Verbotene Geschichte
anderen Berichten zufolge, ebenfalls weiß).
Berühmt wurde der Bericht eines gewissen James Gaussman, Pilot der US-Airforce, den der Autor Walter Hain 1991 erstmalig in Deutschland im Rahmen eines eigenen Artikels für die Ancient Astronaut Society publizierte. Nach Auskunft von Hain wollte er auch ein Foto der »Weißen Pyramide« veröffentlichen, was die Redaktion jedoch abgelehnt habe. (Erst Anfang 1994 wurde dieses Bild, das angeblich aus dem Archiv des US-Militärs stammen soll, in Hartwig Hausdorfs viel beachtetem Buch Die weiße Pyramide erstmals in Deutschland publiziert.) In dem Artikel hieß es, Gaussman habe die »Weiße Pyramide« 1945 während des Zweiten Weltkriegs auf einem Routineflug über dem Qin-Ling-Shan-Gebirge bemerkt. Er soll es auch gewesen sein, der die erste und bislang einzige Aufnahme dieser archäologischen Sensation machte. Walter Hain zitiert Gaussman folgendermaßen:
» I ch flog um einen Berg, und dann kamen wir über ein ebenes Tal. Direkt unter uns lag eine gigantische weiße Pyramide. Es sah aus wie im Märchen. Die Pyramide war von schimmerndem Weiß umhüllt. Es hätte auch Metall sein können oder irgendeine Art von Stein. Sie war an all ihren Seiten völlig weiß. Das Bemerkenswerteste daran aber war die Spitze: ein großes Stück edelsteinähnliches Material. [...] Es war für uns unmöglich zu landen, obwohl wir es gerne getan hätten. Wir waren von der gewaltigen Größe dieses Dinges tief beeindruckt.«
Die Höhe des mächtigsten Bauwerkes der Welt wurde von Gaussman auf etwa 300 Meter geschätzt und die Seitenlänge sogar auf 485 Meter. 1967 griff der französische Autor Robert Charroux (1909-1978) die Story der Riesenpyramiden in einem Buch auf. Charroux, einer der Vorreiter der Prä-Astronautik und »fantastischen Literatur«, schrieb, sie liege angeblich in einer »Sperrzone«, sei 1000 Fuß hoch und an jeder Seite in einer anderen Farbe bemalt. Ihr Alter schätzte er auf 4000 Jahre, eine Zeit, als »höher entwickelte Venusier Mexiko, Peru und Kleinasien beherrschten«, so Charroux.
Aber wo genau befindet sich das Bauwerk?
Dr. Marc Carlotto zieht Vergleiche zwischen »Pyramiden auf dem Mars« und der »Weißen Pyramide«. In seinem Buch Faszination Mars schreibt er, die Pyramide liege 100 Kilometer südwestlich der Stadt Xian. Charroux nannte als Standort »40 Meilen südwestlich von Sian« (= Xian).
Walter Hain wiederum, ebenfalls ein Verfechter der These von künstlichen Monumenten auf dem Mars, schreibt in
seinem Buch Das Marsgesicht (1995), die Riesenpyramide befinde sich »nördlich der heutigen Stadt Hsi-King (Sian) am Fuße des Flusses Wi-ho, exakt auf 34,26 Grad nördlicher Breite und 108,52 Grad östlicher Länge«. »In unmittelbarer Nähe liegt die kleine Ortschaft Pai-miao-ts’un«, heißt es bei ihm weiter.
Das sind doch sehr präzise Angaben. Deshalb stellte ich mir schon 2001 die Frage: Warum konnte die Pyramide bisher noch nicht gefunden werden? Seinerzeit schrieb ich:
» U nd wenn Hain unter Berufung auf Cathie die Pyramide >nördlich der heutigen Stadt Hsi-King< – damit ist Xian gemeint- mit exakten Koordinaten lokalisieren will, dann ist es fraglich, ob der Bau tatsächlich diese gewaltige Höhe hat. Er muss einfach zu finden sein.«
Stellen wir die Frage nach dem Standort aber vorerst noch zurück.
Denn auch etwas anderes ist bisher kaum beachtet worden: Auf dem Bild der Pyramide, auf dem man im Hintergrund so etwas wie ein Dorf zu erkennen glaubt, ist definitiv nicht jenes Bauwerk zu sehen, das Gaussman beschrieben hat. Vielmehr ähnelt es den Pyramiden in der Gegend von Xian, die Hausdorf und Krassa umfassend dokumentierten. Gaussman beschrieb die Pyramide schwärmerisch als vollkommen weiß. Auch will er an der Spitze »ein großes Stück edelsteinähnliches Material« gesehen haben. Eine Art Abschluss-Stein, der bei den Ägyptern Pyramidion genannt wurde und Teil einer »klassischen« Pyramide ist. Die
kursierende Aufnahme zeigt aber einen gewöhnlichen Erdbau mit enormen Erosionen. Eine der Erdpyramiden, die bei Xian häufig vorkommen.
Tatsächlich verschwimmen die »Fakten« bei intensiveren Recherchen bezüglich des Ursprungs der Berichte immer mehr. Jörg Dendl gelang es schließlich, die Herkunft des Berichtes (es sind eigentlich zwei Berichte) über die Riesenpyramide in China zu ermitteln. Es war die New York Times vom 28. März 1947.
Die Zeitung berichtete damals, der TWA-Pilot Maurice Sheahan sei es
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