Verbotene Geschichte
mal verkneifen« musste, und bezeichnete am 31. August die ganze Sache als »ultimativen Medien-Unfug«.
Seriös hingegen wurde die Story auf Grenzwissenschaftaktuell. de von Andreas Müller am 26. August betrachtet. Dort versuchte man in dem Beitrag »Kontroverse um angebliche Alien-Mumie« die wenigen, unsicheren Fakten zusammenzutragen. Ein abschließendes Urteil konnte der Leser dort allerdings nicht erfahren.
Die Debatte ging noch eine Weile weiter (im Quellenverzeichnis zu diesem Kapitel sind die Fundstellen der wichtigsten Stimmen aufgeführt). Doch immer mehr setzte sich die Meinung durch, es habe sich tatsächlich um einen Affen gehandelt. Und diese Vermutung wurde auch von Zoologen zunehmend bestätigt.
Andere User ließen nicht von der Alien-These ab. Auch nicht, als Focus online am 1. September 2009 die Sache aufnahm und das Wesen als Schwindel deutete. Die Autorin Eva Kuck bezog sich dabei auf den Zoologen Professor Gerhard Haszprunar von der Ludwig-Maximilian-Universität
München und Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlung Bayerns.
»Ich halte das für Schwindel«, sagte der Professor und beklagte gleichzeitig (wie auch die UFO-Fans) die mangelhaften Informationen zu der Story. »Meiner Meinung nach handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein junges Affenbaby, dem das Fell abgezogen wurde«, resümierte der Zoologe. Auch der große Kopf der Kreatur erkläre sich so, dass Affen-Babys wie auch die von Menschen im Verhältnis zum Körper sehr große Köpfe haben.
24
DER BUNDESTAG UND DIE AUSSERIRDISCHEN
Man denkt ja immer, unsere Politiker würden sich nur für das aktuelle Tagesgeschehen interessieren. Doch es gibt auch Ausnahmen. Den ehemaligen Abgeordneten von Bündnis Neunzig/Die Grünen Peter Hettlich zum Beispiel, der im Juni 2009 eine Anfrage zur »Haltung der Bundesregierung zur Existenz intelligenter extraterrestrischer Lebewesen« an den Deutschen Bundestag richtete. Darin wollte er wissen:
» W ie hoch schätzt die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit der Existenz intelligenter extraterrestrischer Lebewesen ein, und für wie hoch hält sie die Wahrscheinlichkeit, dass Außerirdische auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland landen?«
Klare Frage. Und auch die Antwort, die Jochen Homann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Hettlich am 22. Juni 2009 erteilt, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig:
»Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, die eine zuverlässige Einschätzung der Wahrscheinlichkeit extraterrestrischen Lebens erlauben würden.«
Die Bundesregierung weiß also nicht, ob es intelligentes Leben im All gibt. Nun, damit steht sie nicht allein – obwohl viele ernst zu nehmende Wissenschaftler die Existenz von Außerirdischen schon lange nicht mehr ausschließen.
Homann weiter:
» E ine Landung Außerirdischer auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland hält die Bundesregierung nach heutigem wissenschaftlichem Kenntnisstand für ausgeschlossen.«
Ausgeschlossen ? Da würde aber jeder UFOloge, der etwas auf sich hält, heftig widersprechen.
Ob es denn in Deutschland – hatte Hettlich auch noch wissen wollen -, Pläne, Leitlinien, Bestimmungen oder Verhaltensvorschriften für den Fall einer Landung von und Kontaktaufnahme durch Außerirdische gebe. Und ihm wurde beschieden: »Aufgrund der Antwort zur (vorherigen) Frage... erübrigt sich eine Beantwortung.«
Dito auf Hettliches Frage, in wessen Zuständigkeitsbereich ein solches Ereignis denn fallen würde.
Die Bundesregierung weiß also nichts und zuständig ist auch keiner. Aber vielleicht hat sich dies ja seit dem Amtsantritt der schwarz-gelben Regierungskoalition geändert! Da müsste sich eigentlich bald mal wieder ein Abgeordneter finden, der dieselbe Anfrage noch einmal einbringt...
Hettlich jedoch, um auf ihn noch einmal zurückzukommen, dürften die Antworten, die ihm erteilt wurden, nicht überrascht haben. Denn ähnliche Auskünfte hatte er zwei Wochen zuvor auch schon von Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen erhalten. Von ihr hatte er erfahren wollen, welche Finanzmittel die Regierung seit 1990 für die Suche nach Intelligenzen im All bereitgestellt habe, ob Deutschland in irgendeiner Weise an einer solchen Suche beteiligt sei. Und natürlich interessierte ihn auch zu diesem Zeitpunkt schon, »wie hoch die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit der Existenz
Weitere Kostenlose Bücher