Verbotene Kuesse am Pool
ein, und auf dem Weg zur Tür verdrehte Tricia die Augen und fächelte sich mit der Hand Luft zu.
Als die Tür zufiel, wandte Rowena sich Colin zu. „Was machst du hier? Wenn dich nun jemand gesehen hat!“
„Dein Vater und ich hatten ein spätes Lunch, und ich bin danach noch joggen gegangen. Wenn jemand fragen sollte, sage ich, ich hätte dich um ein Glas Wasser gebeten.“
„Aber, Colin, du darfst nicht hier sein. Wir waren uns doch einig, es war eine einmalige Sache.“
„Und seitdem habe ich immer an dich denken müssen.“
„Bitte, sag so was nicht.“ Sie fühlte wieder diese süße Schwäche wie gestern Nacht, als sie gehen musste und er sie immer wieder küssen wollte. Wie sollte man dem widerstehen? Und dennoch musste es sein. „Du willst mich nur, weil du mich nicht haben kannst.“
„Nein, das stimmt nicht.“ Als sie zweifelnd die Brauen hob, fügte er schnell hinzu: „Vielleicht ein bisschen. Ich liebe die Herausforderung. Und das Abenteuer. Und die Gefahr.“
„Wenn ich nun Ja sagen würde und man uns erwischt …“
„Man erwischt uns nicht.“
„Aber wenn, wäre mir das ganz schrecklich.“
„Rowena …“
Wieder klopfte es, laut und drängend. „Ich bin’s, Row“, rief Tricia von draußen. „Du musst mal kommen!“
„Dann öffne die Tür.“
Vorsichtig blickte Tricia durch den Türspalt, als erwarte sie, die beiden nackt vorzufinden. Dann erst kam sie herein. „Auf dem Spielplatz ist was passiert.“
Rowena sprang auf und lief zur Tür.
„Immer mit der Ruhe.“ Tricia hielt sie am Arm fest. „Es gab einen kleinen Unfall.“
„Wer?“
„Es ist nichts Ernstes. Vielleicht muss etwas genäht werden …“
„Tricia, wer, um Himmels willen?“
„Dylan. Aber …“
Doch Rowena war schon aus der Tür und rannte in Richtung Spielplatz. Colin folgte ihr. Da er auch als Sanitäter ausgebildet war, konnte er vielleicht helfen. Tricia holte ihn ein. „Ich bin übrigens Tricia Adams“, sagte sie schwer atmend.
„Colin Middlebury.“ Beide liefen hinter Rowena her.
Auf dem Spielplatz saß ein junges Mädchen, kaum älter als achtzehn, und streichelte einen kleinen Jungen, der sich in ihrem Schoß zusammengekauert hatte. Er war dünn und blass, hatte große ausdrucksvolle Augen und rotblondes Haar. Rowenas Sohn, keine Frage.
Das junge Mädchen hielt ihm ein Tuch gegen die Stirn, aber der Kleine weinte nicht und schien ganz ruhig zu sein.
„Was ist denn passiert?“ Rowena nahm den Kleinen auf die Arme und sah sich die Wunde an.
„Er ist gestolpert und schlug mit dem Kopf gegen das Klettergerüst“, sagte Tricia.
„Im Laufen?“
Tricia nickte.
Rowena sah ihrem Sohn ins Gesicht. „Dylan, du weißt doch, dass du auf dem Spielplatz nicht rennen sollst.“
Der Kleine nickte bedächtig.
„Und du hast es trotzdem getan. Und du bist gefallen und hast dir wehgetan.“
Wieder nickte Dylan langsam.
„Das nächste Mal wirst du auf deine Mommy hören, ja?“
„Ja“, sagte er bedrückt, und Colin tat der Kleine leid. Rowena könnte ihn doch wenigstens an sich drücken oder ihm einen tröstenden Kuss geben.
Doch Rowena drehte sich nur zu Tricia um. „Sieht so aus, als wenn die Wunde genäht werden müsste. Kannst du hier die Aufsicht übernehmen, während ich mit ihm ins Krankenhaus fahre?“
Bei dem Wort Krankenhaus riss Dylan entsetzt die Augen auf und wand sich in den Armen seiner Mutter. „Nein, nich Annenhau, Mommy!“
„Aber du hast ein großes Aua, Schätzchen. Das muss sich der Onkel Doktor ansehen.“
Jetzt fing das Kind auch noch an zu weinen und strampelte mit Armen und Beinen. „Nein, nich Onkel Dotter, nein!“
Er war in Panik. Und Colin fragte sich, ob die Wunde wirklich genäht werden müsste. „Darf ich mal sehen?“
Rowena drehte sich zu ihm um und sah ihn misstrauisch an. „Warum denn?“
„Ich bin auch als Sanitäter ausgebildet und kenne mich mit Wunden gut aus. Vielleicht muss er gar nicht genäht werden. Und es geht ohne Krankenhaus.“
Bei den Worten „ohne Krankenhaus“ hörte der Kleine sofort auf zu weinen und sah Colin hoffnungsvoll an. „Darf sich Mr Middlebury deine Wunde mal ansehen?“, fragte Rowena ihren Sohn.
Sofort wurde Dylans Blick wieder misstrauisch, aber Colin trat auf ihn zu und strich ihm zärtlich über die nasse Wange. „Keine Angst, ich bin kein Doktor. Aber ich kann Menschen helfen, die verletzt sind. Darf ich mal sehen?“
Dylan zögerte erst, dann nickte er.
Colin schob ihm das blutverklebte
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