Verbotene Geschichte
seit jeher, dass einer der Stämme Israels schon in biblischen Zeiten (600 vor Christus) den Atlantik überquerte.
Was natürlich alles andere ist als ein historischer Beweis.
Im Unterschied zu der Tatsache, dass die Drachenboote der Wikinger schon etwa im Jahr 1000 die nordöstlichen Gestade des später Amerika genannten Kontinents erreichten. Der Insel, auf der sie landeten – dem heutigen, zu Kanada gehörenden Neufundland – gaben Leif Erikson (975-1020) und seine Mannen den schönen Namen Vinland – Grasland.
Doch blieben sie bloß dort, oder haben sie auch die weiter südlich gelegenen Gefilde des Kontinents erkundet? Oder wie sonst lässt sich der Fund einer Münze im Bundesstaat Maine erklären, deren Analyse eindeutig ergeben hat, dass sie von den Wikingern stammte und irgendwann zwischen 1065 und 1080 geschlagen wurde. Die Entfernung zwischen der heute allgemein anerkannten isländisch-grönländischen Siedlung auf Neufundland und der Fundstelle des »Maine Penny« beträgt aber immerhin 1 600 Kilometer Luftlinie.
Könnte es vielleicht sogar sein, wie Joachim Rittstieg in seinem Buch ABC der Maya vermutet, dass die begnadeten Segler aus dem hohen Norden Europas auch Zentralamerika entdeckten – und zwar bereits im Jahre 754? Das würde zumindest erklären, wie Nüsse in die nordkanadischen Wikinger-Siedlungen kamen, die dort überhaupt nicht wachsen.
Und dann wäre da auch noch jene Abbildung, die in der Maya-Stadt Chichén Itzá im heutigen Mexiko gefunden wurde. Sie zeigt bärtige Weiße, die – offenbar beim Versuch, an Land zu gehen – von dunkelhäutigeren Männern gefangen genommen werden. Waren das vielleicht Wikinger?
In ihrem Buch Sorry, Kolumbus – Seefahrer der Antike entdecken Amerika dokumentiert die Archäologin Heinke Sudhoff noch viele weitere Funde auf dem Kontinent, die sich eindeutig als präkolumbianische Zeugnisse transatlantischer Kontakte identifizieren lassen. Mir selbst gut in Erinnerung sind vor allem noch die Figuren und Abbildungen von Menschen mit scheinbar afrikanischen oder sogar
auch asiatischen Gesichtszügen, die ich im Anthropologischen Museum von Mexico City bewundern konnte.
Damals musste ich unwillkürlich an Hui Shen denken, einen Chinesen, von dem die Überlieferung sagt, dass er im Jahr 480 die Ostküste vor Asien entlang über Alaska bis runter nach Mexiko geschippert sei. Ihrer neuen Heimat, in der Hui Shen und seine Crew die nächsten 40 Jahre gelebt haben sollen, gaben sie vermutlich den Namen Fusang.
1421 dann soll auch Admiral Zheng He (1371-1433/35) mit seiner Flotte in Amerika gewesen sein. Die alten Darstellungen von Menschen mit asiatischen Gesichtszügen, die in Zentralamerika entdeckt wurden, könnten dafürsprechen.
Solche Berichte über angebliche frühe Entdeckungen Amerikas gibt es sehr zahlreich – wenn auch die alteingesessene Historiker-Lobby davor gerne mal die Augen verschließt. Am Kolumbus-Mythos darf anscheinend nicht gekratzt werden...
Der Norweger Thor Heyerdahl (1914-2002) war der Erste, der bewies, dass bereits in vorkolumbianischen Zeiten ein Kontakt zwischen Völkern möglich war, die durch ein Weltmeer voneinander getrennt sind. 1947 segelte er mit der berühmten Kon-Tiki von Peru aus in östlicher Richtung über den Pazifik, um seine These zu belegen, dass es nicht ausgeschlossen war, von Südamerika aus mit einem Floß die Osterinsel und Polynesien zu erreichen.
1970 dann brach Heyerdahl mit dem Papyrosboot Ra II von Marokko aus in die Neue Welt auf und erreichte Barbados nach 57 Tagen.
Wohlbemerkt: Heyerdahl behauptete nicht, dass solche transkontinentalen Kontakte in vorkolumbianischer Zeit tatsächlich stattfanden; doch dass sie im Rahmen der Möglichkeiten des frühen Bootsbaus denkbar waren, das belegen seine Expeditionen ohne jeden Zweifel.
Zur Beweisführung wird gern auch auf die Ähnlichkeit von Bauwerken dies- und jenseits des großen Teiches hingewiesen. Gewiss – Pyramiden wurden nicht nur in Ägypten errichtet, sondern auch in Zentralamerika. Von frühen Begegnungen weit voneinander entfernter Kulturen allerdings überzeugen mich solche Analogien nicht unbedingt. Ich denke eher, dass sie auf das allgemeine Bedürfnis der Menschen zurückgehen, zu Ehren ihrer Götter Bauwerke zu errichten, die möglichst weit in den Himmel emporragten. Und nicht zuletzt aufgrund ihrer Stabilität bot sich die Pyramidenform dafür geradezu an.
Mir persönlich sind die Pyramiden in Amerika ebenso bekannt
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