Verbotene Geschichte
und als Sklaven verkauft wurden. Der gallische Prokonsul Quintus Caecilius Metellus Celer berichtete, dass sie aus dem Westen stammten und »durch Sturmesgewalt« nach Europa kamen. Auch Kolumbus scheint von solchen Vorkommnissen Kenntnis gehabt zu haben. Wie 1601 Antonio de Herrera y Tordesillas (1549- 1625) im ersten Band der Historia general de los hechos de los Castellanos en las islas y tierra firme del Mar Oceano (Kapitel II) schrieb, wusste er von Booten aus Amerika, die Indianerleichen an Bord hatten und an den Azoren angetrieben worden waren.
• Der Schweizer Journalist und prominente Vertreter der »Verbotenen Archäologie« Luc Bürgin dokumentiert
seit Jahren in Büchern und Artikeln die rätselhaften »Michigan-Tafeln«, die ab 1848 von Farmern in dem Bundesstaat gefunden wurden. Die Gravuren auf den Steinen zeigen sowohl christliche als auch jüdische Motive – inklusive Arche Noah und Bundeslade. In ihrem 1986 erschienenen Buch The Mystic Symbol kam die Archäologin Henriette Mertz laut Bürgin zu dem Ergebnis, dass es sich dabei um authentische Zeugnisse von Christen handele, die bereits 312 nach Amerika kamen. Alles Fälschung!, halten die Protagonisten der etablierten Altertumswissenschaften entgegen. Da sich die Anzahl der Fundstücke aber auf etwa 20 000 beläuft, müssten in diesem Fall schon sehr emsige Fälscher am Werk gewesen sein.
• Auf zahlreichen Fundstücken aus Nord-, Mittel- und Südamerika (Ecuador) sind eindeutig Abbildungen von Elefanten zu erkennen. Diese Tiere aber gab es nach einhelliger Meinung nur in der Alten Welt.
• Und dann wäre da auch noch das »Luzia« genannte Skelett, das 1975 in Brasilien gefunden wurde, und zwar von einer französischen Forschergruppe unter der Leitung der Archäologin Annette Laming-Emperaire in der Region Santa Lagoa. Es soll 11 500 Jahre alt sein. Aufgrund einer von Richard Neave, Universität Manchester, durchgeführten Gesichtsrekonstruktion stellen »alternative« Historiker die These auf, bei Luzia handele es sich um eine Einwandererin aus Afrika oder vielleicht auch Australien. Obwohl Amerika doch eigentlich in der Eiszeit über die Beringstraße von Sibirien aus besiedelt worden sein soll. Ein Afrikaner oder Australier, der vor 11 500 Jahren
in Südamerika gelebt hat? »Das ist reine Fantasie«, schrieben der Biologe Mark Hubbe und der Anthropologe Walter A. Neves 2004 in Abenteuer Archäologie.
• Auch der vom Institut für Anthropologie und Humangenetik erbrachte Nachweis von Kokain in 3 000 Jahre alten ägyptischen Mumien soll nach herrschender Meinung angeblich reine Fantasie sein. Kokain wird aus Cocasträuchern gewonnen, und die stammen aus der Andenregion beziehungsweise den nördlichen Gegenden Südamerikas und kamen erst 1569 nach Europa. Wie also lässt sich der Stoff, der in den Mumien gefunden wurde, erklären? Gab es auch in der Alten Welt Pflanzen, die ein solches Alkaloid enthielten? Oder hatte es irgendwelche Ägypter in die Anden verschlagen?
Zu denken geben auch Dokumente aus der Alten Welt. So berichtet etwa der Rhetorik-Lehrer Claudius Aelianus (ca. 170-ca. 222) von »Inseln« weit im Westen – jenseits des Atlantiks. Und in ihrem Buch Fair Gods and Stone Faces (1963) weist Constance Irwin sogar auf Berichte hin, die schon aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert stammen. Demnach hätte der griechische Geschichtsschreiber Theopompos von Chios (ca. 378-300 vor Christus) Kunde von einer »immens große(n) Insel jenseits der bekannten Welt, irgendwo im Atlantik« gehabt.
Chronisten der Antike sprechen auch von einem furchterregenden »faulen« Meer, dem mare pigrum. Pierers Universal-Lexikon von 1861 zufolge handelt es sich dabei um einen Teil des Nordmeeres. Und in Zeig mir Adams Testament
(1957) schreibt Paul Hermann, antike Seefahrer hätten das mare pigrum gefürchtet, weil der Seetang dort mitunter Schiffe in Seenot brachte.
Ein solches Gewässer gibt es tatsächlich. Es ist aber nicht das Nordmeer, sondern die Sargossosee östlich von Florida. Ein Meer voller Algen, sargassum bacciferum , heute oft »Golftang« genannt. Auch Kolumbus hatte ins Logbuch eingetragen, welche Angst dieses Meer seiner Mannschaft machte.
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VOLTO SANTO, DER SCHLEIER VON MANOPPELLO
Anfang Dezember 2007 durfte ich auf Einladung des Vatikans Papst Benedikt XVI. persönlich mein Buch Das Wunder von Guadalupe überreichen. Darin befasse ich mich, wie der Titel vermuten lässt, mit dem »Wundertuch« aus dem mexikanischen
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