Verbotene Geschichte
Jutuo und die Ruinen der Pyramiden sprachen. Er sagte mir:
» R ückblickend weiß ich, dass wir nach der Nadel im Heuhaufen gesucht haben. Per Motorboot 4 Inseln von über 100 abgesucht, da steht schon statistisch was dagegen. [...] Nun gut, möglich ist es, eine Spur ist Granitvorkommen auf einer der besuchten Inseln – in einer der Beschreibungen ist ja von einem ›Granittal‹ die Rede.«
Zu allem Überfluss gibt es noch eine andere Quelle, die der Historiker Jörg Dendl aufspürte und in der alle bekannten Gerüchte, die sich um die Pyramiden im Dongting-See ranken, bereits enthalten waren. Es handelt sich um einen Artikel, der bereits 1961 in der dubiosen Zeitschrift »Das vegetarische Universum« (Nr. 9/1961) erschien. War dieser Text der Auslöser für das Interesse Einsles, Krassas und anderer Phänomene-Forscher an diesem angeblichen Mysterium? Oder gibt es tatsächlich einen (mittlerweile verschollenen) archäologischen Bericht von diesem Professor Chi Pen Lai? Kann die geheimnisvolle Insel Jutuo überhaupt
noch gefunden werden, nachdem sich der See durch die Neulandgewinnung enorm verändert hat, wie Luftbilder im Internet beweisen?
Wir wissen es nicht. Die Suche nach einem zweifelhaften Mythos geht also weiter...
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DIE »WEISSE PYRAMIDE« – DAS ENDE EINER SUCHE?
Die höchste Pyramide der Welt steht in Ägypten, das weiß doch jedes Kind. Es ist die Cheops-Pyramide in Gizeh. Ganze 147 Meter war das rund 4500 Jahre alte Monument einst hoch.
Was aber, wenn die Geschichtsbücher neu geschrieben werden müssten? Wenn die höchsten Pyramiden nicht in Ägypten stünden, sondern...
Lange geisterten Gerüchte über eine »riesige weiße Pyramide« durch die Literatur. In China sollte sie stehen und doppelt so hoch sein wie die berühmte Cheops-Pyramide.
Der erste Hinweis auf ihre Existenz stammt aus dem Jahr 1912, als die Geschäftsreisenden Fred Meyer Schroder und Oscar Maman in der Provinz Shaanxi unterwegs waren, etwa 60 Kilometer südwestlich der heutigen Stadt Xian. In den Gebirgen von Qin Ling-Shan stießen die beiden auf eine Pyramide, die etwa 300 Meter in der Höhe maß und oben mit einer Plattform versehen war, ähnlich wie es bei den Pyramiden in Amerika der Fall war. In ihrem Reisetagebuch,
welches von Flugkapitän Bruce L. Cathie aus Neuseeland entdeckt wurde, hielten Maman und Schroder fest:
» E s war noch viel unheimlicher, als wenn wir sie in der Wildnis gefunden hätten. Aber diese [es wird von mehreren Pyramiden berichtet, L.A.F.] lagen gewissermaßen unter den Augen der Welt, sind aber in den westlichen Ländern völlig unbekannt.«
Nun ist aber dieser Hinweis keineswegs auch ein Beweis für die reale Existenz der Pyramide(n). Er stammt zwar bereits aus dem Jahr 1912 – doch wurde er erst Jahrzehnte später veröffentlicht. In einer Zeit, als Gerüchte über Pyramiden in China bereits weltweit kursierten. Und schon 1938 hatte der Pilot Wulf Diether Graf zu Castell, der zwischen 1933 und 1936 für die Fluggesellschaft Eurasia tätig war, sein Buch Chinaflug veröffentlicht, das auch zwei Fotos enthielt, auf dem 50 Meter hohe Pyramiden zu sehen waren. In der Gegend um Xian gebe es, erklärte er, an die 50 derartige Erdbauten, die als Gräber dienten und zwischen zehn und 50 Meter hoch seien.
Heute können wir sogar von bis zu 100 (wenn nicht gar noch mehr) dieser Bauwerke in China ausgehen, denn den Autoren Hartwig Hausdorf und Peter Krassa gelang es schon vor 15 Jahren, viele davon aufzuspüren. Es gibt sie also. Nach Meinung der Archäologen sind sie etwa 2000 Jahre alt und Königsgräber der Han-Dynastie (etwa 206-220 nach Christus). Dies wurde bereits Bruce Cathie in einem Brief der chinesischen Behörden vom 1. November 1978
mitgeteilt. Der Historiker Jörg Dendl fasste 1996 in dem Magazin G.R.A.L. die archäologischen Erkenntnisse über die chinesischen Erdgräber zusammen. Und Dietmar Schröder widmete sich ihnen in einem Artikel für Sagenhafte Zeiten (Nr. 4/2001) ebenfalls.
Die Gerüchte und Mutmaßungen über chinesische Erdpyramiden können also schon seit Langem als bestätigt gelten.
Rätsel indes gibt weiterhin die »Weiße Pyramide« auf, die angeblich höchste der Welt. Sie soll noch Reste einer farbenfrohen Bemalung aufweisen. Die im Süden liegende Seite sei rot, heißt es, nach Osten hin sei sie blaugrau, nach Norden schwarz und gen Westen leuchte sie in strahlendem Weiß. Die »Spitze« hingegen sei goldfarben (beziehungsweise,
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