst hast …“
„Nicht!“, sagte er heiser und schüttelte ihre Hand ab. „Versuch nicht, etwas zu romantisieren, was ein Akt hemmungsloser Lust war!“
Kalila blinzelte. Seine Worte waren für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Schlimmer noch! Es fühlte sich an, als würde Aarif die kostbaren Erinnerungen der letzten Nacht wie altes Papier zusammenknüllen, achtlos zu Boden werfen und dann noch darauf herumtrampeln.
„So war es nicht“, flüsterte sie verzweifelt. „Aarif, mach es doch nicht zu etwas Schmutzigem …“
„Es war schmutzig! Und unverzeihlich, Kalila! Kannst du das denn nicht sehen? Mein Bruder hat mir vertraut. Hat dich, seine Braut , meiner Fürsorge anvertraut. Und ich habe das schlimmste Verbrechen von allen begangen. Ich habe meinen eigenen Bruder betrogen …“ Seine Stimme verebbte, und die Qual in seinen Au gen machte auch Kalila stumm.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Aarif weitersprach.
„An dem, was letzte Nacht zwischen uns war, ist nichts Gutes, Kalila. Und wenn dir Anstand und Ehre etwas sagen, wirst du es auch zugeben müssen.“
Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Dicke Tränen rannen ungehindert über ihr bleiches Gesicht, doch sie wich seinem Blick nicht aus. In dem las sie trotz seiner harschen Worte sogar Verständnis und … Mitleid?
„Wahrscheinlich glaubst du sogar, du seiest in mich verliebt. Hast du mir nicht selbst gesagt, dass du dich danach sehnst? Möglicherweise ist dir bis jetzt nicht einmal bewusst, was wirklich heute Nacht zwischen uns geschehen ist. Du hast dich, ebenso wie ich, von der außergewöhnlichen Situation hinreißen lassen. Um deine Schwäche nachträglich zu rechtfertigen, willst du jetzt mehr daraus machen, aber mit Liebe hatte das absolut nichts zu tun, Prinzessin.“
Kalilas Kopf war unter dem Gewicht des brutalen Statements immer mehr auf die Brust gesunken. Doch als sie sprach, war ihre Stimme kalt und beherrscht. „Du sagst das nur, weil es die einzige Möglichkeit für dich ist, damit fertig zu werden, Aarif.“
Er lachte hohl. „Glaubst du etwa wirklich noch an Märchen?“, fragte er sarkastisch.
„Wie ein Märchen fühlt sich das für mich wahrlich nicht an“, gab sie ruhig zurück. „Aber ich weigere mich auch, schlecht zu machen, was zwischen uns war, Aarif … nur, weil es verboten ist. Bei dir habe ich etwas gefunden, von dem ich überzeugt bin, dass kein anderer es mir geben kann. Und ich weiß, dass es dir ebenso geht. Aber glaub, was du willst, wenn du dich dabei besser fühlst …“
Sein Mund verhärtete sich, in den dunklen Augen glomm ein gefährliches Feuer.
Kalila lächelte traurig und wandte sich ab. „Es wird Zeit … lass uns gehen.“
Sie packten ihre Sachen in angespanntem Schweigen.
Kalila fühlte nichts mehr. Ihr Körper war so
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